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Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Titel: Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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neugierig war wie die vielen Haustiere, die sie im Laufe ihres Lebens angesammelt hatte. Nach Amelias Hochzeit mit Rohan hatte Beatrix darum gebeten, ihre Schulausbildung beenden zu dürfen. Kev vermutete, dass sie zu viele Bücher gelesen hatte, in denen die Heldinnen auf »Schulen für höhere Töchter« ein geziertes Gebaren erlernten. Er hegte Zweifel daran, dass diese Akademien für die unkonventionelle Beatrix das Richtige waren.
    Beatrix ließ seine Hand los und wandte sich wieder der Unterhaltung zu, die sich um Rohans jüngste Investition drehte.
    Es war für Rohan zu einer Art Spiel geworden, in Dinge zu investieren, die keine Aussicht auf Erfolg
versprachen. Das letzte Mal, als er es versucht hatte, kaufte er eine Londoner Gummi-Fabrik, die kurz vor dem Bankrott stand. Sobald Rohan sie jedoch erwarb, erstand die Firma die Patente für das Vulkanisieren von Gummi und erfand eine Weltneuheit, das Gummiband. Und jetzt waren die Menschen ganz verrückt danach und konnten gar nicht genug davon bekommen.
    »Das hier verspricht aber auf jeden Fall ein Desaster zu werden«, sagte Cam. »Es gibt zwei Brüder, beides Schmiede, die eine Idee für ein vom Menschen angetriebenes Fahrzeug haben. Sie nennen es Veloziped. Zwei Räder auf einem röhrenförmigen Stahlrahmen, die von Pedalen angetrieben werden, welche man mit den Füßen bedient.«
    »Nur zwei Räder?«, fragte Poppy verblüfft. »Wie kann man darauf fahren, ohne umzufallen?«
    »Der Fahrer muss geschickt das Gleichgewicht halten.«
    »Und wie lenkt man das Fahrzeug?«
    »Und noch wichtiger«, sagte Amelia mit trockener Stimme, »wie kann man es anhalten? «
    »Indem man auf dem Erdboden landet?«, schlug Poppy vor.
    Cam lachte. »Wahrscheinlich. Wir werden natürlich in Produktion gehen. Westcliff behauptet, es habe noch nie eine schlechtere Investition gegeben. Das Veloziped sieht fürchterlich unbequem aus, und man muss ein wahrer Akrobat sein, um das Gleichgewicht zu halten. Es ist weder bezahlbar noch praktisch. Schließlich würde sich kein vernünftiger Mann auf einem zweirädrigen Gefährt abstrampeln, wenn er stattdessen auf einem Pferd reiten kann.«

    »Es klingt aber ganz lustig«, sagte Beatrix wehmütig.
    »Es ist keine Erfindung, die ein Mädchen ausprobieren kann«, stellte Poppy fest.
    »Warum nicht?«
    »Unsere Röcke wären im Weg.«
    »Und warum müssen wir überhaupt Röcke tragen?«, fragte Beatrix. »Ich denke, Hosen wären so viel bequemer.«
    Amelia wirkte gleichzeitig entsetzt und amüsiert. »Das ist eine Unterhaltung, die am besten nur im engsten Kreis der Familie geführt wird, meine Liebe.« Sie nahm ein Glas Wasser und hob es in Rohans Richtung. »Also schön. Auf deinen ersten Fehlschlag.« Da legte sich ein Schatten auf ihr Gesicht. »Ich hoffe, du setzt nicht das gesamte Familienvermögen aufs Spiel, bevor wir bei der Schneiderin waren?«
    Er grinste sie an. »Nicht das gesamte Vermögen. Mach getrost deine Einkäufe, Monisha .«
    Nach dem Frühstück erhoben sich Rohan und Kev höflich, als die Frauen den Esstisch verließen.
    Rohan ließ sich wieder auf seinem Stuhl nieder und beobachtete Kev, der gerade durch die Tür verschwinden wollte. »Wohin willst du?«, fragte Rohan träge. »Deinen Schneider treffen? Die jüngsten politischen Ereignisse im Kaffeehaus besprechen?«
    »Wenn du es darauf abgesehen hast, mich zu ärgern«, erklärte Kev, »musst du dir keine besondere Mühe geben. Allein dein Atmen stellt ein Ärgernis da.«
    »Verzeihung. Ich würde diese lasterhafte Angewohnheit
gerne aufgeben, aber ich habe sie schrecklich liebgewonnen.« Rohan deutete auf einen Stuhl. »Leiste mir Gesellschaft, Merripen. Wir haben ein paar Dinge zu besprechen.«
    Kev kam seiner Bitte mit einem finsteren Blick nach.
    »Du bist ein Mann weniger Worte, nicht wahr?«, bemerkte Rohan.
    »Das ist immer noch besser, als leeres Geschwätz von sich zu geben.«
    »Da stimme ich dir zu. Ich komme also gleich auf den Punkt. Während Leo … Lord Ramsay … in Europa weilt, liegen sein Anwesen, seine Finanzen und drei seiner Schwestern in den Händen zweier Roma. Das nenne ich nicht gerade einen erstrebenswerten Zustand. Wenn es Leos Gesundheit zugelassen hätte, hätte ich ihn hierbehalten und Poppy mit Win nach Frankreich geschickt.«
    Doch Leo war in schlechter Verfassung, was die beiden nur zu gut wussten. Seit Laura Dillards Tod war er ein gebrochener Mann, ein verschwenderischer Faulenzer. Und obwohl er allmählich über seinen Kummer

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