Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Glühende Leidenschaft

Glühende Leidenschaft

Titel: Glühende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
Vom Netzwerk:
dafür herauszubringen, musste sie den Blick von ihm abwenden. »Ich denke, es wäre besser, wenn wir die Ehe heute Nacht vollzögen, Mylord.«
    Ein längeres Schweigen entstand. »Du glaubst, das wäre die bessere Option?«, fragte er endlich. Sie musste ihn nicht ansehen, um zu wissen, dass seine Augen vor Humor funkelten. »Wenn ich heute Nacht in Ihr Bett komme, Lady Saxonhurst«, sagte er sehr leise, doch jedes Wort war klar verständlich, »dann wird das keine einfache Sache sein. Dann werde ich Sie verführen, und zwar nach allen Regeln der Kunst.«
    Wieder schauderte sie. Sie hatte gedacht, so würde es einfach werden. Sie würden beide zu Bett gehen, beide in ihren Nachthemden. Er würde das Notwendige tun, sich dann umdrehen und schlafen, das stille Akzeptieren ihrer unangenehmen Pflicht angemessen würdigend.
    Die notwendigen Küsse würden flüchtig und respektvoll sein, und es würde zu keinem Berühren von Ohren oder Hals kommen, auch zu keinem Gefühl einer Gefahr oder zu etwas, das ihr den Atem raubte und sie schwindlig werden ließ.
    Seine Hände berührten ihre Schultern, und sofort schoss eine heiße Welle durch ihren ganzen Körper. Er drehte sie zu sich, sodass sie ihn ansehen musste. »Wenn wir so bald schon intim werden sollen, dann müssen wir jetzt wirklich anfangen. Ein guter Ehevollzug braucht Zeit. Eine ganze Menge Zeit. Bereiten Sie sich also darauf vor, Lady Saxonhurst, geküsst zu werden.«
    Sie erwartete, gepackt oder gar überfallen zu werden, doch er hob lediglich mit einem Finger ihr Gesicht zu seinem. Seine Lippen strichen nur leicht über die ihren. Seine Aura jedoch überkam sie wie ein schwerer Nebel und raubte ihr fast den Atem.
    Wie konnte er so etwas bewirken, nur mit einem leichten Kuss?
    Am liebsten hätte sie sich losgerissen und protestiert, doch ihr Stolz verbot es ihr. Schließlich war es ihre Idee gewesen – oder etwa nicht? –, die quälende Jagd durch eine sofortige, im wahrsten Sinne des Wortes gefühllose Kapitulation abzukürzen.
    Er neckte ihre Lippen mit den seinen, bis sie fast unerträglich heiß prickelten. Sie öffnete sie, ohne zu denken, und spürte seine Zunge an ihrer.
    Meg zuckte zusammen, wich jedoch nicht zurück. Damit hätte sie seine Eroberung anerkannt. Sie öffnete die Augen – wann hatte sie sie eigentlich geschlossen? – und starrte ihn an.
    Sie sah sein Lächeln, spürte es in seinem Mund, hörte es in seiner Stimme. »Sie sind köstlich, Lady Saxonhurst. Sie werden mir große Lust bereiten.«
    »Bei der Jagd?«
    »Und bei der Erbeutung. Sie sind gar kein scheuer Igel, nicht wahr?«
    »Ich lege Wert darauf, zumindest ein schlauer Fuchs zu sein.«
    »Eine Füchsin, meine Liebe, eine Füchsin.« Seine Finger spielten mit ihrem Haaransatz, ihren Ohren, ihrem Hals, und sein Mund war ihrem noch immer so nahe, dass sich ihr Atem vermischte.
    Meg wollte nicht klein beigeben. »Fuchs oder Füchsin, sie empfinden die Jagd beide nicht als Lust.«
    »Bei dieser Art Jagd können sie das aber. Lust, wie Sie es sich noch nie vorgestellt haben. Das können Sie mir glauben.«
    Seine Hand glitt in ihren Nacken, und dann küsste er sie plötzlich so heftig, dass sie fast aufgeschrien hätte und ihre Lippen nahezu schmerzten. Es war ein warnender Kuss, wie ein Stoß ins Horn des Jägers. In diesem Moment fühlte sich Meg wirklich wie eine Füchsin, die sich in einem Versteck zusammenkauerte, hoffend, dass die Meute sie nicht aufspürte und doch wissend, dass sie bereits ihre Spur aufgenommen hatte, hinter ihr her war.
    Und nicht zu knapp hinter ihr. Ihr Atem flatterte, und ihr ganzer Körper fühlte sich seltsam, fast fiebrig, an.
    Entsetzt erkannte sie Empfindungen, die jenen ähnelten, die von der Sheila-na-Gig ausgegangen waren – diese Übelkeit und Schwindel erregende Welle, die nicht mehr aufhörte, die fast länger dauerte, als es ein Körper auszuhalten vermochte.
    Kein Wunder, dass ihre Mutter darüber nur mit Widerwillen hatte reden wollen!
    Ob der Vollzug der Ehe auch so war – so machtvoll, so überwältigend, so entsetzlich dem Tode nahekommend?
    Mit plötzlicher Erleichterung stellte sie fest, dass sie unversehrt war. Bestimmt empfanden viele Frauen die Aufmerksamkeiten ihres Mannes als angenehm. Auch ihre Mutter hatte das eingeräumt. Aber Meg hatte diese Erfahrung mit der Sheila gemacht, und es hatte ihr überhaupt nicht gefallen.
    Die Jagd des Grafen von Saxonhurst würde trotz seines überwältigenden Charmes fehlschlagen. Er würde es

Weitere Kostenlose Bücher