Glühende Lust
versuchte über ihn hinwegzukriechen, doch als sein Kopf zwischen ihre Beine geriet, erkannte sie, dass das kein guter Gedanke gewesen war. Schanherib vereitelte in diesem Augenblick ihre Flucht, indem er die Arme um ihre Schenkel warf. Sobek! Sobek! Warum half ihr Schutzgott ihr nicht?
Sie wollte hinunterspringen, vermochte sich jedoch nur aufzurichten, denn er war viel zu stark. Vergebens versuchte sie seine Finger zu lösen. Ebenso gut hätte sie an Eisenklammern rütteln können.
Ihr Kleid war hochgerutscht. Sie erstarrte, als ihr bewusst wurde, dass sie entblößt war. Der Saum des Kleides lag über seiner Nase. Sie sah nichts als seine durchdringenden Augen. Als seine Zunge gegen ihre Schamlippen stieß, heulte sie auf. Nichts konnte entwürdigender sein! Verzweifelt wand sie sich, und endlich löste er einen Arm, jedoch nur, um ihr Handgelenk zu packen und nach hinten zu ziehen.
»Lass mich los!«, zischte sie. An seinen Augen sah sie, dass er lächelte. Seine Zunge teilte ihre Scham. Sie schluchzte auf, denn erneut würde er nun merken, wie erregt sie war. Sicher glaubte er, ihr gefiele, was er nun tat. Und war es nicht die Erfüllung eines Traums? Nein! Wie konnte sie sich nach diesem Mann, einem Assyrer, sehnen? Nach einem, der sie so sehr erniedrigte, obwohl doch er derjenige war, der sich schwach und gedemütigt fühlen sollte, da er hier so hilflos lag? Stattdessen tat er mit ihr, was er wollte. Seine Lippen zupften an ihrem geschwollenen Fleisch, liebkosten es, leckten den Saft auf. Die harte Zunge umspielte ihren Lustknoten und ließ sie erbeben. Und als er in ihr Inneres vordrang, war ihr, als könne sie sich nicht mehr halten. Alles in ihr wollte sich auf ihm wiegen. Sich vergessen, ihn genießen.
Sein Blick heftete sich an ihrem fest, während sein Mund ihr Geheimstes offenlegte. Sein Atem kam heftiger und blähte den zarten Stoff ihres Kleidsaums. Als seine Zähne an ihrer geschwollenen Perle nagten, unterdrückte sie nur mit Mühe einen Schrei.
»Lass mich. Barbar!«
Er runzelte die Brauen. Aber er entließ sie nicht. Sie starrte ihn an, zornig. Zornig auf ihn und ihren Körper, der sie ständig verriet.
Schanherib ließ ihr Bein los und tastete sich an ihrem Bauch hinauf, suchte ihre Brust. Da gelang es ihr, von ihm loszukommen. Sie sprang herunter und schlug ihm zweimal kräftig ins Gesicht. Dann floh sie die Treppe hinauf. Oben schwang sie auf den Knien herum und reckte den Kopf. Schanherib hatte sich auf einen Ellbogen gehoben und wischte sich den Mund mit dem Laken trocken. Er wirkte nachdenklich. Unter dem Laken zeichnete sich seine Erregung ab. Merit erwartete, dass er zugriff und die Sache für sich beendete, doch er ließ sich wieder auf den Rücken sinken. Schmerzhaft verzog er das Gesicht, als er Schulter und Brust betastete. Dass er verletzt war, hatte seine Gier ihn anscheinend vergessen lassen; umso nachhaltiger wurde er jetzt daran erinnert. Recht so!, dachte Merit erbost. Er entspannte sich und nahm einen tiefen Atemzug. Sein Blick glitt ins Leere.
Sie kroch unter das Sonnensegel und warf sich aufschluchzend auf Tani, die aus dem Schlaf hochschreckte.
»O Tani, Tani, hilf mir.« Merit drängte sich an sie, so sehr sehnte sie sich, angefasst zu werden. Tanis Hand krabbelte auf der Suche nach der von Lust umtosten Pforte über ihren Körper. Als die Fingerspitzen auf den erhitzten Knoten trafen, schoss ein Pfeil durch Merit hindurch. »Ja, ja, ja … komm her.« Merit rollte auf den Rücken, spreizte die Beine und zog sie über sich. »Stoß mich.«
Tani legte sich auf sie und machte unbeholfeneBeckenbewegungen. Ihr Finger glitt in Merits nasse Lustgrotte, hinein und wieder hinaus. Merit umfing die Dienerin und versuchte sich vorzustellen, es sei sein gewaltiger Leib, der auf ihr lastete. Schanherib, formten ihre Lippen lautlos den fremdartigen, so schönen Namen, so schön wie er. Schanherib! Tanis Bemühungen waren viel zu schwach, und doch – Merits Unterleib zerbarst.
8 . K APITEL
Drei Diener trugen nacheinander die erkalteten Platten mit der gebratenen Ente, dem Nilbarsch, den gewürzten Fladenbroten, dem Schälchen mit Olivenöl und die Krüge mit rotem und weißem Bier hinaus. Ein vierter brachte Honigkuchen und aufgeschnittene Granatäpfel, doch Nefertem hob nur eine Hand, und der Mann machte auf der nackten Sohle kehrt. Wenig hatte Nefertem angerührt. Wie sollte er Hunger haben, wenn er seit Tagen nichts anderes tun konnte, als von einer Wand des Gemaches zur
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