Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition)
nicht schwer zu finden sein würden. Trotzdem hätte es den Schmerz in ihrer Brust gelindert, wenn sie hätte sicher sein können, dass sie ihn wiedersehen würde.
Acadia wünschte sich von ganzem Herzen, dass das vorbei wäre. Dass Gideon gesund und munter wieder in Seattle wäre, dass Zak …
Sie wünschte, sie wäre zu Hause mit Zak, jetzt gleich, und würde so ein hübsches geblümtes, weibliches Sommerkleid tragen wie die Frauen, die zur Arbeit gingen. Ein Sommerkleid und tolle Schuhe. Hochhackig. Wenigstens ein Hauch Masca…
Plötzlich streckte er ihr den Arm vor den Körper, sodass sie stehen bleiben musste. »Umpf!«
Er drängte sie zurück an die Wand der Botschaft.
»Was ist denn jetzt los?« Diese dramatischen Auftritte waren anstrengend, und sie war heute Morgen nicht dazu in der Stimmung. Sie wollte eine reibungslose Heimreise nach Junction City. Sich von Zak zu verabschieden hatte sie gestern ihre ganze emotionale Kraft gekostet. Und heute versuchte sie wieder, erwachsen damit umzugehen. Übung machte hier nicht den Meister. Vor allem, wenn er die Finger nicht von ihr lassen konnte.
Sie hatten einen Plan. Später, sobald sie sicher in einem Flieger nach Kansas saß, würde Zak sich mit dem Sicherheitsteam treffen, um sich auf die Suche nach seinem Bruder zu machen. Plötzlich wirbelte er herum und packte sie an den Schultern. Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und presste sie gegen den von der Sonne erwärmten Putz. Seine Augen waren jedoch geöffnet, und er sah an ihr vorbei nach rechts, wobei er immer noch ihre Schultern hielt. Acadia schubste ihn leicht. »Ich küsse dich auch gerne, Gott weiß, dass das bei mir Kurzschlüsse verursacht, aber könntest du mir vielleicht verraten, was das gerade sollte?«
Zak schlang ihr den Arm um die Schulter und begann schnell den Weg zurückzulaufen, den sie gekommen waren. »Loida Piñero und vier ihrer Männer sind gerade reingegangen. Sie tragen die grünen Tarnanzüge der Nationalgarde. Die Guardia Nacional ist eine paramilitärische Armee des Verteidigungsministeriums, um für nationale Sicherheit im Land zu sorgen.«
»Okay.« Acadia machte zwei Schritte für einen langen von Zak, um mit ihm mitzuhalten. Als sie den Ford erreicht hatten, riss er die Tür auf und warf sie quasi zur Fahrertür hinein. Er stieg ein, ließ den Motor an und fädelte sich reibungslos in den Verkehr ein.
»Dass Piñero hier ist und dazu noch in der Uniform der Nationalgarde, ist verdammt noch mal kein Zufall.« Er lenkte den Wagen auf die Mittelspur und behielt eine konstante Geschwindigkeit bei. Wohin die Fahrt ging, war Acadia völlig schleierhaft. »Als die Botschaft gleich heute früh angerufen hat, dachte ich, es ist sehr merkwürdig, dass sie die Papiere so schnell beisammenhaben. Ursprünglich haben sie uns erzählt, dass es achtundvierzig Stunden dauern würde, und es ist erst einen Tag her, dass wir da waren, ob man es glaubt oder nicht. Ich hätte meinen Instinkten vertrauen sollen.«
»Okay, was ist mir entgangen?«
»Loida weiß, dass wir das Land ohne die Papiere nicht verlassen können. Wir haben neue Papiere beantragt, unsere Namen sind im Cyberspace gelandet, wo sie offensichtlich danach gesucht und sie gefunden hat.« Zak machte einen wütenden Atemzug. »Okay. Neuer Plan. Wir fahren zum Flughafen, ich chartere ein Flugzeug, das dich nach Hause bringt. Kein Mittelsmann. Halt die Augen offen, ob uns jemand folgt.« Er griff in die Brusttasche und gab ihr sein Telefon. »Ruf Buck an.«
Acadia stellte das Telefon auf Lautsprecher und tippte auf Bucks Namen. Er nahm vor dem dritten Klingeln ab. »Zakary, meine Männer erwarten dich in einer Stunde am Flughafen. Ich habe einen Helikopter gechartert, der euch so weit wie möglich in den Dschungel bringt. Die Männer sind ausgerüstet, um den Rest des Wegs zu laufen. Schaffst du es, bis dahin dort zu sein?«
»Bin auf dem Weg.«
»Gut. Hör zu, Zak, ich will keine Panik machen, aber ich bitte dich wirklich, bei der Sache nicht deine Position zu vergessen. Überlass die Befreiung meinen Leuten. Das sind ausgebildete Profis. Ich kann ein paar Fäden ziehen und dich mit dem nächsten Flug wegbringen. Verdammt, du kannst nach Hause und dort warten, bis die Männer Gideon heimbringen.«
»Erstens bringt mir ein kommerzieller Flug nichts«, sagte Zak angespannt. »Ich habe keinen Pass und Acadia auch nicht. Ich habe einige der Entführer in der Botschaft gesehen. Keine Ahnung, ob die mit jemandem dort unter
Weitere Kostenlose Bücher