G'meinsam durch den Monsun in die Nacht
1000
€. Nicht unbedingt billig … aber wirklich jeden einzelnen Cent davon wert. Wir
bezahlten, klemmten es unter den Arm und zogen gut gelaunt weiter. Es machte
wirklich Spaß mit Simi und Martin zu shoppen und die Zeit verging dabei förmlich
wie im Fluge.
Nur als wir dann gegen
16:00 Uhr die Rückfahrt antreten wollten, verhielten die beiden sich irgendwie
merkwürdig, denn sie versuchten, die Heimfahrt noch ein wenig hinauszuzögern.
„Was würdet ihr davon
halten, wenn wir uns noch ein wenig in ein gemütliches Kaffeehaus setzen? Das
habe ich seit meiner Studienzeit nicht mehr gemacht.“
Mit dieser Begründung
gaben wir Martins drängen natürlich nach und fanden uns wenig später bei Kaffee
und einem Stück Sachertorte wieder, bevor wir den Rückweg antraten und gegen
18:00 Uhr unsere Einkäufe beim Schwiegeronkel deponierten, wo wir auch gemeinsam
Weihnachten feiern würden. Merkwürdigerweise waren Franz und Marie nicht wie
erwartet daheim. So luden wir unsere Einkäufe einfach nur schnell im Keller ab
um dann, so schnell es der starke Schneefall zuließ, unseren Weg nach Wienchen fortzusetzen.
Doch als wir später
daheim angekommen waren, sollte es noch merkwürdiger werden, denn im gesamten
Hausflur schien das Licht ausgefallen zu sein. Vorsichtig tasteten wir uns zu
unserer Wohnung vor, die Tür stand sperrangelweit offen und auch hier
funktionierte das Licht nicht. Aus Richtung des Wohnzimmers war Getuschel zu
hören.
„Hi, hi, ich weiß ja
nicht, wo die beiden heute übernachten wollen“, flüsterte jemand.
„Na hier jedenfalls
nicht“, kam es zur Antwort.
Dann war es wieder
still … geradeso, als ob sie uns gehört hätten. Irgendwie kamen Sören und mir
die Stimmen bekannt vor, wir aber es gelang uns nicht wirklich sie zuordnen.
Ganz leise schlichen wir weiter voran, dass Simone und Martin nicht mehr hinter
uns waren, hatten wir gar nicht mitbekommen.
Endlich erreichten wir das
Wohnzimmer, deren Tür nur angelehnt war. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, ich
suchte ängstlich nach Sörens Hand und wir lugten ganz vorsichtig durch den
Spalt ... genau in diesem Moment ging das Licht an.
„ÜBERRASCHUNG!“
Als sich unsere Augen endlich an
das Licht gewöhnt hatten, sahen wir, was los war. Dort standen neben den
gesamten Hausbewohnern, auch mein Pate und Marie sowie Martin und Simi.
Mittendrin erkannten wir Steven und
Miro, die das Ganze offensichtlich organisiert hatten. Unser Wohnzimmer war
komplett leergeräumt, statt dessen standen dort jetzt ein paar Partybänke und
die dazugehörigen Tische, auf denen Schüsseln mit verschiedenen Salaten sowie diverse
Getränke standen.
„Willkommen zu eurer Ausstandsparty“,
riefen die beiden im Chor.
Marco und ich verstanden immer noch
nicht, was hier eigentlich los war. Erst als Andrea mit unserer zukünftigen
Vermieterin ins Wohnzimmer trat, begriffen wir langsam. Sie alle waren gekommen,
um uns zu verabschieden, denn wir würden bereits am nächsten Morgen in unserem
kleinen Häuschen aufwachen.
Von dem was uns dort allerdings erwarten
würde, hatten wir zu diesem Zeitpunkt nicht die geringste Ahnung. Es blieb uns
auch keine Zeit darüber nachzudenken, denn jetzt hieß es erst einmal den
Mietvertrag unterschreiben, um im direkten Anschluss gehörig die Korken knallen
zu lassen.
Zwei Stunden lang, feierten wir
ausgelassen mit unseren Gästen, und als die Stimmung ihren Höhepunkt erreicht
zu haben schien, ging plötzlich erneut das Licht aus. Im nächsten Moment wurden
Marco und ich von hinten gegriffen und irgendwer verband uns die Augen.
„So dann wollen wir mal. Jungs es
geht los. Egal was auch passiert, die Augen bleiben verbunden, bis wir was
anderes sagen.“
Es war Branco, der uns diese
Anweisungen gab. Hernach wurden wir geschultert, zum Auto getragen und
vorsichtig auf die Rückbank gesetzt. Von der Fahrt als solches bekamen wir überhaupt
nichts mit, erst als das Auto später wieder anhielt und der Motor abgestellt
wurde wussten wir, dass wir am Ziel angekommen sein mussten.
Nun begann die gesamte
Prozedur in umgekehrter Reihenfolge. Sören und ich wurden vorsichtig aus dem
Fahrzeug gehievt, geschultert, in ein Zimmer getragen und zu guter Letzt auf
ein Sofa gesetzt.
„So jetzt dürft ihr die
Augenbinden wieder abnehmen. Ihr seid am Ziel“.
Diesmal war es Sandro,
den wir an der Stimme erkannten. Wie befohlen nahmen wir also die Binden ab und
öffneten ganz vorsichtig unsere Augen. Das Erste was wir sahen war erneut
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