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Glühende Lust

Glühende Lust

Titel: Glühende Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Simon
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Seiten. »Und du da unten?«, knurrte er in Richtung des Dieners, der auf den Knien kauernd sich abmühte, den Saum des Mantels hochzustecken. »Ist das wenigstens in den Griff zu bekommen?«
    »Ja, Herr.« Der Diener beeilte sich, auch wenn sein unruhiger Herr es ihm nicht leicht machte. »Die goldenen Schwingen des Horus werden zur Krönungsfeierlichkeit die rechte Länge haben. Wenn du nur stillhalten willst.«
    Der König schnaubte und ließ die Hände wieder sinken. All die Goldstickereien, die goldenen Plättchen, Ankhs und polierten Edelsteine blitzten im Licht der Öllampen. Nefertem sah sich endlich von ihm bemerkt. »Ah, der Liebhaber meiner Palastfrau.« Ein Lächeln glitt über Asarhaddons scharfe Züge. »Komm nur näher. Und du«, eine Hand lugte unter dem Umhang hervor, ihre Geste galt dem Mann, der Nefertem hergebracht hatte. »Du kannst gehen. Dieser Mann ist harmlos.«
    So weit ist es gekommen, dachte Nefertem bitter. Man hielt ihn für harmlos. Würden die Götter ihm gewähren, doch noch zu beweisen, dass es nicht so war?
    Auch der Schneider war endlich fertig und hastete aus dem Raum. Nefertem entdeckte Zakutu auf dem Bett. Ein Bein hing seitlich herab, das andere war in den Laken vergraben. Schweiß glänzte auf ihrer gänzlich entblößten Haut. Die Haare offen und wirr, so lag sie da, wie an jenem ersten Tag. Nur schien sie jetzt zu schlafen. Samen klebte an den Innenseiten ihrer Schenkel, das Zöpfchen war nass. Diese Frau schien für nichts sonst zu existieren, als dunkle Lust zu schenken und zu empfangen. Nefertem schluckte, als er sich daran erinnerte, dass vermutlich alles, was er mit ihr getan hatte – und sie mit ihm –, von Asarhaddon beobachtet worden war.
    »Mach sie sauber«, befahl Asarhaddon der tätowierten Sklavin. Sie hatte am Fußende auf dem Boden gekauert, nun kroch sie an die Seite des Bettes. Langsam schob sie die Beine ihrer Herrin noch weiter auseinander und neigte den Kopf darüber. Kein Wasser, kein Natron und auch keinen Schwamm oder dergleichen gedachte sie zu benutzen. Ihre Zunge glitt über die Haut und leckte alle Spuren des letzten Beischlafes auf. Auch die Vagina ließ sie nicht aus; es schien, als versuche sie alles, was Asarhaddon oder wer auch immer darin hinterlassen hatte, wieder herauszusaugen. Sie streichelte die zarten Schenkelinnenseiten, ihre Nägel fuhren über die Haut und hinterließen helle Striemen. Zakutu wand sich genussvoll stöhnend, ohne die Augen zu öffnen. In Nefertems Unterleib begann es zu pochen. Er zwang den Blick in eine andere Richtung.
    »Ja, der Anblick gefällt einem«, sagte Asarhaddon launig. Der Mantel knisterte und klirrte, während er näher trat. Er legte eine Hand auf Nefertems Schulter, der sich zwingen musste, sie nicht abzuschütteln. Wollteer mit dieser Geste ausdrücken, dass es ihn nicht störte, wie Zakutu andere Männer in ihr Bett holte? Es gar genoss? Dem Eunuchen befahl er, den Mantel abzunehmen. Auf beiden Armen tragend, legte der Mann das kostbare Kleidungsstück auf den Tisch.
    »Dein Vater weigert sich, mich zu krönen.« Asarhaddon verschränkte die Arme. Seine Finger zupften an den geölten Bartlocken, während er die Fülle der Kostbarkeiten, die auf der Tischplatte wie hingegossen dalag, betrachtete. »Nun könnte das irgendein anderer tun, ich selbst könnte es tun, denn was kümmert mich, wem die Hand gehört, die mir die Kronen und Krummstab und Geißel reichen? Aber welch großartige Wirkung hätte es, wenn der Wesir und Schwiegersohn des Pharao die Zeichen der Herrschaft in meine Hände gibt! Alle vier Weltgegenden würden davon erfahren; es würde aufrührerische Gedanken ersticken, es könnte sogar die Anführer anderer Länder, die noch nicht unter meiner Herrschaft stehen, dazu bringen, sich leichter zu beugen. Leider ist er keinen Argumenten zugänglich, eure Maat geht ihm über alles. Ich brauche deine Hilfe.«
    »Ich kann dir nicht helfen«, erwiderte Nefertem sofort, überrascht von diesem Ansinnen. »Er muss seinem Gewissen folgen. Er mag dich als König anerkennen und sich gefügig zeigen und alles tun, um unser Volk vor deinem Zorn zu bewahren, aber niemals kann er dich zum Pharao krönen. Du bist nicht durch deine Abstammung legitimiert.«
    »Es gab immer Herrscher, die sich ohne dies den Thron eroberten.«
    »Seltener, als du denkst! Und wenn, war ihre Herrschaft nicht von den Göttern gesegnet. Die Zeit derHekau Chaswet, die wie du aus dem Osten kamen und sich widernatürlich Pharao

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