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Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition)

Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition)

Titel: Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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geben, dass je menschliche Wesen hier gewesen waren.
    Piñero schnippte mit den Fingern. Einer der Männer tauchte neben ihr auf und händigte ihr zwei amerikanische Pässe aus. Mit einer Hand klappte sie beide auf und fächerte sie so auseinander, dass die Fotos zu sehen waren. Sie blickte nicht einmal nach unten, sondern behielt den Augenkontakt mit Zak bei. »Zakary und Gideon Stark. ¿Sí? «
    Irgendetwas sagte ihm, dass sie schon vorher gewusst hatte, wer sie waren.
    »Wir zahlen dafür, dass man uns sicher wieder in eine Stadt oder einen Ort in der Nähe bringt. Ohne Fragen zu stellen«, sagte Gideon mit seiner tiefen, ruhigen, rationalen Stimme, die Zak normalerweise zur Weißglut trieb. Heute hätte er ihn dafür küssen können. »Bringen Sie uns zu einer Bank, und wir …«
    »Euer Lösegeld ist zwanzig Millionen. Pro Person. «
    »Schön«, warf Zak in scharfem Ton ein, besorgt über Gideons mühsames Atmen und die graue Färbung seiner Haut. Hatte sein älterer Bruder innere Verletzungen erlitten, als sie ihn gefangen genommen hatten? Hatte Gideon einen Stich von einer dieser KA-BAR-Klingen abbekommen und war zu stur, um es ihm zu sagen, damit dieses Wissen nicht Zaks Konzentration störte? Denn ja, das würde es.
    Vielleicht war in diesem Fall Geld eine Lösung des Problems. Vielleicht. »Was auch immer nötig ist«, fügte Zak hinzu. Unter normalen Umständen – wie die auch immer aussehen mochten – hätte Zak nicht so hoch gepokert. Noch nicht. Ein guter Spieler wusste, wann er preisgab, was er in der Brieftasche hatte, ohne zu verraten, dass er auch noch einen ganzen Haufen in seinem Suspensorium versteckt hielt. Aber hier ging es um das Überleben von Gid und der Frau, und das stach alles andere aus.
    »Zak«, warnte Gid ihn leise, aber Piñeros schmale Lippen verzogen sich zu einem fiesen kleinen Grinsen, als sie rasch sagte: »Cash. Amerikanische Dollars.«
    Ja. Sie hatten ganz genau gewusst, wen sie entführten. »Gut. Sie können sich denken, dass wir so viel Bargeld nicht bei uns haben«, sagte Zak zu ihr. »Wir sind hier, um vom Salto Ángel zu springen, und nicht, um Geschäfte zu machen. Wie mein Bruder schon sagte, bringen Sie uns zu einer Bank in Caracas …«
    »Ihr bleibt hier, bis das Lösegeld gezahlt ist.«
    Das würde verdammt lange dauern. Zak und Gideon reisten, sehr zum Kummer ihres Partners bei ZAG Search, sehr oft in Länder, in denen Entführungen in Heimarbeit durchgeführt wurden. Das hier, sah Zak verbittert ein, war erst der Beginn des Preises, den sie für einen verdammt guten Adrenalinschub zahlen mussten. Deswegen hatten er, Gideon und Buck diese Nichtverhandlungsklausel in ihren Versicherungsverträgen stehen.
    Eine nicht verhandelbare, unantastbare Bestimmung, dass kein Lösegeld gezahlt werden würde, falls sie je entführt werden sollten.
    Was aber nicht bedeutete, dass sie nicht versuchen konnten, sich durch Verhandeln aus der Lage zu befreien, wenn sie auch nur den Hauch einer Chance dazu hatten. Sie hatten schließlich nicht ein kleines Geschäft zu einer der führenden Suchmaschinen der Welt ausgebaut, indem sie herumgesessen und gewartet hatten, dass jemand anderes den ersten Schritt machte.
    Zak war kurz davor, ihr zu sagen, dass sie da genauso viel Pech hatte wie er und die anderen. Gid kam ihm zuvor.
    »Kontaktieren Sie Anthony Buckner«, sagte er und ratterte Bucks Durchwahl in der Unternehmenszentrale von ZAG in Seattle herunter. Buckner wusste, wo die beiden Stark-Brüder gerade waren. Obwohl sie sich als Firma nicht zu Lösegeldern erpressen ließen, bedeutete das zum Glück nicht, dass sie keine Rücklagen für solche Fälle hatten.
    Die Guerilla-Tussi schrieb sich die Nummer nicht auf, sondern stellte lediglich ihre Hüfte schief und starrte mit ihren kalten, schwarzen Augen, die jedes Licht verschluckten, auf sie hinunter, die vernarbten Finger auf dem Sturmgewehr.
    »Wenn ich nicht in drei Tagen vierzig Millionen Dollar in bar habe«, sagte sie mit erschütternd emotionslosem Tonfall, »werde ich damit beginnen, euren Familien einzelne Körperteile zu schicken.«
    Wie praktisch. Die komplette Familie der Stark-Brüder kniete hier im Urwald auf dem Boden, während ein Dutzend Waffen auf ihre Köpfe gerichtet war. Außer einer Handvoll Freunde und einer anonymen Benutzergemeinschaft, die in die Millionen ging, würde sich niemand einen Dreck scheren, ob sie für immer verschwanden. Buck war zu pragmatisch, um sich vom Tod seiner Partner aus der Bahn

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