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Glühende Leidenschaft

Glühende Leidenschaft

Titel: Glühende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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Arthur bewahrt werden.
    Während sie Rachels feines Haar zu einem Zopf flocht, sagte sich Meg, dass Lord Saxonhurst genau das bekam, worum er gefeilscht hatte. Eine hart arbeitende, ehrliche, pflichtbewusste Ehefrau.
    Ihre Schwester zappelte unaufhörlich vor Aufregung. »Stimmt es, dass du eine Gräfin wirst, Meg?«
    »Ich glaube schon. Halt still.«
    »Ich würde auch gern eine Gräfin werden. Gehst du dann an den Königshof?«
    »Keine Ahnung.« Meg schob diesen Furcht einflößenden Gedanken von sich und band eine Schleife an Rachels Zopf. »So. Das ist gut genug. Geh jetzt und mach das Feuer an.«
    Laura war fast ebenso schlimm. »Du wirst große Garderobe haben, ja? Und an Staatsereignissen teilnehmen müssen?«
    »Ich hoffe sehr, dass ich das nicht muss. Lass mich dein Kleid zuknöpfen.«
    Laura hatte ihr den Rücken zugewandt. Sie hatte ein hübsches Kleid ausgesucht, das für einen solchen Tag allerdings viel zu leicht war, aber Meg brachte es nicht übers Herz, ihr zum Umziehen zu raten. Mit ihrem Wollumhang würde es schon warm genug sein.
    »Was, wenn der König stirbt? Das könnte doch passieren, nicht wahr? Dann gäbe es eine Krönung, und du wärst mit dabei!«
    »Laura, du kannst doch nicht wünschen, dass der arme Mann stirbt!«
    »Tue ich gar nicht. Ich überlege doch nur.«
    Megs Kleid war praktisch und wurde vorn geknöpft, deshalb konnte sie das selbst tun. »Kannst du dir vorstellen, wie ich in Samt und Hermelin aussähe? Nein, ich werde die Sorte Gräfin abgeben, die einen sparsamen Haushalt führt und glückliche, gesunde Kinder aufzieht. Komm jetzt. Machen wir Frühstück.«
    Beim Rühren des Porridges behielt Meg die Vorstellung von glücklichen, gesunden Kindern im Gedächtnis wie einen Schild gegen die furchterregende Vision von großer Garderobe und Staatsereignissen.
    Sie aßen das Porridge mit Salz und stark verdünnter Milch. Meg war sicher, im Haus eines Grafen würde es Sahne und Zucker im Überfluss geben, und das war es, wofür sie ihre Freiheit opferte.
    Sobald das Frühstück beendet und das Geschirr gespült war, überzeugte sie sich, dass alle gut und warm gekleidet waren, und führte sie dann nach St. Margaret.
    Sie glaubte, sich fest im Griff zu haben, doch beim Anblick der Kirche – in die sie jeden Sonntag zur Messe ging – erstarrte sie auf der Stelle zur Salzsäule.
    Heiraten.
    Sie war im Begriff, nicht nur ihren Körper, sondern auch ihr ganzes Leben in die Hände eines Fremden zu geben. Sie würde keine Privatsphäre mehr haben, nicht mehr frei sein, zu kommen und zu gehen, wie es ihr passte. Sie würde ihm Macht über ihre Familie geben …
    »Was ist los?«, fragte Laura.
    »Es ist keine Kutsche da. Was, wenn überhaupt niemand da ist?« Die Flügel der Außentür standen offen, doch es war kein Anzeichen dafür zu sehen, dass jemand hier war.
    »Niemand da? Wieso sollte er denn nicht da sein? Er hat doch schließlich dich gebeten, ihn zu heiraten, oder?« Ein Anflug von Argwohn klang in ihrer Stimme mit.
    »Ja, natürlich.«
    »Bei diesem Wetter könnten sie die Pferde nicht ewig draußen stehen lassen, Meg«, meinte Jeremy.
    »Ich gehe mal nachseh…« Meg erwischte Richard gerade noch am Mantel, bevor er über die Straße rennen konnte.
    »Nein, mein Kleiner. Das sind nur die dummen Nerven einer Braut. Jeremy hat recht. Bestimmt ist er hier und wartet schon auf uns.«
    Wie dumm von ihr, zu zögern. Wie viel Privatsphäre würden sie denn als arme Notleidende auf der Straße haben, oder als Bewohner des Armenhauses?
    Nicht zu vergessen Sir Arthurs niederträchtige Pläne mit Laura!
    Meg zwang sich zu einem Lächeln. »Ich werde schließlich wohl nicht noch einmal Braut sein, also habe ich vor, alles, was dazugehört, zu genießen, einschließlich der schwachen Nerven und der Tränen!«
    »Du Dummchen«, erwiderte Laura, allerdings mit einem erleichterten Lachen, »du weinst doch nie!«
    »Ich habe auch noch nie geheiratet.« Es klang grimmiger, als sie es gewollt hatte, deshalb grinste sie ihren Brüdern zu. »Gentlemen, macht euch darauf gefasst, mich aufzufangen, wenn ich ohnmächtig werde!«
    Mit einem resoluten Lächeln schritt sie voran, die steinerne Treppe hinauf und ins Kirchenvorschiff, hinein in den vertrauten Geruch von antiquierten Gesangsbüchern und Weihrauch. Zwischen hier und dem eigentlichen Kirchenschiff gab es noch eine Flügeltür, die Tür, hinter der sich ihre Zukunft verbarg. Meg zögerte kaum mehr; sie öffnete sie und schritt hindurch.
    Im

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