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Glut der Versuchung

Glut der Versuchung

Titel: Glut der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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ganz gewiss wollte er sie nicht zu dem Glauben verleiten, er könnte ihr geben, was sie sich wünschte. Eine Liebe in ihr zu erwecken, die er nicht erwidern konnte, wäre höchst schmerzlich für sie.
    Nein, Ehrlichkeit war der beste Weg. Was wiederum bedeutete, dass er sie nicht bloß von den Vorteilen einer Vermählung mit ihm überzeugen, sondern dar-über hinaus ihre Bedenken gegen eine Ehe ohne Liebe ausräumen musste.
    Drew wandte sich abrupt um und ging durch die dunklen Gärten zurück zum Ball. Er war zuversichtlich, dass er ihr seine Ansichten nahebringen konnte, wenn er es nur richtig anstellte. Alles erforderte lediglich eine sorgsame Planung.

Zehntes Kapitel
     
    Zum Teufel mit dem Duke! Er hat mir meinen Wunsch, Lord Haviland zu betören, gründlich vergällt.
     
    Roslyn an Fanny
     
    »Tagträume, Miss Loring?«, fragte der Earl of Haviland freundlich, während er seine Kutschpferde im Schritt gehen ließ.
    Mit einem schuldbewussten Blick zu dem gut aussehenden Adligen neben ihr auf dem Jagdwagen, zwang Roslyn sich, ihre Grübeleien zu beenden. Sie war so abgelenkt, dass sie gar nicht mehr wusste, worüber sie mit Haviland gesprochen hatte.
    »Ich bitte um Verzeihung, My Lord«, sagte sie und wurde rot vor Verlegenheit, »was hatten Sie gerade gesagt? «
    Haviland schenkte ihr ein sehr charmantes Lächeln. »Nichts von Bedeutung. Aber Sie brüten offenbar über einem Problem. Ich hoffe, es ist nichts Ernstes. «
    Nicht besonders ernst dachte Roslyn verbittert. Nur dass der sorgfältig überlegte Plan, den ich für meine Zukunft entworfen habe, in tausend Scherben zerborsten ist.
    »Kann ich irgendwie helfen?«, fragte Haviland besorgt.
    »Nein, vielen Dank. Ich bin heute Morgen einfach nur eine schlechte Gesellschafterin. « Was zweifellos der Wahrheit entsprach, denn ihre Stimmung passte zum Wetter, das über Nacht kalt und grau geworden war. Roslyn blickte in den wolkenverhangenen Himmel und zog unwillkürlich ihr kleines Cape fester zu.
    »Vielleicht sollte ich Sie heimbringen«, schlug der Earl vor.
    »Nein, nein«, erwiderte Roslyn mit einem entschlossenen, wenngleich verkrampften Lächeln. »Das ist nicht nötig. Gewiss wird die frische Luft mir guttun.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Ja, Mylord.« Nun lächelte sie wirklich. »Glauben Sie mir, ich wollte Ihnen nicht den Ausflug verderben. Diese kleine Zerstreuung ist eine wahre Wohltat für mich.«
    Haviland schwieg eine Weile, während er seine Pferde um eine enge Biegung lenkte. »Ihre Nachdenklichkeit hat nicht zufällig mit Arden zu tun? «
    »Wie kommen Sie darauf? «, fragte sie, hatte allerdings ihre liebe Not, sich ihre Betroffenheit nicht anmerken zu lassen.
    »Ich konnte nicht umhin, gestern Abend zu bemerken, dass zwischen Ihnen beiden eine etwas angespannte Atmosphäre herrschte. Sie wirkten nicht angetan, als er Sie zum Tanz aufforderte.«
    »Er bat mich nur zum Tanz, weil er dazu genötigt wurde.«
    »Ach, dann will Lady Freemantle Sie beide zu einem Paar machen«, folgerte Haviland schmunzelnd. »Ja, sie hat die bejammernswerte Neigung, überall Ehen stiften zu wollen. «
    »Fürwahr«, pflichtete Roslyn ihm bei. »Und eben die treibt mich zur Verzweiflung - wie auch den Duke.«
    »Nun, da wäre ich mir nicht so sicher. Zwar glaube ich kaum, dass Arden es genießt, Wahlobjekt solcherlei Machenschaften zu sein, aber ich würde meinen, dass sein Interesse an Ihnen nicht von dritter Seite erzwungen ist. Und ich würde überdies meinen, dass er Ihnen auch nicht ganz gleichgültig ist. «
    Roslyn brachte es nicht übers Herz, ihn anzulügen, deshalb blieb sie stumm. Sie fühlte, wie Haviland sie ansah.
    »Falls Sie wünschen, dass ich mit Lady Freemantle spreche, brauchen Sie es bloß zu sagen.«
    »Ich danke Ihnen, Mylord«, antwortete Roslyn, der bei seiner Anteilnahme innerlich ganz warm wurde.
    Doch leider konnte Lord Haviland ihr bei ihrem Problem nicht helfen. Das müsste sie ganz allein lösen - was ihr bisher erbärmlich schlecht gelang. Ihre leidenschaftliche Mondscheinbegegnung letzte Nacht mit Arden hatte ihre Gefühle in eine brunnentiefe Verwirrung gestürzt und mit ihnen all ihre sorgfältig geknüpften Pläne.
    Da war als Erstes sein Heiratsantrag, der sie schockiert hatte, obwohl sie ihm keine ernste Bedeutung beimaß. Der Duke konnte sie unmöglich heiraten wollen. Und selbst wenn, war sie nicht willens, seinen Antrag anzunehmen. Er hielt aus dem falschen Grund um ihre Hand an, nämlich dass sie eher infrage käme als

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