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Gnade

Gnade

Titel: Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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deine Arterien werden begeistert sein.«
    »Und was noch?«
    »Pommes und Flusskrebse.«
    »Das nehme ich.«
    Die beiden bahnten sich einen Weg zur Theke, und Theo wurde im Gegensatz zu Michelle ständig aufgehalten. Etliche Männer und Frauen schüttelten ihm die Hand oder klopften ihm im Vorbeigehen auf die Schulter, und alle, so schien es, wollten mit ihm über Football reden.
    Ihr Vater stand hinter der Theke gleich neben der Tür zum Vorratsraum und debattierte gerade mit Conrad Freeland und Artie Reeves. Jake runzelte die Stirn. Als Conrad etwas sagte, nickte er und merkte gar nicht, dass seine Tochter auf ihn zukam.
    Armand, der Koch, war wie immer in der Küche beschäftigt, während sein Bruder Myron an der Bar bediente.
    »Daddy hat Myron offenbar beschwatzt, ihm an der Bar zu helfen«, stellte Michelle fest. »Das heißt, mir bleibt noch eine kleine Verschnaufpause.«
    Als die beiden schließlich die Bar erreichten, hob Jake die Klappe an der Theke hoch und eilte auf sie zu. Michelle fiel auf, dass Artie und Conrad sie eindringlich musterten.
    »Theo, holen Sie sich ein Bier und setzen Sie sich an die Bar, ich möchte ein paar Worte mit meiner Tochter allein wechseln.«
    Sein Blick verriet Michelle, dass sie durch etwas sein Missfallen erregt hatte. Also folgte sie ihm in den Vorratsraum und fragte: »Stimmt etwas nicht, Daddy?«
    »Er hat vor, wieder abzureisen – das stimmt, nicht wahr, Mike? Die Jungs und ich hatten gerade eine Unterredung, und wir haben beschlossen, das zu verhindern. Dieses Städtchen braucht Theo Buchanan. Das siehst du doch bestimmt genauso. Die meisten Leute sind heute Abend extra hergekommen, weil sie mit ihm sprechen wollen.«
    »Brauchen sie kostenlose juristische Ratschläge?«
    »Einige«, gab Jake zu. »Und dann ist da noch die Sache mit der Zuckermühle und natürlich die kommende Footballsaison.«
    »Daddy, was erwartest du? Der Mann lebt in Boston. Er kann doch nicht ständig hin und her pendeln.«
    »Natürlich nicht.« Er grinste.
    »Also?«
    »Wir denken, du könntest ihn umstimmen, wenn du dich ein bisschen anstrengst.«
    »Wie denn das?«, fragte sie. Aufgebracht stemmte sie die Hände in die Seiten und wartete ungeduldig. Da sie wusste, was für wirre Ideen ihr Vater manchmal hatte, wappnete sie sich bereits für die verrückten Vorschläge, die nun mit Sicherheit folgten.
    »Roll dem Mann einen roten Teppich aus!«
    »Was soll das heißen?«
    »Conrad und ich haben einen Plan ausgearbeitet, und Artie meint, es könnte funktionieren. Theo hat Conrad gegenüber erwähnt, dass es dir lieber gewesen wäre, er würde in meinem Haus übernachten.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Ist das Gastfreundschaft, Mike?«
    Michelle wusste nicht, wie er es immer wieder schaffte, sie in die Defensive zu drängen, aber auch diesmal gelang es ihm mühelos.
    »Ich bin freundlich zu ihm. Ehrlich!«
    »Hast du ihm deinen Gumbo gekocht?«
    »Nein, aber …«
    »Gut«, befand Jake. »Conrads Frau schleicht sich morgen Früh mit einem Topf Gumbo in dein Haus, und du kannst dann sagen, du hättest es selbst gemacht.«
    »Das ist unehrlich«, gab sie zurück. Kurz darauf dämmerte ihr, worauf ihr Vater anspielte. »Moment mal, ich dachte, du magst meinen Gumbo!«
    Doch Jake war schon beim nächsten Punkt. »Was ist mit deinem Zitronenkuchen? Du hast ihn noch nicht zufällig gebacken, oder?«
    »Nein.« Sie trat einen Schritt auf ihn zu. »Ich warne dich, Daddy. Wenn du jetzt ›gut‹ sagst, lade ich dich nie mehr zum Essen ein!«
    »Schätzchen, jetzt ist wirklich nicht der richtige Zeitpunkt, empfindlich zu sein. Wir stecken in einer Krise, und uns bleiben nur wenige Tage, um Theo umzustimmen.«
    »Das wird nicht funktionieren.«
    »Mit deiner Einstellung bestimmt nicht. Mach einfach mit und sei nicht so negativ!«
    Jake war so enthusiastisch, dass Michelle ihn ungern entmutigen wollte. »Es ist nur …«
    Er fing sofort an zu reden. »Marilyn ist gerade gegangen.«
    »Arties Frau?«
    »Genau. Sie macht einen vortrefflichen Schokoladenkuchen, und sie hat sich extra früher auf den Weg gemacht, um ihn heute noch zu backen. Er dürfte morgen Mittag in deiner Küche stehen.«
    Michelle wusste nicht, ob sie beleidigt oder amüsiert sein sollte. »Und Theo soll denken, dass ich den Kuchen im Handumdrehen zusammengerührt habe? Und wann hatte ich die Zeit dazu? Ich war den ganzen Tag mit dem Mann zusammen, und morgen Vormittag muss ich in die Praxis und die Akten ordnen.«
    »Du verstehst nicht, was wir

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