Glut unter der Haut
diesem A ugenblick verlor Kathleen vollends die Kontrolle über ihre zittrige Hand. Die volle T asse rutschte von der Untertasse, und der heiße Kaffee ergoss sich direkt auf Seths Schoß.
Kapitel 13
Entsetzt starrte Kathleen auf die heiße Flüssigkeit, die langsam in den Stoff von Seths Hose sickerte. A ber dann obsiegten doch ihre Reflexe, und sie rief: »Oh, Seth, Liebling, es tut mir so leid!« Hastig griff sie nach einer Leinenserviette und tupfte den heißen Kaffee in seinem Schoß ab.
»Kathleen«, sagte er lachend. »Spar dir doch die Mühe, Schatz.« Sie stöhnte leise hinter farblosen, zusammengepressten Lippen. »Das einzig Gute an meiner Lähmung ist, dass ich keinen Schmerz verspüre.« Er nahm ihr die Serviette aus der Hand. »Komm, trink deinen Kaffee. Du siehst aus, als könntest du eine T asse vertragen.«
Wie ein Roboter ging sie zum Sofa und setzte sich, jedoch ohne sich einen Kaffee einzuschenken. Ihre Finger zitterten einfach viel zu sehr, um eine T asse halten zu können; sie ließ die Hände im Schoß ruhen, während Seth allein zur A nrichte rollte und sich eine neue T asse eingoss.
Er lachte leise in sich hinein. »Der Fleck wird bei der Reinigung schon rausgehen, und wenn nicht, dann kann ich mir ja einen neuen A nzug bei Kirchoffs kaufen. Die sollen eine sagenhafte A uswahl haben.«
Er schenkte seinem Gast ein breites Grinsen, doch Erik bemerkte es nicht. Er starrte auf den Fleck in Seths Schoß. Der Kaffee war brühheiß gewesen, aber Seth hatte nicht mal gezuckt. Kein Gefühl.
Eine halbe Stunde später erhob sich Erik und verabschiedete sich. »Ich habe den A bend sehr genossen. Es war schön, mal nicht ins Restaurant zum Essen zu gehen. V ielen Dank, Hazel, Kathleen.« Er durchquerte den Raum mit seinen langen, schlanken Beinen und blieb vor Seths Rollstuhl stehen. A ls sie sich die Hand gaben, sagte Erik ernst: »Ich freue mich sehr auf unsere Zusammenarbeit.«
»Gleichfalls«, entgegnete Seth und lächelte auf seine unvergleichlich sympathische A rt. »Wenn ihr mich bitte entschuldigt. Kathleen wird dich zur T ür bringen. Ich denke, George sollte mir jetzt besser aus diesem A nzug heraushelfen.«
»Ich bringe dich zu deinem Zimmer«, sagte Hazel bestimmt und stellte sich besitzergreifend hinter den Rollstuhl.
Kathleens Beine trugen sie kaum, als sie Erik in die Halle hinausbegleitete. »Ach, Kathleen«, sagte Seth, Eriks A bschied hinauszögernd. »Ich hatte unserem Gast versprochen, ihm zu zeigen, wie wir den Pool ausgeleuchtet haben. Sei bitte so nett und führe Erik herum.«
Ihr pochte das Blut in den Schläfen. Sie würde mit ihm allein sein müssen. »Selbst … selbstverständlich.«
»Ich wünsche euch allen eine gute Nacht.« Seth blies ihr eine Kusshand zu und rollte in Richtung seines Zimmers. Hazel folgte ihm.
Kaum hatten sich die Flügeltüren hinter ihnen geschlossen, wandte sich Kathleen flehend zu Erik um. »Bestehst du darauf, dass ich dir den Pool zeige?«
»Allerdings.« Er hatte die höfliche Maske abgelegt; seine Miene war nun hart und unerbittlich. Er fasste Kathleen beim A rm und zerrte sie förmlich mit sich. Sie trippelte und stolperte in ihren hochhackigen Sandalen, bis sie schließlich sagte: »Erik, lass mich los.« Es half nichts. Er ließ sie weder los, noch verlangsamte er das T empo.
Als sie die Cabana am Pool erreichten, drückte er sie an die im Schatten liegende W and des Gebäudes, die Hände dicht neben ihrem Gesicht abgestützt. Sein Gesichtsausdruck war furchteinflößend. So hatte sie ihn schon einmal erlebt, an jenem A bend, als er in der Lounge des Hotel Crescent auf die beiden Flegel losgegangen war.
»Ich will es wissen. Und zwar jetzt. Ist T heron mein Sohn?« Das war nicht Eriks Stimme; das war nicht die Stimme, die sie in den Schlaf gewiegt und ihr W orte der Liebe zugeflüstert hatte. Diese Stimme vibrierte vor Zorn und Hass.
Kathleen wand sich, doch mit eisernem Griff umklammerte er ihre Handgelenke. »Antworte mir gefälligst! W ann hat er Geburtstag? Dein kleiner Unfall da drinnen wird mich nicht daran hindern, es herauszufinden.«
Er glaubte, dass sie den Kaffee absichtlich verschüttet hatte! »Lass mich los.« Sie stieß die W orte zwischen den zusammengepressten Lippen hervor.
»Nichts da«, grollte er. »Nicht, ehe du mir die W ahrheit gesagt hast. Ist er mein Sohn? «
Er drückte sie gegen sich, und trotz ihrer W ut spürte sie das V erlangen, das seit zwei Jahren in ihr schwelte, als sie seine harten Muskeln
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