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Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Titel: Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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hatten, war Kev im Stillen auf Hades’ Seite gewesen. In der Roma-Kultur galt die Vorstellung, eine Frau zu entführen und sie anschließend zu ehelichen, als sehr romantisch.
    »Ich verstehe nicht, warum Persephone verdammt wurde, einen Teil jedes Jahres mit Hades zu verbringen, nur weil sie ein halbes Dutzend Granatapfelkerne gegessen hat«, hatte sich Poppy entrüstet. »Niemand hat ihr die Regeln erklärt. Es ist ungerecht. Bestimmt hätte sie nie etwas berührt, wenn sie die Folgen geahnt hätte.«
    »Und es war nicht einmal ein besonders sättigendes Mahl«, hatte Beatrix verstört hinzugefügt. »Wäre ich dort gewesen, hätte ich um einen Nachtisch oder zumindest eine Pastete gebeten.«
    »Vielleicht war sie gar nicht so unglücklich, dort unten zu bleiben«, hatte Win mit zwinkernden Augen angemerkt. »Immerhin hat Hades sie zu seiner Königin gemacht. Und in der Sage heißt es, er sei der Gott des Reichtums gewesen.«
    »Ein reicher Gatte«, hatte Amelia gesagt, »ändert nichts an dem Umstand, dass Persephones Heim ein Großteil des Jahres ein grauenvoller Ort ohne jegliche Aussicht war. Denkt doch nur einmal daran, wie schwer es sein muss, den Palast während der Wintermonate vermieten zu wollen.«
    Schließlich hatten sich alle Mädchen darauf geeinigt, dass Hades ein schrecklicher Schuft war.
    Doch Kev hatte genau verstanden, warum der Gott der Unterwelt Persephone gestohlen und zu seiner Braut gemacht hatte. Er hatte sich nach ein wenig Sonnenschein und Wärme in seinem freudlosen, düsteren Palast gesehnt.

    »Deine Sippe, die dich zum Sterben zurückgelassen hat …«, sagte Win und zerrte Kevs Gedanken in die Gegenwart zurück, »… die dürfen deinen Namen wissen, aber ich nicht?«
    »Das stimmt.« Kev betrachtete das gescheckte Licht der Sonne und des Schattens auf ihrem Gesicht. Er fragte sich, wie es sich anfühlen mochte, die Lippen auf ihre weiche, warme Haut zu drücken.
    Ein entzückendes Stirnrunzeln erschien zwischen Wins hellen Augenbrauen. »Warum? Warum darf ich ihn nicht wissen?«
    »Weil du eine Gadji bist.« Sein Ton war zärtlicher, als er beabsichtigt hatte. »Du bist eine Gadji .«
    Bei diesem Vorstoß auf gefährliches Terrain spürte Kev, wie sich sein Herz schmerzhaft zusammenzog. Sie könnte nie ihm gehören und würde es auch nie. Außer in seinem Herzen.
    Er rollte sich von ihr und sprang auf. »Es ist höchste Zeit, zurück ins Haus zu gehen«, sagte er schroff. Er beugte sich zu Win herab, packte ihre ausgestreckte Hand und zog sie hoch. Sie verlor das Gleichgewicht und stürzte auf ihn zu. Ihre Unterröcke flatterten um seine Beine, und ihre schlanke weibliche Gestalt drückte sich an ihn. Verzweifelt nahm er all seine Kraft zusammen, all seine Willensstärke, um sie von sich zu schieben.
    »Wirst du jemals nach ihnen suchen, Merripen?«, fragte sie. »Wirst du mich jemals verlassen?«
    Niemals , dachte er in einem Anflug von leidenschaftlichem Verlangen. Doch stattdessen sagte er: »Keine Ahnung.«
    »Wenn du es tätest, würde ich dir folgen. Und ich würde dich zurück nach Hause bringen.«

    »Der Mann, den du heiratest, wird das wohl nicht erlauben.«
    Win lächelte, als sei die Aussage lächerlich. Sie wich einen Schritt zurück und ließ seine Hand los. Schweigend gingen sie zum Haus zurück. »Tobar?«, schlug sie nach einem Moment des Schweigens vor. »Garridan? Palo?«
    »Nein.«
    »Rye?«
    »Nein.«
    »Nein.«
    »Cooper? Stanley?«
    »Nein.«
     
    Zum Stolz der gesamten Hathaway-Familie wurde Leo an der Académie des Beaux-Arts in Paris angenommen, wo er zwei Jahre Kunst und Architektur studierte. Derart vielversprechend war sein Talent, dass ein Teil der Gebühren von dem berühmten Londoner Architekten Rowland Temple übernommen wurde, der erklärte, dass Leo die Aufwendung vergüten könnte, indem er nach seiner Rückkehr bei ihm arbeitete.
    Jeder hätte zugestimmt, dass Leo zu einem zuverlässigen und freundlichen jungen Mann herangewachsen war, von scharfem Witz und einer spitzen Zunge. Und angesichts seines Talents und Ehrgeizes hatte er eine glänzende Zukunft vor sich. Nach Beendigung seiner Ausbildung ließ sich Leo in London nieder, um seine Verbindlichkeit gegenüber Temple einzulösen, aber gleichzeitig kehrte er häufig zu seiner Familie in Primrose Place zurück. Und machte einem hübschen, dunkelhaarigen Dorfmädchen namens Laura Dillard den Hof.

    Während Leos Abwesenheit hatte Kev sein Bestes getan, um für die Hathaways zu sorgen. Und Mr

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