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Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition)

Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition)

Titel: Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Sehr gut möglich, dass er gerade einen Pakt mit einem Mann geschlossen hatte, der ihn umbringen und seine Leiche spurlos verschwinden lassen würde. Aber sein Bauchgefühl stimmte dem nicht zu.
    »Hoffen wir, dass du dich nicht dem Falschen anvertraut hast«, murmelte Acadia und las mal wieder seine Gedanken. »Andererseits«, sie hakte sich bei ihm ein, als wären sie ein Teenagerpärchen beim ersten Date während eines Spaziergangs am Sonntagnachmittag. »Wenn er sich entschließt, uns zu töten, wird er wissen, wie er es schnell erledigt.« Sie warf ihm einen schelmischen Blick zu.
    Ihr Blick ging ihm durch und durch.
    Als hätte sie den Ruck seines Herzens gehört, drehte sie sich auf den Zehenspitzen herum und sah ihn an. Sie hielt inne, als wollte sie etwas sagen, dann schüttelte sie den Kopf und streckte sich, um ihm einen kurzen, festen Kuss auf den Mund zu geben. Sie ließ von ihm ab, nahm seine Hand und verhakte ihre Finger mit seinen, während sie sich auf den Weg zurück zum Auto machten. »Schauen wir mal, wie ein sicherer Unterschlupf aussieht.«
    Ihr Unterschlupf sah aus wie ein billiges Hotel in einem miesen Stadtteil. Das Schild mit der Aufschrift BATES HO L wies ein Einschussloch in der Mitte des Os auf und hing bedenklich an einer einzigen rostigen Kette. Acadia warf einen skeptischen Blick darauf. »Bist du sicher, dass es das ist?« Das Gebäude war zwischen andere ähnliche gequetscht, die alle dringend einen neuen Anstrich brauchten, und …
    Wem wollte sie was vormachen? Ein Anstrich würde überhaupt nichts bringen. Nein, sie sahen alle aus, als müssten sie abgerissen und neu gebaut werden. Putz und Mauerwerk bröckelten an allen Fassaden. Die Fensterläden hingen schief herunter, und an den meisten Gebäuden waren Fenster und Türen mit Metallstangen versehen. Überall waren Müll, streunende Katzen und schmutzige, viel zu dünne und verwahrloste Kinder.
    »Das ist es«, sagte er. Er wartete mit dem Rücken zu ihr, während sie über den Fahrersitz rutschte, um auszusteigen. »Halt die Augen offen und beeil dich. Fertig?«
    »Fertig, mich nicht zu fühlen, als hätte ich eine Zielscheibe auf dem Rücken?« Acadia warf einen nervösen Blick auf die Horde Mini-Krimineller, die sich langsam dem Auto näherten. Instinktiv rückte sie näher an Zak heran. »Na klar.« Plötzlich merkte sie, dass er eine Pistole in der Hand hielt. »Gott, Zak, du willst doch nicht auf kleine Kinder schießen!«
    »Los!«
    Während sie über die Straße rannten, umschwärmten die Kinder sie wie Heuschrecken. Sie griffen nach Acadias Kleidung und hängten sich ihr an die Arme. Ein Junge um die acht Jahre rutschte an ihrem Bein hinunter und umklammerte es oberhalb ihres Stiefels, sodass sie mit dem Kind als Anker weiterlaufen musste. Trotz der Pistole in Zaks Hand hielten sich drei andere Kinder an seinem Matchsack fest und wurden mit den Fersen über den Asphalt geschleift, ohne dass sie die Kinder abschütteln konnten.
    Die schwarze Tür des Hotels wurde aufgestoßen, und sie stürmten hinein, während ein riesenhafter, glatzköpfiger Mann mit einem fassförmigen Brustkorb und dichtem, schwarzen Schnurrbart die Kinder von ihnen sammelte wie Läuse. Die Tür schloss sich mit einem überraschend soliden Schlag, der Mann legte rasch mehrere Schlösser vor und klatschte dann mit der Handfläche auf ein Bedienfeld neben der Tür. Als die Zuhaltung des Schlosses mit einem Klicken einrastete, drehte er sich um und warf ihnen einen abschätzenden Blick zu.
    »Haben Sie kein Mitleid mit den kleinen Rackern, Miss Gray«, sagte er mit einem leicht gerollten schottischen R. »Die schneiden ihnen schneller die Kehle durch, als Sie gucken können.« Er hielt Zak eine Hand von der Größe eines Schinkens hin. »Campbell Garcia, könnt mich Cam nennen. Manager vom Bates Hotel hier.« Er grinste, als er und Zak sich die Hände schüttelten. »Alles klar, Mädel?«
    »Wenn das der Kaninchenbau ist, ja.« Sie lächelte, als Cam ihr ein breites, weißes Grinsen schenkte, ihr dann auf die Schulter klopfte und sie damit fast umwarf. Zak ergriff ihren Arm, um sie aufrecht zu halten.
    »Tut mir leid, Mädel. Meistens sind nur wir Jungs hier, bei den Damen vergess ’ ich, wie stark ich bin. Kommen Sie rein, ich bring Sie rauf in ein Zimmer. Während wir sprechen, versammelt sich euer Befreiungstrupp. In einer Stunde seid ihr schon auf dem Weg hier raus.«
    Der Eingangsraum war klein und mit hellem Holz getäfelt, das abgenutzt war und

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