Glühende Lust
und lehnte sich mit ihr ein Stück zurück, so dass sich ihre glänzende Spalte dem anderen verlockend darbot.
»Nein«, presste Nanacht hervor, doch wollte man allein dem Klang des Wortes vertrauen, ersehnte sie sich, was nun geschah: Der Vordere schob sein pralles Glied in sie. Ihr ganzer Körper erbebte, und Goldbart musste sie gut festhalten. Auch der andere gab ihr Halt, indem er unter ihre Knie fasste. Mit jedem Stoß wurde Nanachts Stöhnen lauter, verzweifelter und doch drängender, während die Männer durch die Zähne atmeten, als verrichteten sie harte Arbeit. Nanachts Mund war weit geöffnet, ihre Augen hingegen fest zusammengepresst. Im Takt der Stöße entquollenihr Töne, die bewiesen, wie sehr sie es genoss, derart genommen zu werden.
Merit glaubte kaum, was sie da sah. Sie rieb sich die Augen. Als sie wieder hinsah, hatte sich nichts verändert, nur dass Nanacht die Nägel in die Hüften des Mannes vor ihr gebohrt hatte, als wolle sie ihn ermutigen, sich noch tiefer in sie zu graben. Über ihre Schulter hinweg blickten die Assyrer sich an und grinsten. Augenscheinlich freuten sie sich, dass Nanacht so willig war. Die drei anderen hockten auf den Bänken und sahen zu. Sie hatten wieder geschwollene Glieder, die sich unter ihren Röcken deutlich abzeichneten. Aber sie wirkten gesättigt und begnügten sich damit, die Hände auf den Schwellungen ruhen zu lassen. Der Sechste hockte in sich zusammengesunken in seiner Ecke, den Weinbecher vor sich auf dem Tisch. Manchmal hob er den Kopf und sah eine Weile zu, aber wirklich wahrzunehmen schien er wenig. Offenbar hatte er zu viel getrunken. Sein Blick war leer und glasig.
Tief aus den bärtigen Kehlen kamen grunzende Laute. Immer heftiger wiegten sich die drei Menschen. Jäh schrie Nanacht auf. Im Griff des Mannes erbebten ihre Schenkel. Er zog sein Glied heraus und bettete es, voller Nässe, an ihren Bauch. Aus der geröteten Spitze schoss ein weißer Strahl. Auch der Goldene war so weit, wild stieß er zu, um im Augenblick des Höhepunkts zu erstarren. Seine Lust gipfelte in einem markerschütternden Schrei.
Merit war in die Knie gegangen und bemerkte nun erst, dass ihre Hand zwischen den Schenkeln steckte. War sie je so feucht gewesen?
Da sah sie den Betrunkenen aufrecht stehen. Er löstesich von seinem Tisch, machte zwei schwankende Schritte. Wirr umrahmten seine dunkelbraunen Strähnen das von umschatteten Augen beherrschte Gesicht. Merit war sich sicher, dass er sie anstarrte – dass er genau sah, wo sie sich anfasste.
Er wankte zwischen den wartenden Männern und den anderen, die sich aneinandergeklammert von ihrem anstrengenden Tun erholten, hindurch, scheinbar ohne Ziel, und doch, er hielt auf den Vorhang zu.
»Merit, pass auf!«, zischte Tani und kroch zur Seite. Merit warf sich herum, als der Vorhang aufgerissen wurde. Der Fremde stapfte in den Raum. Sein Kopf flog hin und her, als suche er Merit. Und tatsächlich, er fand sie und reckte sich nach ihr. Ängstlich schob sie sich von ihm fort, doch er folgte ihr.
»Dich hab ich doch eben geträumt«, brummte er schwerfällig auf Ägyptisch. »Oder bist du echt, meine Schöne?«
Sein Blick trübte sich wieder. Er sackte in die Knie und fiel auf sie. Merit japste vor Schreck. Nicht nur deshalb – er stank nach Schweiß und Wein. Und etwas anderem. Blut? O Sobek, wem gehörte das Blut an seinen Fingern? Schwer lag er auf ihr. Nein!, dachte sie entsetzt. Sich vom Anblick zweier barbarischer Assyrer erregen zu lassen, wie sie gemeinsam eine Frau nahmen, war eines. So einen brutalen Kerl auf sich zu spüren, das war etwas ganz anderes! Sie wollte schreien. Aber das durfte sie nicht, dann kämen sie zu sechst. Sie stemmte sich gegen ihn. Er war schwer wie ein mannshoher Sack voller Weizen.
Mit aller Kraft und Tanis Hilfe, die an seiner lederbesetzten Brustpanzerung zerrte, kroch sie unter ihm hervor.
»Er schläft«, flüsterte Tani. Merit schlang die Arme um sich, um ihren zittrigen Körper zu beruhigen. Draußen im Schankraum kratzten Hocker über den Boden, schwere Schritte stampften den festen Lehm. Dann war ihr, als hörte sie die Assyrer auf der Gasse.
»Die gehen ohne ihn! He, du, deine Leute haben dich vergessen!« Sie rüttelte an seiner Schulter, und als das nichts fruchtete, grub sie die Finger in den Armausschnitt seiner Rüstung. »Tani, hilf mir.«
Gemeinsam wuchteten sie ihn auf den Rücken. Merit sog den Atem ein. Sie erinnerte sich, dass er ständig an seine Brust gefasst
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