Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition)
Unterschlupf?« Acadia hätte bei der Explosion ums Leben kommen können. Verdammt. Sie konnte immer noch sterben, wenn eine Kugel den Helikopter traf.
»Deine Freundin hat in den Staaten angerufen.« Mit dem Lauf der Uzi bedeutete Jennifer ihm, zurückzutreten. Zurück in den Verschlag, in dem sie Gideon festgehalten hatte. Weg von dem Hubschrauber, dessen Rotoren über ihren Köpfen ratterten. »Mithilfe der lokalen Polizei habe ich eure Handys zurückverfolgt, eine halbe Stunde, nachdem ihr sie gekauft habt. Diesmal hätten wir sie fast erwischt. Aber es spielt gar keine Rolle. Es ist nicht legal. Du bist nämlich bereits verheiratet.«
»Warum die Autobombe im Hotel?«, fragte er, ohne auf ihren Spott einzugehen.
»Um euch auszuräuchern. Mensch, Zakary. Sei doch nicht so begriffsstutzig.«
Es interessierte ihn nicht im Geringsten, warum sie all die total durchgeknallten Dinge gemacht hatte. Nicht mehr. Und schon gar nicht jetzt. Er versuchte es mit Logik. »Gideon braucht medizinische Hilfe.«
»Das ist mir scheißegal«, schleuderte sie mit kalter Stimme zurück, und der Zorn flackerte in ihren Augen auf wie eine blaue Flamme. »Von mir aus soll er ruhig sterben. Nichts, was ich dir antun kann, wird dich mehr treffen als der Tod deines geliebten Bruders. Du hast mir eine Menge Schwierigkeiten gemacht, Zak. Ich habe ein Vermögen investiert, um diese Entführung auf die Beine zu stellen und die ganzen Polizisten anzuheuern … Ich habe ein Scheißvermögen verschwendet, um Waffen und Sprengstoff zu kaufen, verdammt noch mal!« Die Uzi zuckte zu seinem Gesicht hinauf, und er starrte den schwarzen Lauf entlang. »Ihr beiden solltet eigentlich hier warten, wenn ich hier ankomme. Gideon sollte schon vor einer Woche sterben, während du zusiehst und mich anflehst, ihn zu verschonen. Diese Frau, die du vögelst, sollte im Firmenjet in die Luft gejagt werden. Du warst schon immer unberechenbar, Zakary.«
»Warum hast du dann deiner Freundin Piñero gesagt, sie soll einen von uns am Leben lassen?«
»Habeich nicht. Ich habe dieser dämlichen Schlampe gesagt, sie soll dich am Leben lassen, mein Schatz. Um deinen Bruder habe ich mich einen Dreck geschert, als sich herausstellte, dass du weg bist. Er ist mir schon seit Jahren nichts als ein Dorn im Auge.« Sie lächelte, ein Zerrbild des Spotts und der Grausamkeit. »Ich würde sagen, er hat seinen Zweck erfüllt. Ich wusste, dass du kommen würdest, um nach ihm zu suchen. Du und dein Bruder, ihr wart schon immer ein Herz und eine Seele.« Sie verhakte zwei Finger miteinander, dann ballte sie die Faust, schüttelte sie und boxte sich damit auf den Oberschenkel.
Gideons Atem wurde immer langsamer. Zaks immer schneller.
»Gideon hier«, äffte sie mit Fistelstimme nach, »Gideon da. Ich plane das hier seit Jahren. « Sie warf ihm einen feindseligen Blick zu. »Ich habe dahinten eine nette kleine Siedlung gebaut. Ich wollte dich in deiner kleinen, luftarmen Zelle besuchen kommen. Ich wollte dein Gesicht sehen, wenn du das erste Mal siehst, wie deine tote Ehefrau wieder zum Leben erwacht. Du denkst, ich gebe mich mit mickrigen fünf Millionen Dollar zufrieden, wenn du hundert Mal so viel wert bist? Nein, verdammt. Ich will alles. Du hast mich um Hunderte von Millionen betrogen, die ich als Partnerin bei deinem beschissenen ZAG Search gemacht hätte. Und jetzt treibe ich sie ein.«
Schüsse zischten dicht über ihren Köpfe vorbei. Sie schien es nicht mal zu merken. Er versuchte erst gar nicht, in dem, was sie da brabbelte, irgendeinen Sinn zu suchen. »Du hattest eine wunderschöne Trauerfeier, Jen. All deine Freunde waren da, um dir die letzte Ehre zu erweisen«, sagte er und bemühte sich um einen gemäßigten Tonfall, obwohl er sich alles andere als das fühlte. »Wir haben dich alle geliebt. Dein Leben wurde gefeiert, und du wurdest von allen betrauert, denen du etwas bedeutet hast.« Zak, Gideon, Buck und Nikki. Das waren alle Trauergäste gewesen. Und Buck und Gideon hatten sie nie leiden können, obwohl sie sie um seinetwillen toleriert hatten. Offensichtlich hatten sie sich nie von ihrem Sexappeal und ihrem hohen IQ blenden lassen.
Sie warf ihm einen kalten Blick zu. »Ich bin nicht die Frau, die du angeblich geliebt hast. Aber ich bin die Frau, die zusehen wird, wie du stirbst, in hübschen, kleinen Raten. Um das werde ich mich nicht betrügen lassen. Dafür habe ich gearbeitet. Ich will es, und diesmal wirst du nicht Nein zu mir sagen, Zakary Stark. Du
Weitere Kostenlose Bücher