Glühende Lust
reckten und ihn einluden, sie mit Zunge und Zähnen zu reizen. Hitze flog durch Merits Glieder. Als unverhofft sein Finger durch ihre Spalte fuhr, bog sie seufzend den Rücken durch.
»Du bist Ägypten«, flüsterte er. »Und dein Nil tritt über die Ufer. Ein von deinen Göttern gesegnetes Land, schön, furchtbar und schwach.«
»Was redest du da?« Sie musste lächeln. »Und du, Assyrien … hart und unnachgiebig und siegreich?«
»So ist es. Ich sagte dir schon, ich bin gekommen, um zu rauben. Du bist meine Kriegsbeute.«
»Pass auf, gleich lässt dich dein männlicher Stolz zu hartem Eisen erstarren.«
»Dann lass mich schnell durch dein Pförtchen, damit du auch etwas davon hast.«
»Oh, du … du …« Sie klatschte ihm auf die Schulter. »Assyrische Selbstgefälligkeit!« Plötzlich steckte sein genässter Finger in ihrem Mund. Sofort war alles Geplänkel bedeutungslos. Sie leckte ihren Saft auf, sah ihm dabei in die Augen und erkannte, wie sich die Lust in ihm aufbäumte. Ihr Fetzen um die Hüften war hochgeschoben, sein Penis drückte gegen ihre Scham. Weit öffnete sie die Schenkel, um ihm den Einlass zu erleichtern. Ihr Herz pochte vor Aufregung. Ihre Hände legten sich auf seine Hüften, als könne sie dadurch noch etwas verhindern. Oder es beschleunigen. Sie musste die Augen zusammenpressen, als er sie zu weiten begann. »Ah, gütige Isis …« Langsam, aber unaufhaltsam, drang seine gehärtete Männlichkeit in sie ein. Als es geschafft war, hielt er still, musterte sie prüfend. Beruhigend strich er ihre Haare aus der Stirn.
Sie wollte ihm sagen, dass alles gut war. Sie war sprachlos. Einen Vorgeschmack hatte sie mit den Spielsteinen bekommen, dies jedoch fühlte sich anders an. Als sei Schanherib in sie hineingeschlüpft und in jeden Winkel, bis in ihre Fingerspitzen, vorgedrungen. Er hatte sich ihres Leibes bemächtigt und machte ihr Inneres vollkommen. Könnte sie nur sagen, was sie empfand! Sie umschlang seine Schultern und hob ihm ihr Becken entgegen. Er verstand, langsam begann er sich mit ihr zu wiegen und kräftiger zuzustoßen. Sein Glied füllte sie ganz und gar aus, machte sie empfindlich und wollüstig. Seine Zunge in ihrem Mund, seine Finger auf ihren Brüsten – fast war all das zu viel. So musste es sein, wenn man in den Stromschnellen der Nilkatarakte dahintrieb: von einem wilden Element vollständig umhüllt,ihm ausgeliefert, ohne zu wissen, wohin es einen warf. Ein Bild blitzte durch ihre Empfindungen: sein raubtierhaftes Lächeln in jener Nacht auf der Barke, als er über das Deck geschritten war, in voller Rüstung, den Speer in den Händen, den luftgefüllten Ziegenbalg noch auf dem Rücken. Eine Erinnerung, die jeden Schrecken verloren hatte, mehr noch – die ihre Lust auf ihn zu einem unerträglichen Brennen ansteigen ließ. Wild schlug sie ihr Becken in die Höhe, empfing ihn wieder und wieder, trieb sich dem Moment entgegen, an dem sich alles auflöste. Als es geschah, biss sie in seine Schulter, um nicht laut zu schreien. Durch das Rauschen ihres Blutes in den Ohren hörte sie auch ihn aufstöhnen. Sein ganzer Leib erbebte, und dann spürte sie, wie sein Lebenssaft sie füllte.
Schweiß stand in seinem Gesicht. Mit einem zittrigen Daumen wischte er Tränenspuren von ihren Schläfen. Sein Lächeln geriet schief vor Erschöpfung. Er schien etwas sagen zu wollen, schwieg aber. Jedes Wort war jetzt zu viel.
Ein wenig entlastete er sie, indem er sich auf einen Ellbogen stützte. Aber sie hielt ihn fest, wollte mit seinem Gewicht auf sich einschlafen. Er legte den Kopf auf ihre Schulter. Sein Atem entspannte sich. Sie spielte mit seinen schweißfeuchten Haaren, bis auch ihr die Augen zufielen.
»Wie genau ist das passiert?« Der Wirt trug zwei Bierbecher heran. »War es in der letzten Schlacht, ja? Schlimmes hat man da ja gehört, wie ein Sandsturm sollen die Assyrer über unser geschwächtes Heer gefallen sein. Ein Assyrer ist schlimm, aber drei sind eine Armee. Was soll man da ausrichten?«
Schanherib nahm sichtlich erfreut das Bier entgegen und nippte. »Es geschah hier, im Palast.«
»Im Palast! Alle guten Götter!«
»Ich leistete Widerstand und bekam einen Pfeil ab«, er machte eine abwiegelnde Handbewegung. Hastig hob Merit ihren Becher an die Lippen, um ihr Gesicht dahinter zu verstecken. Sie wusste nicht, ob sie angesichts seiner Frechheit lachen oder mit den Augen rollen sollte.
Der Wirt beachtete sie jedoch nicht, er starrte Schanherib beinahe
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