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Glühende Leidenschaft

Glühende Leidenschaft

Titel: Glühende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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Finger leicht, wie zufällig, über ihren Hals. Und auf dem Weg zum Teezimmer lag seine Hand leicht an ihrem Rücken – so leicht und doch so spürbar.
    Sie plauderten. Jeremy war zu Hause und hatte einiges zu erzählen. Laura und die Zwillinge brannten darauf, ihrem Bruder alles über ihre Abenteuer zu berichten. Der Graf warf hier und da einen Kommentar ein. Auch Mr Chancellor spielte seinen Part, ebenso wie Meg – zumindest meinte sie das, doch in Gedanken war sie vollständig mit sehr intimen Dingen befasst.
    Er saß neben ihr, und er berührte sie nicht, aber es schien fast so, als würde er sie berühren. Sie kam sich vor wie ein Metall, das man neben einen kraftstrotzenden Magneten platziert hatte – als könne sie mit Leichtigkeit an ihn hingleiten und nicht mehr wegkommen.
    Er bediente sie, servierte ihr Tee und Kekse. Manchmal glitten seine Finger über ihre. Gelegentlich weilte sein Blick auf ihren Lippen wie ein Phantomkuss.
    An ihrem Tee nippend, merkte sie es: Dies war Verführung! Das war es, was geschah, wenn ein Mann wie Sax eine Frau auserkoren hatte und begann, sie in sein Bett zu locken. Sie waren verheiratet, aber dennoch fühlte sie sich beinahe lasterhaft, zu heimlicher Sünde aufgefordert.
    Sie musste ihre Tasse absetzen, bevor sie wegen ihrer unruhigen Hand noch etwas verschüttete.
    Obwohl die anderen noch immer plauderten, stand er auf und reichte ihr eine Hand. »Wenn du fertig bist, meine Liebe, dann lass uns ein Weilchen nach oben gehen.«
    Keine Entschuldigung. Keine Erklärung, trotz des plötzlichen Schweigens und der interessierten Blicke. Mr Chancellor nahm die Konversation plötzlich wieder auf.
    Und nun?
    Sie hatte gedacht, heute Abend.
    Sie war noch nicht so weit!
    Aber sie wollte sich nicht schon wieder drücken.
    Ihre Beine waren erstaunlich schwach, als sie sich von ihm die Treppe hinaufführen ließ, auf ihr Schlafzimmer zu.
    Nein! Zu seinem. Sie hatte gedacht, es würde in ihrem passieren, wenngleich das ja keinen Unterschied machen sollte.
    Erneut wurde sie von seiner leicht an ihrem Rücken liegenden Hand ihrem Schicksal zugeführt.
    Im Zimmer angekommen, blickte sie nervös um sich, verzweifelt nach etwas suchend, worüber sie reden konnte. »Oje!«, murmelte sie unwillkürlich vor sich hin.
    Wer würde eine Figurine, die ein Kamel darstellte, grün bemalen und dann auch noch mit orangefarbenen Tupfern versehen? Wer kaufte so etwas? Welcher Mensch würde einem solchen Unding einen prominenten Platz auf dem Kaminsims einräumen? Wer stellte sich eine Uhr mit vergoldetem Zifferblatt ins Zimmer, die den Bauch einer weißen, in Rosa und Gold gehüllten Figur zierte?
    Und was war das für eine ovale Schale daneben? Meg musste näher treten, um sicherzugehen, dass sie sich nicht täuschte. Tatsächlich, die Abbildung in der Mitte zeigte verhungernde Arme, die am Straßenrand ihr Leben aushauchten.
    »Gefällt dir die Schale?«, fragte er.
    Meg blickte um sich im Versuch, ihr Entsetzen zu verbergen. Was für ein Kontrast zu der Eleganz, die überall sonst in diesem Haus vorherrschte! Und doch musste dies, ebenso wie die befremdlichen Gemälde in der Bibliothek, sein wirklicher Geschmack sein. Und sein Hund, natürlich. Und dieser Vogel.
    Aber dennoch, Saxonhurst war nicht wirklich verrückt, wenngleich einiges dafür sprach. Und sie war nun für ihr Leben an ihn gebunden.
    Und er war in der Tat so nett zu ihnen allen.
    Sie blickte von der Schale auf zu ihm. »Soll sie vielleicht ein schlechtes Gewissen machen? Vor Unersättlichkeit bewahren?«
    »Ich habe keine Ahnung. Sie gefällt dir nicht?«
    Meg suchte nach den passenden Worten. »Also, meinem Geschmack entspricht sie nicht, nein.«
    Noch eine weitere Absonderlichkeit war ihr ins Auge gefallen – eine Art Objekt aus grell pink bemalten, verdrehten Bambusstangen, auf denen oben grüne Blätter angebracht waren. Dieses Ding war an sich schon eine Monstrosität, aber dazu passte es auch noch absolut nicht zu den Goldtapeten.
    Schaudernd fragte sie sich, ob es ihr vielleicht einmal erlaubt sein würde, diese Sachen hinauszuwerfen und etwas Passenderes für den armen Mann zu finden. Wenn ihr intimes Eheleben hier stattfinden sollte, dann musste das unabdingbar geschehen.
    Mit einer plötzlichen Besorgnis fragte sie sich, welche Kleider sie ihn für sich hatte aussuchen lassen. Ihr Gedächtnis sagte ihr, dass er dabei guten Geschmack gezeigt hatte, und umso mehr war sie nun verwundert.
    Sie blickte verstohlen zu ihm und sah,

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