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G'meinsam durch den Monsun in die Nacht

G'meinsam durch den Monsun in die Nacht

Titel: G'meinsam durch den Monsun in die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georg Boettcher
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für uns auszuführen. Ganz
alleine übernahm Steve die kompletten Tapezier- und Malerarbeiten, während
Andrea und Silvio sich darum kümmerten, Küche, Bad und Schlafzimmer, zu
renovieren und einzurichten. Zusätzlich verlegten die beiden Laminat in Küche
und Esszimmer sowie Teppichböden in Wohn- und Schlafzimmer. Ihre einzige
Bedingung dabei war, dass wir uns dort nicht vorm Einzug blicken lassen. Somit
durften wir nicht einmal beim eigentlichen Umzug dabei sein den Miro, gemeinsam
mit Sandro und Branco, bis ins kleinste Detail geplant und durchorganisiert
hatte.
    Da Sören und ich durch
unseren Krankenhausaufenthalt kostbare Zeit für unsere letzten
Weihnachtseinkäufe verloren hatten, störte uns dies überhaupt nicht. Sollten
sie sich doch mit unserem Umzug plagen, so hatten wir wenigstens Zeit, uns um
andere Dinge, wie zum Beispiel das Weihnachtsgeschenk für meinen kleinen Bruder
zu kümmern. Es sollte etwas ganz Besonderes für ihn werden, weil mein Verlobter
und ich, den kleinen Kölner wirklich in unsere Herzen geschlossen hatten und ihm
dies auch beweisen wollten. Deshalb hatte Sören am Computer ein ganz besonderes
Snowboard entworfen und dieses dann, bei einem Spezialschreiner in Auftrag gegeben.
Das Board sollte schwarz lackiert werden, auf der Unterseite in weißer Schrift den
Bandnamen Tokio Hotel tragen und auf der Oberseite vorne und hinten, mit dem
Bandlogo in Gold verziert sein.
    Bevor wir jedoch loszogen, um unsere
letzten Weihnachtseinkäufe in Innsbruck zu erledigen, machten wir uns zunächst noch
auf den Weg, um jenes Versprechen einzulösen, welches ich Miro gegeben hatte
und so marschierten wir, Arm in Arm, durch die verschneiten Gassen Haiderbachs.
Vor dem Ristorante seines Erzeugers hielten wir kurz an, wo an der Eingangstür von
innen ein großes Schild hing.
    'WEGEN BETRIEBSÜBERNAHME
VORÜBERGEHEND GESCHLOSSEN!'
    Als Marco dies las, blickte er mich
fragend an. Da wir es für besser hielten, zu warten, bis mein Schatz vollständig
genesen war, wusste er bis zu diesem Zeitpunkt nicht, dass sein Vater der Amokschütze
von Haiderbach war und in Untersuchungshaft auf seinen Prozess wartete. Dieser
sollte bereits am 02. Januar 2006 eröffnet werden.
    „Marco, es wird Zeit, dass du erfährst,
wer auf dem Weihnachtsmarkt auf uns geschossen und dich dabei beinahe getötet
hätte.“
    „Ne nä? War es etwa mein Vater der
alte Drecksack?“
    „Leider ja, aber da ist noch etwas.
Du erinnerst dich sicher noch daran, was Onkel Franz uns am Telefon in Köln
erzählte?“
    „Du meinst dass mit der Mutter von
Silvio und Andrea?“
    „Er hatte ihre Leiche im Garten
hinter den Tannen verscharrt. Außerdem fand man dort jetzt auch noch die
Leichen von zwei erdrosselten Babys. Er wird sich also wegen Nötigung, mehrfachen
Mordes, sowie versuchtem Totschlag zu verantworten haben. Soviel ist jedenfalls
sicher, die Staatsanwaltschaft wird lebenslange Haft für ihn fordern.“
    Marcos Gesichtsausdruck spiegelte
in diesem Augenblick nichts als grenzenlosen Hass und Kälte, wider.
    „Von mir aus können's des miese
Schwein eing‘sperrt lass‘n und den Schlüssel wegschmeiß'n.“
    Mehr sagte er nicht dazu, dann
wandelte sich sein Gesichtsausdruck wieder. Er blickte mich an, unsere Lippen
trafen aufeinander und vereinten sich in einem Kuss. Erneut setzte Schneefall
ein und es rieselte in immer dicker werdenden Flocken rieselte auf unsere Köpfe
herab.
    „Komm lass uns weitergehen, bevor
wir hier noch zu Schneemännern werden“, sagte er und strahlte mich mit seinen wunderschönen
blauen Augen an.
    So setzten wir unseren Fußmarsch
fort und erreichten wenig später, die Polizeiinspektion. Wieder einmal traten
wir in den Wachraum, wo wir uns, an Marcos achtzehntem Geburtstag, schon einmal
befanden. Nur mit dem Unterschied, dass wir diesmal keine Anzeige erstatten,
sondern eine zurückzuziehen wollten. Da ich bereits am Vortag unser kommen
angekündigt hatte, ging es dann auch recht schnell und so standen wir nur wenige
Minuten später wieder draußen, wo wir von Simone und Martin erwartet wurden,
die gemeinsam mit uns noch ein paar Einkäufe in Innsbruck erledigen wollten.
    Unser erster Weg führte
uns in die Schreinerei, wo wir das Snowboard für Steve abholen wollten. Als
Sören und ich es dann zu Gesicht bekamen, waren wir beide aufgeregt wie kleine
Kinder. Es sah exakt so aus, wie wir es gewünscht hatten. Bis ins kleinste
Detail entsprach es dem Entwurf. 143 Zentimeter geballte Power, für rund

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