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Glut der Herzen - Roman

Glut der Herzen - Roman

Titel: Glut der Herzen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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wissen, wenn Sie die Lampe aktivieren.«
    »Haben Sie eine Ahnung, was er meinte, als er vom Schlüssel im Schloss schrieb?«
    »Ich halte es für eine Warnung. Geht es schief, wird man es teuer bezahlen.«
    Sie schlug das Tagebuch auf und las laut vor: » Das dritte Talent ist das stärkste und gefährlichste. Wird der Schlüssel im Schloss nicht richtig umgedreht, wirkt diese letzte psychische Fähigkeit letal und führt erst in den Wahnsinn und
schließlich in den Tod.« Sie blickte auf. »Er scheint davon überzeugt zu sein, dass diejenigen seiner Nachkommen, die seine Kraft erben, auch das dritte Talent handhaben können, aber nur, wenn es korrekt aktiviert wird.«
    Griffin richtete den Blick auf den Weiher. »Vergessen Sie nicht, dass er vermutlich schon wahnsinnig war, als er das schrieb.«
    »So will es die Überlieferung.« Wieder klappte Adelaide das Buch zu.
    »Für mich ist die kritische Stelle im Text jene, wo es um eine Frau geht, die mit Traumlicht-Energie umgehen kann«, sagte er. » Nur eine solche Frau kann die Verwandlung, sobald sie eingesetzt hat, anhalten oder rückgängig machen.«
    »Das gefiel ihm wohl nicht?«
    »Das Wissen, dass die Kräfte der Lampe ohne Hilfe einer Frau, die Traumlicht handhaben kann, nicht aktiviert werden können? Nein. Das gefiel ihm ganz und gar nicht.«
    »Es war seine eigene Schuld. Er war es, der das Gerät erfand.«
    Fast hätte Griffin gelächelt. »Stimmt.«
    »Zweifellos ging er davon aus, dass er die Frau, deren Hilfe er in Anspruch nehmen musste, beherrschen würde.«
    »Nicholas mag ja ein psychisches Genie gewesen sein, aber von Frauen verstand er nicht viel.« Griffin sah sie an. »Nun, Adelaide? Glauben Sie, dass Sie die Kraft der brennenden Lampe beherrschen können?«
    »Aber ja.«
    Freudige Erwartung flammte in ihm auf.

    »Sie können die Verwandlung rückgängig machen?«, fragte er.
    »Da bin ich nicht sicher.«
    Er seufzte schwer. »Ich sage es nur ungern, weil Sie mir bereits eine Neigung zur Melodramatik andichten, aber die Wahrheit ist, dass Sie meine einzige Hoffnung sind.«
    Ihr intelligentes, fesselndes Gesicht war verschattet und ernst. »Die Situation könnte gar nicht dramatischer sein. Ist Ihnen klar, dass es Ihr Tod sein könnte, wenn ich die Lampe aktiviere?«
    »Ja.«
    »Und Sie wollen dieses Risiko eingehen, Sir?«
    »Angesichts der Alternative muss ich es eingehen.«
    »Sind Sie so sicher, dass Sie dem Wahnsinn verfallen, falls die Transformation fortschreitet?«
    Er warf einen Blick auf das Tagebuch. »Ich stütze mich nur auf Nicholas’ Aufzeichnungen und auf die Informationen meines Vaters. Sie sehen also, in welcher Zwangslage ich mich befinde, Adelaide.«
    »Ja«, sagte sie. »Ich verstehe.«
    »Nun?«
    »Heute Abend«, sagte sie. »In der Nacht wirkt die Traumlicht-Energie stärker.«

18. KAPITEL
    Kurz vor Mitternacht ging Adelaide, das Tagebuch unter den Arm geklemmt, zur Tür ihres Schlafzimmers und trat hinaus auf den Gang. Das uralte Gemäuer schien sie mit unnatürlicher Stille zu umgeben. Mrs Trevelyan hatte sich nach dem Dinner zurückgezogen und schlief jetzt sicher schon ganz fest. Auch Delbert, Leggett und Jed hatten sich zur Ruhe begeben.
    Nach so vielen in der Abbey verbrachten Nächten war Adelaide inzwischen mit den abendlichen Ritualen des Hauses vertraut, die vor allem den Sicherheitsmaßnahmen galten. Wie Hexenmeister, die sich gegen übernatürliche Kräfte schützen, überprüften die drei Leibwächter sämtliche modernen Schlösser und raffinierten Alarmanlagen. Die Hunde - laut Jed die erste Verteidigungslinie - liefen nun frei im Garten umher.
    Sie ging die dunkle Treppe hinunter. In der Eingangshalle angelangt steuerte sie auf die Bibliothek zu.
    Griffin erwartete sie bereits. Er stand, eine Hand auf dem Kaminsims, vor einem niedrig brennenden Feuer. Energie war in der Atmosphäre um ihn spürbar. Sie hatte das Gefühl, Ausläufer seiner Kraft würden nach ihr greifen, sie umfangen und zu ihm ziehen, ein Gefühl, das ihre Sinne in Aufruhr brachte. Sie musste ein plötzliches, fast
überwältigendes Verlangen unterdrücken, zu ihm zu laufen.
    Ihre Finger umklammerten das Tagebuch fester. Ihnen beiden zuliebe musste sie sich heute völlig beherrschen.
    Griffin trug eine dunkle Hose und ein weißes Batisthemd. Sein Hemdkragen stand offen, die Ärmel waren aufgerollt. Er hatte sich durch sein Talent nicht unsichtbar gemacht, doch ihn umgab eine Andeutung von Dunkelheit und Schatten, als stünde er vor einem

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