Glut der Herzen - Roman
Handlanger mit dem Einbruch in das Haus eines prominenten Investors beauftragt, nur um eine Antiquität zu stehlen.«
»Etwas muss Quinton überzeugt haben, dass der Diebstahl der Lampe für Smith das Risiko lohnte.«
»Vielleicht reizte Quinton die Aussicht, ein Mitglied der Arcane Society in der Gewalt zu haben, zumal wenn Smith möglicherweise in die höheren Ränge aufstieg.«
Griffin hielt in der Massage seiner Schulter ein. Er beugte sich vor und stützte die Unterarme auf seine Schenkel. »Verhalf Quinton Smith zu der Lampe, hatte er ihn fest im Griff.«
»Also ließ Quinton sich auf den Handel ein.«
»Er beauftragte seine Spitzenkraft Luttrell mit der Ausführung.«
Die völlige Emotionslosigkeit in Griffins Worten erschreckte Adelaide mehr, als eine geballte Faust und finstere Blicke es vermocht hätten.
»Angenommen, es hat sich so zugetragen«, sagte sie leise, »dann hätte Luttrell die Lampe seinem Boss übergeben.«
»Der diese wiederum Smith übergab. Aber Smith konnte mit der Lampe nicht umgehen. Er muss entdeckt haben, dass ein Aspekt der Legende auf Wahrheit beruhte. Er brauchte eine starke Traumlicht-Deuterin. Was uns zum zweiten Akt bringt: Er benötigte sechs Jahre, um dich zu finden.«
»Damals waren meine Eltern schon tot, und ich war im Waisenhaus«, sagte Adelaide.
Griffin wandte den Kopf und sah sie an. »Es war sicher kein Zufall, dass deine Eltern den Tod fanden, kurz nachdem sie die Natur deines Talents von den Amtsträgern der Society registrieren ließen.«
Ein paar Herzschläge lang verstand sie nicht, was er meinte. Als ihr ein Licht aufging, schwindelte ihr vor Entsetzen. Ihr Magen revoltierte.
»Willst du damit sagen, dass Smith mich als Traumlicht-Talent identifizierte, nachdem er Einblick in die Unterlagen der Arcane Society genommen hatte, und dass er daraufhin meine Eltern töten ließ?«, flüsterte sie.
»Ich halte es für sehr wahrscheinlich. Er musste deine Familie aus dem Weg schaffen. Wie hätte er dich sonst in seine Gewalt bekommen sollen?«
»Glaubst du, dass er sich wieder an Quinton wandte, um den Mord an meinen Eltern zu arrangieren?«
»Ja.«
Ein Schaudern überlief sie. »Aber ich wurde nach ihrem Tod in ein Waisenhaus gebracht.«
»Nicht für lange. Ich wette, Smith steckte dahinter, dass du in dem Bordell gelandet bist. Sicher hat er abermals Quinton dafür eingespannt.«
Als sie Schmerzen in ihren Händen verspürte, senkte sie den Blick darauf und sah, dass die Knöchel ihrer verkrampften Finger weiß hervortraten.
»Als Smith dann kam, um mich zu testen, wie er es formulierte, eröffnete ihm die Bordellmutter in letzter Minute, dass er mich nicht haben könne«, sagte sie.
»In jener Nacht ist etwas passiert, das Quinton bewog, seine Absicht zu ändern, und das verhinderte, dass er dich an Smith verkaufte«, sagte Griffin. »Vielleicht entdeckte er, dass du für einen anderen noch mehr Wert hattest.«
»Ich wüsste nicht, welchen Wert. Ohne die Lampe bin ich niemandem von Nutzen. Und nur Smith verfügte über die Lampe.«
»Es gibt noch eine andere Möglichkeit«, sagte Griffin langsam. »Weißt du noch das genaue Datum, an dem Smith im Bordell erschien?«
»Als ob ich das jemals vergessen könnte.« Sie schauderte. »Am Dritten nächsten Monats werden es dreizehn Jahre. Drei Tage darauf war ich an Bord eines Schiffes mit Kurs auf Amerika.«
Offensichtlich befriedigt nickte Griffin leicht. »Auch das passt«, sagte er.
»Wie meinst du das?«
»Als Quinton im selben Jahr eine Woche vor dem Vorfall in dem Bordell starb, erwachte die Unterwelt und entdeckte, dass seine Organisation von seinem vertrautesten Handlanger übernommen worden war.«
»Von Luttrell.«
»Ja. Luttrell hatte in den ersten Tagen und Wochen alle Hände voll zu tun, um sein neues Imperium in den Griff zu bekommen.«
»Mit anderen Worten, er könnte das Arrangement, das sein früherer Boss mit Smith getroffen hatte, erst in letzter Minute entdeckt haben?«
»Ja.«
»Ich glaube, du hast recht. Ich weiß noch, dass die Bordellmutter zu Smith sagte, dass das Etablissement unter neuer Leitung stünde.«
»Luttrell wollte sehr wahrscheinlich die Bedingungen des Deals, den Smith und Quinton abgeschlossen hatten, neu aushandeln.«
Griffin schwieg, und Adelaide wartete eine Weile.
»Nun?«, fragte sie schließlich. »Was machen wir jetzt?«
»An meinem Plan hat sich nichts geändert«, sagte Griffin. »Ich nehme mir Luttrell vor. Aber wenn ich richtig vermute und
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