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Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition)

Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition)

Titel: Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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dem Auto seines Freundes mit ins Zimmer genommen.
    »Boxershorts oder Slips?«
    »Boxershorts natürlich.«
    »Dann hast du Glück. Es gibt mehrere zur Auswahl, außerdem ein paar große T-Shirts und Cargohosen, in die wir beide zusammen reinpassen.«
    »Dann wird es aber schwierig mit dem Laufen.« Sie lächelte, türmte ihr Haar auf dem Kopf auf und hielt es dort fest. »Irgendwelche Fortschritte, was Gideons genauen Aufenthaltsort betrifft?«
    »Ja. Ich glaube, irgendwo zwischen dem, was der Computer sagt, der Karte und den Zahlen, die ich sehe, habe ich eine ziemlich genaue Ortung. Ich habe gestern Nacht mit Buck telefoniert, als bei dir die Lichter aus waren. Er war leicht angefressen wegen des Flugzeugs und froh, dass uns nichts passiert ist.«
    Leicht angefressen? Acadia hatte keine Ahnung, was es kostete, einen Privatjet zu ersetzen, aber sie war sich ziemlich sicher, dass es für mehr reichte als für »leicht«. »Hast du ihm gesagt, dass ich bei dir bin?«
    »Ehrlich gesagt, nein. Es war nicht relevant.«
    Sie ließ das einen Moment auf sich wirken. Sie war mit ihm durch die verdammte Hölle gegangen, und es war nicht relevant ? Es ärgerte sie festzustellen, wie sehr sie diese beiläufige Bemerkung ärgerte. »Komisch. Ich fühle mich sehr relevant«, sagte sie. Vielleicht würde er sie für relevanter halten, wenn er ihren Freunden zu Hause ihr Dahinscheiden erklären musste. Sie ließ ihre Beine aus dem Bett gleiten und stand auf. »Ich nehme noch eine Dusche, und dann will ich versuchen, meine Freunde zu Hause anzurufen. In fünfzehn Minuten bin ich abfahrbereit.«
    »Acadia …«
    Sie wusch sich gründlich, versuchte, nicht überzureagieren, und stieg aus der Wanne. Die einzigen beiden Handtücher im Bad waren noch nass, obwohl sie ordentlich auf die Stange gehängt worden waren. Tränen brannten in ihren Augen, was dämlich war. Sie trocknete sich ab, so gut es ging, kämmte sich dann mit den Fingern durch die Haare und ließ sie sich von dem schwächlichen Haartrockner an der Wand trocken pusten.
    Zak hatte mehrere Paar Boxershorts und zusammengelegte Kleidung seitlich auf die Ablage gelegt, während sie sich hinter dem billigen Plastikvorhang befand. Er war nicht zu ihr reingekommen wie in der Nacht zuvor. Er hatte nicht mal …
    Halt die Klappe, Acadia. Mach kein Drama draus.
    Es gab genug echtes Drama um sie herum, auch ohne dass sie ausrastete wegen dem, was er zu einem Mann gesagt hatte, den sie nicht mal kannte. Weder bei Tom noch bei Jeff war sie so gewesen. Beides Langzeitbeziehungen. Wenn die etwas Blödes gesagt hatten, wurde darüber gesprochen, sie diskutierten und die Sache war gegessen.
    Acadia konnte diese neue, unsichere … mädchenhafte Seite an ihr, wenn sie mit Zak zusammen war, nicht leiden. Sie war eine nüchterne und pragmatische Frau, die mit beiden Beinen auf dem Boden stand. Die Wahrheit war, dass sie dankbar sein sollte, dass er alles in seiner auch nicht unbegrenzten Macht Stehende tat, um dafür zu sorgen, dass sie nach Hause kam, wo sie ihr langweiliges, wenn auch viel sichereres Leben weiterführen konnte.
    Sie konnte ihre letzten gemeinsamen Stunden entweder damit verbringen, sich wie ein Schulmädchen zu ärgern, dass er seinen Freunden nicht von ihr erzählt hatte, oder sie konnte jede Sekunde, die ihr noch blieb, genießen und das Beste daraus machen.
    Sie war nie zuvor einem Mann wie Zakary Stark begegnet, und sie bezweifelte, dass sie je wieder so jemanden treffen würde. Sie hatte die Wahl. »Wähl weise, Grashüpfer«, flüsterte sie ihrem Spiegelbild zu.
    Sie griff nach den erstbesten – lila Seiden-Boxershorts – und zog die Hose an. Sie schichtete das schwarze T-Shirt und die Weste mit den Taschen übereinander und ließ sie offen. Dann betrat sie den Raum. »Fertig. Hast du mit der Botschaft gesprochen?«
    »Sie haben angerufen, als du in der Dusche warst. Sowohl unsere Pässe als auch unsere Papiere sind durch. Ich …«
    »Das ging aber schnell. Toll. Dann gibt’s ja keinen Grund mehr, hier rumzuhängen. Wir gehen meinen Pass holen, und ich bin in null Komma nichts im Flieger und dir aus den Füßen.« Sie fand einen ihrer Stiefel unter dem Bett und den anderen unter der Kommode klemmend. Sie musste sich flach auf den Bauch legen, um ihn hervorzuangeln. »Übermorgen muss ich wieder arbeiten, passt also perfekt.«
    Mit ihren Stiefeln in der Hand ließ sie sich auf die Bettkante plumpsen, mit dem Rücken zu ihm. »Natürlich werden alle Fotos sehen

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