Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Titel: Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
Vom Netzwerk:
Habseligkeiten auf, bevor sie das Häuschen kalt und dunkel zurückließen.
    Besorgt klammerte sich Win an Merripens Hand, während er sie zum Pferd führte. »Ich frage mich, warum das Glück stets so zerbrechlich ist«, sagte sie. »Ich vermute, dass die Dinge, die unsere Familie erlitten hat … der Tod unserer Eltern, Leo, der
Laura verlor, das Feuer, meine Krankheit … mich gelehrt haben, wie leicht uns das kostbarste Gut aus den Händen gerissen werden kann. Das Leben kann sich von einem Moment auf den nächsten vollkommen ändern.«
    »Nicht alles verändert sich. Einige Dinge überdauern bis in alle Ewigkeit.«
    Win blieb stehen, sah ihn dankbar an und schlang ihm die Arme um den Hals. Er erwiderte ihre Gefühlsregung sofort, hielt sie sicher und fest an sich gepresst, umschloss sie mit seinem kräftigen Körper. Win barg das Gesicht an seiner Brust. »Das hoffe ich«, sagte sie nach einem kurzen Moment des Schweigens. »Bist du jetzt wirklich der meine, Kev?«
    »Das bin ich schon immer gewesen«, flüsterte er ihr ins Ohr.
     
    Win rechnete mit dem gewöhnlichen Lärmen und Chaos ihrer Schwestern und war erleichtert, als sie und Kev nach Ramsay House zurückkehrten und das Anwesen still und friedlich vorfanden. Es war allerdings so unnatürlich ruhig, dass Win sofort ahnte, dass die anderen übereingekommen waren, so zu tun, als sei nichts Aufsehen erregendes vorgefallen. Sie fand Amelia, Poppy, Miss Marks und Beatrix im Salon im ersten Stock vor, die ersten drei in ihre Handarbeit vertieft, während Beatrix laut vorlas.
    Als Win behutsam das Zimmer betrat, hielt Beatrix inne, und die Frauen blickten mit strahlenden, neugierigen Augen auf.
    »Hallo, meine Liebe«, begrüßte Amelia sie warmherzig. »Hattest du eine schöne Zeit mit Merripen?«
Sie redete in einem Tonfall, als hätten die beiden lediglich ein Picknick oder eine Kutschfahrt unternommen.
    »Ja, vielen Dank.« Win lächelte Beatrix zu. »Fahr fort, Bea. Was auch immer du da liest, klingt wunderbar.«
    »Es handelt sich um einen Schauerroman«, erklärte Beatrix. » Sehr aufregend. Es gibt ein dunkles, düsteres Herrenhaus, Diener, die sich sonderbar benehmen, und eine Geheimtür hinter der Wandvertäfelung.« Sie senkte der Dramatik halber die Stimme. »Jemand wird gleich ermordet.«
    Während Beatrix wieder vorlas, setzte sich Win neben Amelia und spürte, dass ihre ältere Schwester sofort die Hand nach ihr ausstreckte. Eine kleine, wenn auch äußerst starke Hand. Beruhigend. Und in Amelias liebevollem Händedruck lag so viel … Besorgnis, Verständnis, Zuversicht.
    »Wo ist er?«, flüsterte Amelia.
    Win überkam ein Gefühl tiefster Unruhe, auch wenn ihre Miene nichts davon verriet. »Er will mit Dr. Harrow sprechen.«
    Amelias Griff verstärkte sich. »Nun ja«, erwiderte sie trocken, »es wird wohl eine recht lebhafte Unterhaltung. Ich hatte den Eindruck, dass dein Harrow einiges auf dem Herzen hat.«
     
    »Ihr seid ein einfältiger, dummer Bauer!« Julian Harrow war aschfahl im Gesicht, als er und Kev in der Bibliothek aufeinandertrafen. »Ihr habt nicht den blassesten Schimmer, was Ihr angerichtet habt! In Eurer unüberlegten Hast und Gier habt Ihr wohl keinen einzigen Gedanken an die Folgen verschwendet.
Und das werdet Ihr wohl auch erst, wenn es zu spät ist. Wenn Ihr sie umgebracht habt.«
    Da Kev eine vage Vorstellung von den Vorwürfen gehabt hatte, die Harrow ihm an den Kopf werfen würde, hatte er bereits entschieden, wie ihnen am besten zu begegnen sei. Um Wins willen würde er jegliche Beleidigung oder Anschuldigung stoisch über sich ergehen lassen. Er würde dem Arzt seine wohlverdiente Rede zugestehen … und ihr ungerührt lauschen. Kev hatte gewonnen. Win gehörte jetzt ihm, und alles andere war bedeutungslos.
    Es war allerdings nicht einfach. Harrow war das Paradebeispiel eines wutentbrannten, romantischen Helden … schlank, elegant, mit blassem, entrüstetem Gesicht. Im Gegensatz zu dem Arzt kam sich Kev wie der dunkle, gemeine Schurke vor. Und Harrows letzte Worte trafen ihn mitten ins Herz: Wenn Ihr sie umgebracht habt.
    So viele unschuldige Menschen hatten schon seinetwegen gelitten. Niemand mit Kevs Vergangenheit verdiente Win. Und obwohl sie ihm seine brutale Kindheit vergeben hatte, würde er selbst nie vergessen können.
    »Niemand wird ihr Leid zufügen«, sagte Kev. »Als Eure Frau wäre sie sicherlich gut umsorgt worden, aber sie wollte Euch nicht. Sie hat Ihre Entscheidung getroffen.«
    »Unter

Weitere Kostenlose Bücher