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Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Titel: Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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während sie es mit zu schmalen Schlitzen verengten Augen anfunkelte.
    »Denk nicht mal dran«, sagte Miss Marks mit eisiger, ruhiger Stimme zu dem hoffnungsvollen Frettchen. »Oder ich schneide dir den Schwanz ab.«
    Beatrix grinste. »Ich dachte, das geschieht nur mit blinden Mäusen, Miss Marks.«
    »Es funktioniert bei jedem lästigen Nagetier«, erwiderte die Gouvernante düster.
    »Frettchen sind im Grund keine Nager«, erklärte
Beatrix. »Sie gehören zur Familie der Mustelidae . Marder. Also könnte man wohl sagen, dass sie weit entfernte Verwandte der Mäuse sind.«
    »Es ist auf jeden Fall eine Familie, die ich lieber nicht kennenlernen möchte«, sagte Poppy.
    Dodger ließ sich gemütlich auf der Sofalehne nieder und warf Miss Marks, die ihn schmählich missachtete, einen verliebten Blick zu.
    Lächelnd streckte sich Win. »Ich bin müde. Gute Nacht, alle miteinander.«
    »Ich bin auch müde«, sagte Amelia und gähnte ausgiebig.
    »Vielleicht sollten wir alle zu Bett gehen«, schlug Miss Marks vor und packte ihr Strickzeug hastig in einen kleinen Korb.
    Während sich alle auf ihre Zimmer zurückzogen, waren Wins Nerven in der unheilverkündenden Stille des Korridors zum Zerreißen gespannt. Wo war Merripen? Was war zwischen ihm und Julian vorgefallen?
    Eine Lampe brannte schwach in ihrem Zimmer und versuchte vergeblich, die dunklen Schatten zurückzudrängen. Sie blinzelte überrascht, als sie eine reglose Gestalt auf dem Stuhl in der Ecke sah … Merripen.
    »Oh«, hauchte sie.
    Sein Blick hielt sie gefangen, während sie auf Merripen zuging.
    »Kev?«, fragte sie zögerlich, und eine Eiseskälte kroch ihr das Rückenmark hinab. Das Gespräch war nicht gut verlaufen. Etwas stimmte nicht. »Was ist los?«, fragte sie heiser.
    Merripen stand geschmeidig auf und baute sich
mit unergründlicher Miene vor ihr auf. »Wer war der Arzt, den du in London aufgesucht hast, Win? Wie bist du auf ihn gekommen?«
    Da verstand sie. Ihr Magen zog sich schmerzhaft zusammen, und sie atmete ruhig ein und aus. »Da war kein Arzt«, sagte sie. »Es schien mir nicht notwendig.«
    »Es schien dir nicht notwendig«, wiederholte er langsam.
    »Nein. Denn wie Julian später gesagt hat, könnte ich von einem Arzt zum nächsten gehen, bis mir einer die Antwort gibt, die ich hören will.«
    Merripen schnaubte verächtlich und schüttelte den Kopf. »Gütiger Himmel!«
    Win hatte ihn noch nie so verzweifelt gesehen. Mit ausgestreckter Hand ging sie auf ihn zu. »Kev, bitte, lass mich …«
    »Nicht! Bitte!« Er kämpfte sichtlich dagegen an, die Beherrschung zu verlieren.
    »Es tut mir leid«, sagte sie ernst. »Ich wollte dich so sehr und hätte Julian heiraten müssen, und da dachte ich, es würde dir einen … kleinen Schubs geben, wenn du glaubtest, ich hätte einen anderen Arzt konsultiert.«
    Mit zu Fäusten geballten Händen drehte er sich von ihr weg.
    »Es spielt doch keine Rolle«, sagte Win und versuchte, ruhig zu klingen, während sie das schreckliche Pochen ihres Herzens ausblendete. »Es ändert nichts, vor allem nach dem heutigen Tag.«
    »Es spielt eine Rolle, wenn du mich belügst«, sagte er mit rauer Stimme.
    »Ich habe geglaubt, keine andere Wahl zu haben«,
verteidigte sie sich. Merripen hasste es, hintergangen zu werden. Und Win hatte sein Vertrauen zu einem Zeitpunkt missbraucht, als er besonders verletzlich war. Er hatte seinen Schutzschild eingerissen und sie hineingelassen. Aber wie sonst hätte sie ihn an sich binden können?
    »Dann hast du gerade eben schon wieder gelogen. Denn es tut dir überhaupt nicht leid.«
    »Es tut mir leid, dass du verletzt und wütend bist, und ich verstehe, wie sehr …«
    Sie verstummte, als Merripen mit beinahe übernatürlicher Geschwindigkeit auf sie zukam, sie am Oberarm packte und gegen die Wand drängte. Sein zornentbranntes Gesicht war nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt. »Wenn du auch nur das Geringste verstündest, würdest du nicht zulassen, dass ich mit dir ein Kind zeuge, das dich töten wird.«
    Zitternd starrte sie in seine Augen, bis sie in deren Dunkelheit zu versinken drohte. Sie atmete tief ein und sagte verbissen: »Ich gehe zu so vielen Ärzten, wie du willst. Wir hören uns so viele Meinungen an, bis du dir selbst ein Urteil gebildet hast. Aber niemand kann mit Sicherheit sagen, was geschehen wird. Und ich lasse mir nicht vorschreiben, wie ich den Rest meines Lebens zu verbringen habe. Ich lebe zu meinen eigenen Bedingungen. Und du … du musst mich

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