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Glühende Lust

Glühende Lust

Titel: Glühende Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Simon
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war schweißüberströmt, seine Haare klebten ihm nass auf dem Rücken. Merits Nasenflügel weiteten sich – die beiden dünsteten einen Geruch aus, der sie wieder Schanheribs Berührung ersehnen ließ.
    Er umschlang sie mit einem Arm von hinten. »War’s nicht ausgemacht, dass du mir öffnest?«, fragte er sie, ohne die Stimme zu senken.
    Der Mann richtete sich auf und warf einen Blick über die Schulter. »Du, Herr? Augenblick …«
    »Lass dir Zeit, Mardak.«
    »Die hier hat einen Hintern … der will gedroschen werden wie ein Schinken, damit er zart wird …« Mit beiden Händen packte er Nanachts vom Schweiß schlüpfrige Kehrseite und hämmerte sein Gemächt in sie, dass sie den Kopf in den Nacken warf und voller Schreck und Wonne zugleich aufschrie. Er glitt aus ihr, umfasste sein Glied und rieb es kräftig. In hohem Bogen schoss sein Samen neben Nanacht auf die Matte. Dann rutschte er auf den Knien herum und stützte sich ermattet auf beide Arme.
    Er grinste. »Welch eine Überraschung, du bist ja das Mädchen mit den hübschen Euterchen. Soll ich dich auch …«
    Schanherib unterbrach ihn mit einem gereizten Knurren. »Du sollst dich auf die Beine bemühen und herkommen, wir haben etwas zu bereden.« Er hockte sich an den langen Tisch im Schankraum und griff nach einem herumstehenden Becher. Während sich Merit setzte, hielt sie nach Kawit Ausschau, doch von derdicken Katze war nichts zu sehen. In das Schnarchen des zweiten Assyrers mischte sich das der Wirtin.
    Nach einem offenbar enttäuschenden Schluck setzte Schanherib den Becher wieder ab. »Morgen Abend wird der Wesir den Ptah-Tempel aufsuchen. Sicherlich wird er den kürzesten Weg nehmen, es ist also kein Rätsel, welchen. Was wir brauchen, ist eine ordentliche Ablenkung während dieses Weges, damit Merit ihn unauffällig sprechen kann.«
    Mardak rieb sich mit einem Hüfttuch den Nacken trocken, seine mächtige Brust hob und senkte sich wie nach einem langen Lauf. Er machte keine Anstalten, sich zu bedecken. »Panhesi und Nanacht kennen genug Leute; die beiden müssen nur ein bisschen angestupst werden, damit sie sich darum kümmern. Ein bisschen Gold könnte außerordentlich hilfreich sein. Leider durften wir bis auf unsere Pferde, die in der Nähe in einem Mietstall stehen, nichts aus deinem Anwesen mitnehmen.«
    Wortlos sprang Merit auf und hastete aufs Dach. Tatsächlich fand sich in ihrem Versteck, einem der Topfstapel, ihre Halskette. Die legte sie im Schankraum vor den beiden Männern auf den Tisch.
    »Ich weiß nicht, wie ihr das machen wollt«, sagte sie fest und wich weder Schanheribs noch Mardaks Blicken aus. »Es ist mir auch fast gleich. Ich gehe morgen zu meinem Vater.«

    In Schanheribs Miene standen nicht nur Zweifel und Sorge, ob ihr Vorhaben gelingen konnte. Auch Belustigung; sein Mundwinkel hob sich, als er mit einem Finger über ihre Wange fuhr, an ihrem Hals entlang und hinab zu ihrer rechten, unbedeckten Brust. Sachtfuhr er die Wölbung entlang und rieb schließlich mit einem Daumen über ihre Brustwarze. Die Schminke verwischte und hinterließ einen roten Streifen auf der Haut. »So sieht’s wirklichkeitsgetreuer aus, denn wer wollte da nicht zufassen?« Er seufzte. »Du bist ein hübsches Hürchen. Ein viel zu hübsches. Vielleicht ein bisschen viel Ockerpuder über deinen Augen. Pass auf dich auf. Und denk daran, dass ich immer in Sichtweite bin – wenn sich die Wachen an dir vergreifen, hole ich dich aus dem Tumult heraus.«
    Merit nickte. Sie hoffte, dass es nicht so weit kommen würde, denn dann wäre er entdeckt und gefangen. Ihr Herz schlug wild gegen ihre Rippen, nervös zupfte sie an den Zöpfchen der räudigen Perücke. Seine Hände umfassten ihre Schläfen; seine Lippen berührten beruhigend ihre Stirn.
    »Und los jetzt«, sagte er.
    Fast wäre sie über ihre eigenen Füße gestolpert, als sie sich umwandte und den schmalen Häuserdurchgang verließ. Ihre Knie waren weich. Keine Furcht zeigen! Sie tauchte ein in das Gewimmel der Gasse, wo irgendwelche Leute, die von seinen Männern angeheuert worden waren, mit Karren, Eseln und einem vorgetäuschten Streit die Straße blockierten. Sie umstanden einen riesigen aufgeplatzten Sack, aus dem Mehl quoll, und beschuldigten sich gegenseitig des Missgeschicks. Sechs ägyptische Soldaten beobachteten unschlüssig das Geschehen. Hinter ihnen standen acht schwarzglänzende Nubier, eine verhangene Sänfte teilnahmslos auf den Schultern. Und hinter jener hockten vier

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