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Glühende Leidenschaft

Glühende Leidenschaft

Titel: Glühende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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Das Essen wartet.«
    »Was gibt es?«, fragten die Zwillinge einstimmig mit der aufrichtigen Inbrunst von Zehnjährigen, die zu kurz gehalten wurden.
    »Das werdet ihr gleich sehen.« Der Graf legte Megs Hand in seine Armbeuge und führte sie zur Tür. Die Zwillinge nahmen die beiden sofort in ihre Mitte – Richard auf der Seite des Grafen, Rachel neben Meg – wie Hütehunde, die sichergehen wollten, dass ihre Schutzbefohlenen nicht in die Irre gingen.
    Meg kämpfte gegen die Tränen an. Welche Ängste mussten sie seit dem Verlust ihrer Eltern ausgestanden haben! Dies alles konnte also sicher nur zum Besseren führen.
    Die Zwillinge waren nie leicht zu beschwichtigen. »Gibt es auch Schinken, Sir?«
    »Gans?«
    »Kuchen?«
    »Gefüllte Pasteten?«
    »Nüsse?«
    »Orangen?«
    »Ihr habt wohl dieses Jahr kein Weihnachtsessen gehabt, wie?«, fragte der Graf nachsichtig. »Es wird alles geben, was ihr wollt, sofern wir es auftreiben können. Aber zaubern können wir leider nicht, deshalb wird die Gans warten müssen.«
    »Eiscreme?«, fragten die Zwillinge unisono.
    Der Graf hielt an und wandte sich zu seinen Bediensteten um. »Ich nehme doch an, dass wir Eiscreme besorgen können?«
    »Bei Gunter’s gibt es vielleicht welche, Mylord, auch wenn jetzt nicht die Jahreszeit dafür ist.«
    »Fragt nach«, ordnete er an und schritt dann weiter, hinaus in den Sonnenschein.
    »Das ist doch wirklich nicht nötig«, protestierte Meg. »Es ist Winter!«
    »Aber fragen kann man doch, Winter hin oder her. Heute ist immerhin mein Hochzeitstag und mein Geburtstag, und ich mag Eiscreme auch gern.«
    »Sie verziehen sie.«
    Er lächelte zu ihr hinunter. »Ich bin sicher, das werden Sie verhindern.«
    Das war ja alles schön und gut, nur dass Meg befürchtete, den Grafen von Saxonhurst von irgendetwas abzuhalten würde so unmöglich sein, wie die Themse davon abzubringen, ins Meer zu fließen.
    Drei elegante Kutschen waren vorgefahren, von herrlichen, dampfenden Pferden gezogen. Jedes der Tiere war gegen die Kälte mit einer schweren, verzierten Decke im selben Blau und Gold geschützt, das auch die livrierten Diener trugen, die die Stufen herunterklappten. Und auf jeder Kutschentür prangte ein goldenes Wappen.
    Er war wirklich ein Graf! Meg hatte es nicht eigentlich angezweifelt, aber irgendwie hatte sie es einfach nicht glauben können.
    Im nächsten Augenblick half er ihr bereits in eines der Gefährte hinein und nahm neben ihr auf der gepolsterten, mit blauem Brokat bezogenen Bank Platz. Doch als Richard und Rachel nicht nachkamen, erwachte sie aus ihrer Verzauberung und schaute suchend zum Fenster hinaus.
    Der Graf zog sie in den Wagen zurück. »Owain kümmert sich um sie alle. Was denkst du denn, wohin wir fahren? Zum Sklavenmarkt?«
    »Natürlich nicht.«
    »Also, entspanne dich und genieße unseren Hochzeitstag. Ich hoffe, keiner von uns wird einen zweiten erleben.«
    Das überraschte sie. Bislang hatte sie nur immer bis zum nächsten Moment gedacht, daran, all dies zu tun, damit Laura unversehrt blieb und damit sie alle mit Anstand und Würde überleben konnten. Aber eine Ehe war schließlich eine Sache fürs Leben.
    Oh Gott.
    Sie zwang sich, ihm in die Augen zu schauen. »Ich werde es versuchen, Mylord.«
    »Gut.« Aber dann, als sich die Kutsche in Bewegung setzte, zog er Meg an sich, in eindeutiger Absicht.
    Sie verschränkte instinktiv die Arme, um ihn fernzuhalten.
    Er zog verwundert die Brauen hoch. »Hast du etwas gegen Küsse?«
    »Aber es kann uns doch jemand sehen!«
    »Wir sind in einer geschlossenen Kutsche in einer leeren Straße, aber wenn du willst, ziehe ich die Vorhänge zu.«
    Er hatte natürlich jedes Recht, sie zu küssen, aber … Sie versuchte es mit einer ehrlichen Erklärung. »Es ist alles so plötzlich, Mylord. Wir mögen ja Mann und Frau sein, aber Sie sind mir noch immer fremd.«
    »Wir sind zweifelsohne Mann und Frau, aber ich verstehe.« Er rückte von ihr ab, lehnte sich in seine Ecke und streckte die langen Beine aus. »Muss ich damit rechnen, dass Sie heute Nacht noch nicht zu weitergehenden Intimitäten bereit sind, Gräfin?«
    Meg wandte den Blick ab; ihre Wangen glühten. »Ich werde meine Pflicht erfüllen, Mylord.«
    »Zum Teufel mit der Pflicht. Wir sind verheiratet, bis dass der Tod uns scheidet, also wird der Vollzug der Ehe ja wohl ein oder zwei Nächte warten können.«
    Da Meg in seiner Bemerkung weder Abscheu noch Ärger hörte, blickte sie wieder zu ihm. Soweit sie wusste, waren

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