Glühende Lust
nannten, sie brachten die Maat aus dem Gleichgewicht, und es war die dunkelste Zeit Ägyptens.«
Asarhaddon knurrte verärgert. Vom Bett her kam ein tiefes Stöhnen. Flüchtig sah er hin. Dann gab er dem Eunuchen ein Zeichen. Der brachte ein Kästchen, stellte es auf den Tisch und entnahm ein aus Goldgliedern gefertigtes Halsband. Die daran hängende goldene Lotosblüte ließ Nefertem erahnen, was auf ihn zukam.
»Stillhalten«, befahl Asarhaddon. Kühl und eng schmiegte sich das Band um Nefertems Hals. Er wollte die Hand hineingraben, daran zerren. Als ihm zwischen die Finger ein mit Schmucksteinen besetztes Lederband geriet, das daran hing, erstarrte er. Was hatte das nun zu bedeuten?
Asarhaddon schien das Thema seiner Krönung nicht weiter verfolgen zu wollen. Er nickte dem Eunuchen zu. »Bring ihn zu ihr.«
Der ergriff das Ende des Halsbandes und ruckte daran. Nefertem spuckte im Weggehen Asarhaddon vor die Füße. »Euch beiden fällt eine Abscheulichkeit nach der anderen ein!«
Er sah noch, wie der König die Brauen hob. »Die dir doch gefallen, also was beklagst du dich?«
Der Eunuch führte ihn zum Bett und wand das Ende des Bandes um einen der unteren Bettpfosten. Asarhaddon rief etwas, die Türflügel öffneten sich. Auch der Eunuch verließ den Audienzraum; die Tür schloss sich mit dumpfem Grollen. »Verstehst du eigentlich immer, was die beiden von dir wollen?«, fragte Nefertem die Sklavin, ohne eine Antwort zu erwarten. Sie hielt in ihrem Zungenspiel inne, um zu ihm aufzuschauen. Zakuturäkelte sich schlaftrunken, schien seine Anwesenheit noch nicht bemerkt zu haben. Sie krallte eine Hand in den Schopf der Sklavin, damit sie fortfuhr. Lüstern stieß die Tätowierte zwei Finger in die nasse Höhlung, dehnte sie und schob die lange Zunge hinterdrein. Zakutus Becken schnellte rhythmisch vor und zurück. Sie stöhnte aus tiefster Kehle: ein heißhungriges Tier. Dies hatte wenig mit der süßen Unschuld zu tun, mit der Merit und Tani sich gelegentlich Freude verschafften, wenn sie sich unbeobachtet glaubten. Dies war pure Lust, pure Gier.
Er kehrte dem Bett den Rücken zu, presste durch den Stoff seines Schurzes den verräterischen Schwanz, dass der aufhörte, sich erheben zu wollen. Der Weg hinaus in den Garten stünde ihm offen, kein Wachtposten war zu sehen. Die Kette ließe sich leicht zerreißen. Aber was half ihm das, er käme nicht weit. Wahrscheinlich stand Schanherib, des Königs Schakal, schon bereit, sich auf ihn zu stürzen.
Eine Hand schob sich unter seinen Schurz, liebkoste seine Gesäßbacken. »Steh nicht so steif da, lass dich fallen«, gurrte Zakutu.
»Warum hat er mich herbringen lassen? Zu deiner Freude – oder zu seiner?«
Ihre Finger schlüpften in den Spalt, bewegten sich hin und her. Durch seinen Schwanz pulste das Leben. Er nahm die Hand fort. »Du hättest nicht bemerken sollen, dass er uns zusieht«, murmelte sie und klang zerknirscht. »Aber nun, da du es ja weißt … Er braucht das, verstehst du?«
»Nein.« Er schob die Beine um eine Winzigkeit auseinander. Und hoffte, dass Asarhaddon dieses Mal wirklich fort war.
Sie seufzte. »Voriges Jahr starb seine erste Frau und nahm seine Manneskraft mit sich in Ereschkigals Unterwelt. Mich machte er zur Palastfrau, weil er sich von mir erhoffte, dass sich das gäbe. Aber es war … schwierig. Nur wenn er sieht, dass ein anderer mich beschläft, gerät sein Blut in Wallung. Und wenn noch dazu der andere der besiegte Feind ist … dann ist alles, wie es sein soll. Verstehst du?«
Er drückte ihrer forschenden Hand den Hintern entgegen. »Das soll ich glauben?«
»Es ist wahr. Komm, du Lotosblütengott, zeig mir deine Vorderseite.«
»Zakutu …«
»Komm schon!« Schmerzhaft kniff sie ihn. Er gehorchte; sie wälzte sich auf die Seite und schob den Kopf an ihn heran. Mit einer zittrigen Hand löste sie die Bänder seines Schurzes, und kaum glitt der Stoff von seiner Hüfte, nahm sie sein Glied zwischen die sanft reibenden Finger.
Wie lange noch konnte er das beständige Pendeln zwischen höchster Lusterfüllung und tiefstem Fall ertragen? Es beherrschte seine Gedanken, seine Sinne, es machte ihn zu einer herumgestoßenen Hülle. Sein Schwanz wuchs rasch, scherte sich nicht um seine Bedenken. Zakutu bettete seine Eichel auf der Zunge, nahm sie in ihren Mund auf, presste die Lippen auf seine glühende Haut und begann zu saugen, dass er innerlich taumelte. Derweil ließ die Sklavin nicht nach, ihre Vagina zu liebkosen;
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