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Glühende Lust

Glühende Lust

Titel: Glühende Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Simon
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ehrfurchtsvoll an. »Alle sind sie herumgelaufen wie die flatternden Enten vor den stampfenden Nilpferden. Da ist es eine Wohltat, mal einen zu treffen, der sich ihnen gestellt hat, so aussichtslos das ja bestimmt gewesen ist. Willst du noch Bier?« Er beeilte sich, den Krug von einem Wandbord neben der Feuerstelle zu holen, um nachzuschenken. In der anderen Hand hatte er zwei Schälchen. »Und mit leerem Magen sollt ihr natürlich auch nicht gehen müssen.«
    Jetzt lachte Merit doch.
    »Ich habe gar keinen Hunger«, wehrte Schanherib ab. Doch der Wirt schien diesen Einwand nicht zu hören; eilends brachte er noch zwei Löffel herbei, dann widmete er sich einem anderen lautstark rufenden Gast.
    »Du hast es so gewollt«, sagte Merit fröhlich und tauchte ihren Hornlöffel in die Linsen.
    »Es wird ja wohl auch Ägypter geben, die das Zeug verschmähen«, knurrte er leise, schaufelte aber rasch einige Löffel in sich hinein. »Furchtbar. Ich hoffe, Nanacht hat etwas Ordentlicheres auf dem Feuer. Zumindest sollten meine Männer dafür gesorgt haben. Es istlängst dunkel. Wir warten noch ein bisschen und gehen dann hinüber.«
    Der Wirt kehrte zurück. »Schmeckt es nicht?«
    »Doch«, versicherte Schanherib und schob Merit seine Schale hin. »Aber sie hat es nötiger als ich. Sei bedankt für deine Großzügigkeit.«
    »Das ist Maat.« Selbstzufrieden lächelte der Wirt. »An deiner Stelle würde ich morgen zur Abendzeit in den Tempel des Ptah gehen. Dort opfert der Tajti und verteilt Almosen. Jeder darf zu ihm gehen.«
    »Der Tajti?«, entfuhr es Merit. Beinahe glitt ihr die Schale aus der Hand.
    »Haben heute mehrere Gäste erzählt, daher stimmt’s wohl. Einem Kriegshelden gibt er sicher gern.«
    »Und besonders gern unter den Augen assyrischer Bewacher?«, knurrte Schanherib. »Weshalb sollte der König das zulassen?«
    »Das haben sie nicht gesagt.« Der Wirt nickte ihnen zu und eilte an den nächsten Tisch. Merit und Schanherib verließen das Bierhaus und betraten die nachtdunkle Gasse. Es brauchte einen Augenblick, sich an die Düsternis zu gewöhnen. Kein Licht drang durch die Ritzen von Nanachts Tür.
    »Er tut das meinetwegen«, wisperte Merit. »Er weiß, dass ich davon höre und dann zu ihm gehe.«
    »Das weiß Asarhaddon allerdings auch. Ich fürchte, genau deshalb hat er das erlaubt. Ist das deinem Vater nicht klar? Mir erschien er alles andere als leichtsinnig oder dumm.«
    »Das ist er keinesfalls.«
    Einige Zeit schwieg er, und sie konnte seine Anspannung spüren. »Nun, vermutlich baut er darauf, dass ich dich nicht blind ins Verderben rennen lasse …«
    »Ich gehe zu ihm; nicht einmal du wirst mich davon abhalten können!« Sie schrie es fast, und plötzlich hatte sie seine Hand auf dem Mund.
    »Nicht so laut. Ginge es nach mir, würde ich dich festbinden, aber ich überlege ja schon, wie du ihn einigermaßen gefahrlos treffen kannst. Lass uns jetzt hinübergehen, Nanacht scheint keine Gäste mehr zu haben.« Er eilte mit ihr die Gasse hinunter. Wie erwartet, war die Tür verriegelt. Sie schoben sich in den Spalt zum Nachbarhaus hin. Unter einem der hochgelegenen Fenster wies Schanherib sie an, sich auf seine verschränkten Finger zu stellen. Er hatte keine Mühe, sie auf die Schulter zu heben. Merit zog sich an der Fensterlaibung hoch, drückte die raschelnde Bastmatte zur Seite und hangelte sich hinab in den Lagerraum.
    Auch der Schankraum lag im Dunkeln. Schanherib hatte sie angewiesen, ihm die Tür zu öffnen, doch sie musste sich entlangtasten und befürchtete, jederzeit über schlafende Assyrer zu stolpern. Irgendwo in der Ecke schnarchte einer. Schwaches Licht floss unter der Tür zu Nanachts Schlafkammer hervor. Das angestrengte Keuchen der Wirtin, überlagert vom lauteren eines Mannes, ließ nicht erkennen, ob sie zufrieden war oder vielmehr Hilfe benötigte. Bedächtig drückte Merit die Tür auf. Nackt, den Hintern dem Eingang zugewandt, kauerte Nanacht auf allen vieren, über sich einen muskelbepackten Kerl. Schweiß und andere Säfte flossen an ihren Schenkeln hinab. Sein Glied war … gewaltig. Es konnte in keine Frau passen, unmöglich. Doch Nanachts geschwollene und gerötete Vagina nahm es mühelos in sich auf. Jeder Stoß entlockte ihr ein tierisches Stöhnen und schüttelte ihren Unterleib.

    Der Mann lag mit seinem Gewicht auf ihrem Rücken und ritt sie zu wie eine rossige Stute; ihre Schenkel klatschten aneinander, als schlüge eine Waschfrau am Nilufer ihre Tücher. Auch er

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