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Glut der Versuchung

Glut der Versuchung

Titel: Glut der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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wobei sie beinahe auf den breiten Stufen ins Stolpern geriet.
    Zwar bemerkte sie, dass in diesem Moment der Duke vorgefahren war und ein Stallbursche bereits damit beschäftigt war, seinen offenen Zweispänner in Empfang zu nehmen, aber sie hatte keine Zeit, Arden zu antworten, als er nach ihr rief. Unbeirrt eilte sie an ihm vorbei den Kiesweg hinunter. Der Dieb war schon an der südlichen Ecke des Herrenhauses.
    Kurz darauf erreichte Roslyn atemlos die Stelle, um zu ihrem Verdruss festzustellen, dass der Wegelagerer bei seinem Pferd stand, welches er an einem Ast vertäut hatte. Roslyn murmelte einen Fluch, denn nun schwang er sich mit Hilfe seines gesunden Arms in den Sattel. Er würde entkommen!
    Sie wirbelte herum und rannte zum Vordereingang zurück.
    Arden war aus seinem Zweispänner gesprungen und starrte sie an. »Roslyn, was zum Teufel ist hier los? «, rief er ihr entgegen.
    »Keine Zeit für Erklärungen!«, er-widerte sie. »Der Wegelagerer ... «
    Kurzentschlossen kletterte sie auf den Sitz und packte die Zügel. Sie hoffte, der Duke verzieh ihr, dass sie sein teures Gefährt und die Pferde entführte.
    »Zur Seite! «, wies sie den verdutzten Stallburschen an.
    In dem Moment, da er gehorsam das Zaumzeug losließ, schlug sie leicht die Zügel auf die Rücken der lebhaften Grauschimmel, die sogleich vorwärtssprangen, so dass Roslyn fast vom Sitz gerutscht wäre.
    Mit einem stummen Aufschrie fing sie sich und setzte sich aufrecht hin. Zugleich hörte sie, wie der Duke einen Fluch ausstieß. Irgendwie hatte Arden es geschafft, die Seitenreling des Zweispänners zu packen und hievte sich in die rollende Kutsche. Für einen Augenblick hing er recht gefährlich an der Seite des Wagens, der die Einfahrt hinunter jagte.
    Roslyn hatte Mühe, die Grauschimmel zu lenken, aber sie wagte nicht zu stoppen. Weiter vorn trieb der Wegelagerer sein Pferd in den Galopp.
    Als er schließlich auf dem Sitz neben ihr war, fluchte Arden nochmals. »Roslyn, um Gottes willen, langsam er! «
    »Nein, ich muss ihn einholen! «
    »Dann geben Sie mir die verdammten Zügel, bevor wir beide im Graben landen! «
    Er wartete nicht ab, bis sie seiner Anweisung folgte, sondern entriss ihr die Zügel. Prompt erkannten die Grauschimmel, dass ihr Herr sie lenkte, und fanden in einen gleichmäßigeren Rhythmus.
    Der Dieb vergrößerte immer noch den Abstand zwischen ihnen, und noch vor dem Ende der Einfahrt ritt er quer über ein Rasenstück, wodurch er sich den Weg zur Landstraße abkürzte.
    Der Zweispänner wurde zunächst langsamer, als Arden die Kurve am Ende der Einfahrt nahm, dann aber ließ er seine Pferde schneller laufen. Roslyn klammerte sich an die Seitenreling, weil der Wagen auf dem unebenen Weg stark wippte und ruckelte. Sie befürchtete, dass sie das Rennen verloren.
    Und ihre Befürchtungen wurden kurz darauf erfüllt, als der Reiter von der Landstraße abbog und im Wald verschwand.
    Arden verlangsamte das Gefährt, sowie sie die Stelle erreichten, an welcher der Reiter eingebogen war, doch der Waldweg war viel zu schmal für den Wagen. Er brachte die Pferde zum Stehen, und sie beide hörten, wie das Hufgetrappel des einzelen Tiers sich immer weiter entfernte.
    »Verdammt, verdammt, verdammt! «, platzte es aus Roslyn heraus, und dazu hieb sie sich mit der Faust aufs Knie.
    »Nun erklären Sie mir doch bitte, warum wir ihm nachjagen«, sagte Arden, als sie aufhörte zu fluchen. »Glauben Sie, er war der Wegelagerer von letzter Woche? «
    »Ja. Haben Sie seinen rechten Arm nicht gesehen? Er trägt ihn in einer Schlinge! «
    »Und Sie haben ihn in Lady Freemantles Haus ertappt?«
    »Ja. Zuerst dachte ich, er wäre einer der Diener, aber ich fand ihn in ihrem Ankleidezimmer vor, wo er den Schmuckkasten durchwühlte. Ich denke nicht, dass er die Zeit hatte, etwas zu stehlen, denn er lief ja gleich weg, als er mich sah ... « Roslyn verstummte und wies mit dem Finger auf die Landstraße vor ihnen. »Warum trödeln wir hier herum? Wir müssen ihm nach«, drängte sie.
    »Und wohin genau schlagen Sie vor, dass wir ihm nachfahren? «, fragte Drew und zog eine Braue hoch.
    »Er reitet Richtung Chiswick. Wir müssen zumindest im Dorf fragen, ob ihn jemand gesehen hat. «
    Sie griff nach den Zügeln, die Drew jedoch beiseite hielt. »Oh nein! Ich habe mich noch nicht einmal von dem Schock erholt, dass Sie mir einfach mein Gefährt entführen. Und ich werde einen Teufel tun, Sie nochmals das Leben meiner Pferde aufs Spiel setzen zu

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