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Glutheißer Höllentrip

Glutheißer Höllentrip

Titel: Glutheißer Höllentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Hogan
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Aber bei allen anderen im Bus bin ich mir nicht sicher.“
    Kathy nickte nur. Sie war etwas beschämt, weil sie selbst eigentlich auch schon begonnen hatte, Gefühle für David zu entwickeln. Aber die anderen drei Kriminellen verabscheute sie dafür umso mehr, ganz besonders Pete. Er war nicht nur ein Mörder, sondern machte sich auch noch einen Spaß daraus, die Geiseln zu demütigen und erschrecken.
    Kathy reckte den Hals, um zu sehen, was die übrigen Entführer eigentlich taten, während Liza sich an Henry heranmachte. Jay schien das Busfahren ermüdet zu haben. Jedenfalls war der athletische Schwarze auf dem Fahrersitz zusammengesunken und schnarchte leise vor sich hin. Pete hockte vorn im Bus. Er beschäftigte sich mit einem erbeuteten Smartphone. Kathy konnte von ihrem Platz aus nicht sehen, ob er im Internet surfte, Mails verschickte oder sonst etwas tat. Seine Pistole lag jedenfalls griffbereit neben ihm. Nur dann und wann schaute er auf und warf einen misstrauischen Blick in Henrys Richtung. Und David? Der attraktive junge Verbrecher schlief oder döste ebenfalls. Er hatte jedenfalls die Augen geschlossen. Nichts deutete darauf hin, dass er etwas von dem Flirt zwischen der blonden Studentin und seinem Komplizen mitbekam.
    Warum machte sich Liza derartig an Henry heran, spukte es durch Kathys Kopf. Sicher, über Geschmack ließ sich streiten. Aber sie konnte sich nicht vorstellen, was die schöne und gestylte Liza an dem unscheinbaren Henry fand, der außerdem auch noch mindestens zwanzig Jahre älter war als sie. Warum flirtete Liza ihn an und nicht den jungen smarten David? Dafür gab es nur eine einleuchtende Erklärung, und die gefiel Kathy gar nicht.
    Henry hatte eine Pistole, während David unbewaffnet war.
    Wollte Liza wirklich versuchen, an Henrys Schusswaffe zu kommen?
    Allein die Vorstellung brachte Kathys Hände zum Zittern. Sie atmete tief durch und schaffte es irgendwie, ihre Gefühle wieder in den Griff zu bekommen.
    Li schaute Kathy fragend an, doch diese schüttelte nur den Kopf. Sie konnte es nicht riskieren, ihre Befürchtungen auszusprechen. Falls Henry etwas davon aufschnappte, konnten sie ihr Testament machen.
    Kathy erlebte innerlich noch einmal den Moment, als der Busfahrer erschossen worden war. Diese Bluttat hatte sich tief in ihre Seele gegraben. Kathy wusste nicht, ob sie diesen Mord jemals würde vergessen können.
    Wusste Liza überhaupt, in was für einer Lebensgefahr sie schwebte? Oder gehörte sie zu den Leuten, denen nur ein halsbrecherischer Nervenkitzel den richtigen Kick gab? Kathy konnte sich nicht vorstellen, dass eine junge Collegestudentin gegen vier entschlossene Gewaltverbrecher eine Chance hatte. Und wenn Kathy ihr nun half? Aber wie sollte sie das anstellen, ohne dass einer der Männer davon Wind bekam?
    Außerdem wusste Kathy ja gar nicht, ob Liza Henry seine Pistole abnehmen wollte. Vielleicht litt sie tatsächlich nur an diesem Stockholm-Syndrom, von dem Li vorhin gesprochen hatte. Kathy hätte sich gerne mit der Chinesin beraten, weil sie viel auf deren Meinung gab. Aber andererseits fürchtete sie sich davor, dass Pete auf sie aufmerksam werden könnte. Der Anführer machte nämlich überhaupt keinen müden oder erschöpften Eindruck. Die Blicke seiner tief liegenden Augen waren jedenfalls misstrauisch und hellwach.
    Kathy zermarterte sich das Gehirn. Aber ihr fiel nichts ein, was sie momentan tun könnte. Ihr blieb nichts anderes übrig, als weiterhin der Plauderei zwischen Liza und Henry zuzuhören.
    „Glaubst du, das Lösegeld wird wirklich gezahlt, Henry?“
    „Klar, die Busgesellschaft wird nicht euer Leben riskieren wollen“, räsonierte er. „Eure Eltern und sonstigen Verwandten würden die Firma in Grund und Boden klagen, denn sie ist ja für die Sicherheit der Passagiere während der Fahrt verantwortlich. Ich schätze, inzwischen hat man die Leiche des Busfahrers gefunden. Diese Typen werden kapieren, dass wir es ernst meinen. Sie lassen die Cops außen vor und berappen uns morgen die vier Millionen Dollar.“
    „Dann bist du ja Millionär, nicht wahr? Wow, das ist so krass.“
    Kathy fand es immer noch sehr unglaubwürdig, wie sich Liza an Henry heranmachte. Aber der Ausbrecher schien völlig auf sie abzufahren. Wahrscheinlich hatte er während der langen Zeit hinter Gittern den Umgang mit Frauen verlernt. Oder sein Gehirn setzte aus, weil Liza so hübsch war. Außerdem gehörte Henry vermutlich zu den vielen Männern, die sich trotz mangelnder

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