Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition)
jemandem, der irgendwas so sehr von dir will, dass er dich entführen und zwei Bomben legen lässt. Einer von euch beiden sollte da draußen im Dschungel sterben.« Sie neigte den Kopf und blickte ernst zu ihm auf.
»Und sosehr sich dieses Mannweib Loida Piñero auch als Anführerin aufspielt«, überlegte Zak, die Hände in die Hosentaschen gestopft, »ich bezweifle stark, dass sie die Mittel hat, das alles auf die Beine zu stellen. Selbst hier sind Materialien für Bomben teuer, ganz zu schweigen von der menschlichen Arbeitskraft, die es gekostet hat, uns zu entführen und zu transportieren.«
Acadia nickte. »Es gibt wirklich nur eine Handvoll Leute, die denken, dass wir tatsächlich verheiratet sind. Der heimtückische Polizeichef – ach, und seine drei schäbigen Freunde –, die Nonne, deine freundliche Empfangsdame und dein Freund bei der Bank, richtig?«
Zak blieb mitten auf dem Weg stehen. Die Sonne fühlte sich unlogischerweise kalt auf seinem Gesicht an, und sein Kiefer schmerzte, als er laut aussprach, was er selbst nicht hören wollte. »Noch einer.«
»Wer denn?«
»Mein Partner, Anthony Buckner«, sagte er mit tiefer und gefährlich klingender Stimme. Buck, der Inhaber von 33 Prozent von ZAG Search und der Mann, der die Stark-Brüder lächelnd und winkend zu einem lebensgefährlichen Abenteuer nach dem anderen verabschiedet hatte.
Der Mann, der übrig bleiben und alles erben würde.
17
Acadias sanfter, mitfühlender Blick brachte ihn fast um. »Es muss noch andere Möglichkeiten geben.«
Nein. Keine anderen Möglichkeiten. Ein Kloß der Ungläubigkeit steckte tief unten in Zaks Magen, und er hörte den Spott in seiner Stimme, als er fragte: »Was, denkst du etwa, es gibt eine lange Liste von Leuten, die mich tot sehen wollen?«
Er testete in seinem Leben die Grenzen voll aus, das stimmte, aber immer bewusst, gewissenhaft und rechtschaffen. Verdammt, selbst bei feindlichen Übernahmen sorgten sie dafür, dass die Eigentümer weit über das übliche Maß hinaus entschädigt wurden und sich fair um die Mitarbeiter gekümmert wurde. Ab und zu hatte es dabei mal Spannungen und ein paar Gerichtsverfahren gegeben, aber nichts, was eine derartige Revanche rechtfertigen würde.
Ihm fiel nicht eine einzige Person ein, die ihn so sehr hasste, um sich seinen Tod zu wünschen. Es gab viele, die so gierig waren, um sich seinen Tod zu wünschen, aber das hier roch nicht nach Geldgier. Jemand wollte ihm weh tun. Das hier fühlte sich persönlich an. Alle rationalen Anzeichen deuteten darauf hin, dass das ein Plan von jemandem war, der ihm nahestand. So nah, dass er wusste, wo die Brüder zu finden waren, und um sie im Griff zu haben, wenn sie anriefen. So nah, dass Zak schon in seiner Küche gegessen hatte.
Buck.
Scheiße. Zak hatte das Wer in der Gleichung gefunden, da war er sich ganz sicher. Jetzt fehlte nur noch das Warum . Dass Anthony Buckner einen solchen Aufwand betrieb, um die Stark-Brüder loszuwerden, ergab keinen Sinn. Geld konnte nicht sein Motiv sein. Buck war in Geldsachen von Natur aus konservativ. Er hatte mehr, als er in seinem ganzen Leben ausgeben konnte, selbst mit einer kaufsüchtigen Frau und ein paar tollen, aber total verwöhnten Kindern.
»Nein, natürlich nicht«, versicherte Acadia ihm und rieb ihm mit einer geistesabwesenden Geste den Oberarm. »Aber ich vertraue deinem Urteil.« Sie ließ die Hand auf ihm ruhen, leicht, aber so stark und tatkräftig. Ihre Berührung half ihm mehr, als ihr bewusst sein konnte.
»Lass uns in den Schatten gehen«, sagte sie forsch und zog an seinem Arm. »Wir müssen das noch mal überdenken.« Ihre Stirn legte sich vor Konzentration in Falten, während sie ein paar Meter zu einem schattigen Platz unter einem nahen Baum ging. »Was ist mit diesem Savin? Du hast gesagt, er wollte dich für Geheimoperationen rekrutieren, als du am MIT warst? Er hätte sicherlich die Kontakte und Mittel, etwas von diesem Ausmaß auf die Beine zu stellen, oder? Ist zwischen euch irgendwas vorgefallen, das er in den falschen Hals gekriegt haben könnte?« Ratlos zuckte sie mit den Achseln. »Manchmal fühlen sich Leute gekränkt, ohne dass es beabsichtigt war. Wart ihr vielleicht mal einen trinken, und er hat dir irgendwas erzählt, wofür er dich jetzt umbringen muss?«
Savin hätte sicherlich die Kontakte und die Mittel. Andererseits hatte Buck die Mittel, um die Kontakte herzustellen . Er wusste ihre Bemühungen zu schätzen, aber, Herrgott, er wusste, dass er
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