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Glut der Gefuehle - Roman

Glut der Gefuehle - Roman

Titel: Glut der Gefuehle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Goodman Eva Malsch
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Gedanken kehrte sein sardonisches Lächeln zurück. Er steckte den Besen und die Schaufel zurück in seine Tasche. Dann ergriff er die beiden Eimer und trug sie weiter nach oben.
    Southertons und Margraves Wege hätten sich noch ein zweites Mal beinahe gekreuzt. Vor der Kellertür auf seine Kohlenschaufel gestützt, hatte der Viscount beobachtet, wie einer der Reitknechte einen schönen zimtbraunen Araber aus dem Stall führte. Offenbar war das Pferd für den Earl gesattelt worden. In der Hoffnung, er könnte feststellen, wohin der Morgenritt führen würde, lehnte South die Schaufel an die Hauswand und beschloss, dem Tier zu folgen.
    Da verließ Margrave das Gebäude durch die Hintertür und stapfte durch den Schnee auf ihn zu. Hastig zog South den Kopf ein, denn er wollte das Schicksal nicht herausfordern, indem er die Wirkung seiner Maskerade erprobte. Aber der Earl bemerkte ihn gar nicht und ritt in zügigem Trab nach Nordosten.
    Als der Mond aufstieg, kroch South aus seinem Bett in einer fensterlosen Kammer hinter der Küche. Einige Meilen weit ging er den Hufspuren des Arabers im verkrusteten Schnee nach. Schließlich erkannte er, dass seine Nachforschungen sinnlos waren. Nirgendwo entdeckte er einen Schuppen oder ein leer stehendes Pächter-Cottage, in dem Margrave seine Gefangene verstecken könnte. Also hing der Morgenritt des Earls nicht mit India zusammen. Nein, die Bewegung an der frischen Luft hatte nur seinem Vergnügen gedient...

    Beklommen fragte sich der Viscount, ob India Todes ängste erlitt. Oder hatte sie bereits resigniert?
    Was hatte er ihr damals im Drury-Lane-Theater zugerufen? Du kannst nicht erwarten, dass ich dich immer retten werde, Hortense...
    Das Echo jener Worte – der ersten, die er zu ihr gesagt hatte – erzeugte einen dumpfen Schmerz in seiner Brust. Erschöpft nach der langen Wanderung durch den Schnee, stand er im Mondschatten einer Baumgruppe. In der Ferne bildete das Herrschaftshaus Marlhaven eine bedrohliche Silhouette. Und da gab er der drängenden Verzweiflung endlich nach und ließ seinen Tränen freien Lauf.
    Als er den Treppenabsatz erreichte, kehrte er in die Gegenwart zurück. Er spähte in den langen Flur, den mehrere Wandleuchter erhellten. Meistens erforschte er das Gebäude nur nachts, wenn die Dienstboten schliefen. In den Ostflügel hatte er sich noch nie gewagt, weil Margrave hier wohnte. Und tagsüber bot ihm seine Arbeit keine Gelegenheit, diesen Teil des Gebäudes aufzusuchen. Wenn er die Kohlen auch ins Haus schleppte – es war die Aufgabe der Lakaien, die Räume damit zu versorgen.
    Aber an diesem Abend hatte kein Diener außer ihm das Läuten gehört, das stets erklang, wenn neue Kohlen benötigt wurden. Obwohl es Mrs Hoover sichtlich misshagte, schickte sie Southerton mit den randvollen Eimern in den Ostflügel. Der Earl, hatte sie geflüstert, würde keine Verzögerungen dulden.
    Natürlich wusste South, dass er die Eimer einfach nur auf den Treppenabsatz stellen und sofort wieder verschwinden sollte. Das hatte er jedoch nicht vor, und so folgte er dem langen Flur. Neben jeder Tür blieb er stehen und lauschte auf Stimmen oder Geräusche.

    Wurde India in einem dieser Zimmer gefangen gehalten? Klirrend stellte er die Eimer auf den Holzboden. Mit diesem Lärm wollte er Margrave aus seiner Suite locken, und er hatte schon nach wenigen Sekunden Erfolg. Er fand gerade noch Zeit, einige Kohlen zu verstreuen, bevor der Earl aus der Tür am Ende des Korridors auftauchte.
    Während South am Boden kniete und die Kohlen einsammelte, eilte Margrave erbost zu ihm. »Verdammt, was ist da los?«
    »Verzeihen Sie, Mylord«, murmelte South, den Kopf gesenkt.
    Der Earl stieg auf eine Hand des vermeintlichen Dieners, der gepeinigt zusammenzuckte. »Wo steckt Smythson?«, fragte er und milderte den Druck auf Southertons Hand, zog den Fuß allerdings nicht zurück. »Warum ist er nicht hier?«
    »Das weiß ich nicht, Mylord... Jedenfalls war ich der Einzige, der die Kohlen heraufbringen konnte.«
    »Hat man Sie nicht angewiesen, die Eimer am Ende des Flurs abzustellen?«
    »Aye|... Aber ich hab mir überlegt – an welchem Ende?«
    Mit dieser Erklärung amüsierte er den Hausherrn nicht. »Dummer, alter Kerl!«, schalt Margrave und trat wieder fester auf Southertons Finger. »Machen Sie hier sauber!«
    Da South den Earl nicht bitten konnte, den Fuß zu entfernen, hob er mit der freien Hand so viele Kohlen wie möglich auf. Dann hantierte er mühsam mit seinem kleinen

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