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Glut der Herzen - Roman

Glut der Herzen - Roman

Titel: Glut der Herzen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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kleinen Hof voraus. Der Leichnam war verschwunden.
    »Ein Ladenbesitzer oder ein Straßenjunge hat Thacker heute Morgen vermutlich gefunden und die Polizei gerufen«, stellte Griffin fest. »Einerlei. Uns interessieren nur die Traumspuren.«
    »Lieber Himmel«, flüsterte Adelaide, die auf das nasse Pflaster hinunter starrte. Sie wollte ihren Augen nicht trauen. »Diese Abdrücke... ich erkenne sie wieder.«
    Er runzelte die Stirn. »Willst du damit sagen, dass es doch Smith war?«
    »Nein, nicht Smith.« Sie blickte auf. »Aber ich habe die Spuren des Mörders ganz sicher schon gesehen.«
    »Wo?«
    »Im Haus deiner Eltern. Wer Thacker tötete, tötete auch sie.«
    »Luttrell«, sagte Griffin. »Dieser Schuft. Ich hätte ihn schon vor Jahren umbringen sollen.«

43. KAPITEL
    »Von der Zeit her kann es hinkommen«, sagte Griffin. »Luttrell arbeitete damals für Quinton. Er war ein junger Mann, der in der Organisation nach oben wollte. Luttrell ist zwei oder drei Jahre älter als ich, damals war er etwa achtzehn oder neunzehn und hatte auf der Straße bereits einen gefürchteten Ruf.«
    Sie saßen auf der grünen Bank aus Schmiedeeisen im Garten der Abbey, zu ihren Füßen lagen die dösenden Hunde. Adelaide war zunehmend besorgt um Griffin. Sie hatte das Gefühl, er versänke so tief in den Schatten, dass sie ihn nie wieder ins Licht zu ziehen vermochte.
    Was dachte sie sich eigentlich dabei? Der Mann war ein Verbrecherboss. Solche Menschen versuchte man nicht zu retten.
    »Warum hätte Luttrell deine Eltern töten und die Lampe stehlen sollen?«, fragte sie. »Woher hätte er überhaupt etwas von der Existenz der Lampe wissen können? Er kommt von der Straße und nicht aus der Arcane Society.«
    »Er besitzt irgendeine Art kraftvoller psychischer Energie, wie ich schon sagte. Jedes starke Talent, das in die Nähe der Lampe kommt, muss etwas von ihrer paranormalen Natur spüren und wird neugierig.«
    »Ich kann nicht glauben, dass Luttrell rein zufällig beim
Einbruch in das Haus deiner Eltern an die Lampe geriet. Einen solchen Zufall gibt es nicht. Und wenn Luttrell sie bei einem Routineeinbruch stahl, warum ließ er dann nicht auch den Schmuck deiner Mutter mitgehen? Du sagtest, die Lampe wäre der einzige Gegenstand gewesen, der im Safe fehlte.«
    »Es steht zweifelsfrei fest, dass der einzige Zweck seines Eindringens der Diebstahl der Lampe war. Ich sagte schon, dass er damals für Quinton arbeitete. Dieser muss ihn beauftragt haben, die Lampe zu stehlen.«
    »War Quinton irgendein Talent?«
    »Nein, das glaube ich nicht. Er verfügte über eine Art primitiver Intuition, die es ihm ermöglichte, auf der Straße zu überleben. Dazu besaß er eine gewisse Intelligenz und jene Rücksichtslosigkeit, die zum Aufbau einer schlagkräftigen Organisation nötig ist. Nie aber hörte ich Gerüchte, die darauf hindeuteten, dass er ein Talent wäre.«
    »Stellt sich also die Frage, wie Quinton von der Lampe wissen konnte, und warum er Luttrell ausschickte, sie zu stehlen, wenn er selbst kein Talent war.«
    »Ganz sicher bin ich nicht, doch ich könnte mir ein interessantes kleines Stück ausdenken, das viel erklären könnte.
    »Los, erzähl«, sagte sie.
    »Der erste Akt beginnt vor zwanzig Jahren. Unser mysteriöser Mr Smith, vermutlich ein Mitglied von Arcane, kennt die Legende von der brennenden Lampe. Er versteht viel von Kristallen und glaubt daher, er könne sich Zugang zu der Kraft der Lampe verschaffen. Ebenso weiß er, dass sich die Lampe vermutlich in den Händen von Nicholas Winters’ Nachkommen befindet. Da es ihm aber an
den kriminellen Fähigkeiten mangelt, die nötig sind, um die Lampe zu stehlen, und er das Risiko eines Einbruchs in das Haus eines angesehenen Gentleman scheute, braucht er professionelle Hilfe.«
    »Weiter.«
    »Er zieht Erkundigungen ein und stößt auf den Namen von Londons mächtigstem Verbrecherboss.«
    Sie sah ihn an. »War das sehr schwierig?«
    »Nein. Quinton war berühmt-berüchtigt. Ihm gehörte die Hälfte der Bordelle in der Stadt, ganz zu schweigen von drei Vierteln der Opiumhöhlen. Die Polizei konnte ihm nichts anhaben, wusste aber genau, wer er war.«
    »Also gut. Smith gibt Quinton irgendwie zu verstehen, dass er einen Dieb anheuern möchte.«
    Griffin massierte geistesabwesend seine verletzte linke Schulter.
    »Quinton war steinreich«, sagte er. »Das Geld, das Smith ihm bot, interessierte ihn sicher nicht. Außerdem war er übervorsichtig. Nie hätte er einen seiner

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