Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition)
werfen zu lassen. Er würde alles in seiner nicht unbeträchtlichen Macht Stehende tun, um sie zu finden. Aber für den Fall, dass ihm das nicht gelang, würde der Betrieb bei ZAG Search wie gewohnt weitergehen.
Zak biss die Zähne zusammen, als ein schrilles Kreischen aus dem Van ertönte, begleitet von lautem Handgemenge. Dem Aufruhr folgte ein abgehackter Schrei. Sekunden später wurde Acadia zu der Gesellschaft gebracht und unsanft neben ihm auf den Boden gestoßen.
Ihr Gesicht war leichenblass und schmutzverschmiert. Als sie auf die Knie sank, wurde ihre kleinere Gestalt fast völlig vom Gras verschluckt.
»Seht euch vor Schlangen vor«, zischte sie warnend, während ihre Augen nicht etwa zu den zweibeinigen Kreaturen blickten, sondern sich suchend auf dem dicht bewachsenen Boden umsahen. »Hier gibt es mehr als siebzig Arten, und die meisten davon sind gif…«
»Ruhe.« Piñero war nicht erfreut über die schwatzhafte Bemerkung ihrer Gefangenen. » Ich rede.« Sie warf der Blondine einen unfreundlichen Blick zu. »Du hörst zu. ¿Entender? «
Barbie nickte. Ihr Haar fiel ihr unordentlich bis auf die Schultern, aber so zerzaust und schweißgetränkt es auch sein mochte, es roch immer noch schwach nach Jasmin. Dieser angenehme Duft wurde zerstört, als Loida Piñero vortrat.
»Ich habe etwas Geld«, platzte die Blondine mit zitternder Stimme und rascher, panikartiger Atmung heraus, als sie zu der anderen Frau aufblickte.
Die schwarzen Augen der Guerilla-Zicke schnellten zu ihr. »Auch für dich zwanzig Millionen, perra. «
»Z-zwanzig Millionen was? Dollar ? Ich habe nicht annähernd so viel.«
»Das ist traurig, ¿sí? « Piñeros Aufmerksamkeit driftete wieder zu Zak und Gideon und ließ die andere Frau links liegen wie eine lästige Fliege. »Und um … wie sagt man?« Piñero legte den Kopf schief, und ihre starren Augen durchbohrten Zak. »Menschlich zu sein? ¿Sí? Fange ich mit der Frau an.« Sie befingerte die gemeingefährliche Machete an ihrer Hüfte. »Sie hat hübsche Hände, oder? So elegante Finger. Spielen wir … ¿como se dice? Dieses kleine Schweinchen?«
Herr im Himmel.
»Mein Daddy ist Chef beim CIA«, sagte Acadia mit kühler, überraschend ruhiger Stimme. »Er bezahlt, was immer Sie verlangen, aber wenn Sie uns verletzen, wird er jeden Ihrer Freunde und Verwandten töten und Sie jagen, bis sie sich nirgendwo mehr verstecken können.«
Die Kälte in ihrer Stimme ließ Zaks Blick mit zusammengekniffenen Augen zur Seite schweifen.
»Ich liebe ihn, aber er ist nicht …« Sie erschauderte. »Mein Vater ist ein grausamer Mensch. Er hat meine Mutter kaltblütig ermordet, weil sie den Präsidenten der Vereinigten Staaten bei einer Dinnerpartynur angesehen hat.«
Sie hatte es geschafft, in einem einzigen Atemzug einen mächtigen Vater, großen Reichtum und eine Verbindung zum Präsidenten zu vermitteln. Totaler Schwachsinn. Aber beeindruckend. Ihr Bluff würde sie vielleicht schützen. Für eine Weile.
»Asegúrese bien de que están atados.« Ungerührt befahl Piñero ihren Männern, sie gut zu sichern. »Vamos al campo.« Sie machte auf dem Absatz kehrt, stolzierte davon und überließ es ihren Männern, die Gefangenen unsanft auf die Beine zu hieven und sie mit unnötigen, brutalen Stößen ihrer Uzis dazu zu bringen, Piñero zum Rand des Urwalds zu folgen.
Zak stolperte hinter ihr her. »Combien tu es blessé?« , flüsterte er Gid zu, als sie Seite an Seite durch dichtes Gras und üppiges Laubwerk liefen und die Sonne ihm den Scheitel seines unbedeckten Kopfes verbrannte.
Es war unwahrscheinlich, dass die Männer Französisch verstanden, dennoch sprach er so leise, dass es nur sein Bruder hören konnte.
»Côtes fêlées. « Rippen angeknackst. Gid warf ihm einen schiefen Blick zu, der jeden Schmerz ausdrücken sollte, den Zak nicht selbst erkannte. »Toi?«
»Je suis bien.« Bis auf ein paar blaue Flecken jedenfalls. Nichts, was ein ausgedehntes heißes Bad nicht lindern würde. Viel wichtiger war zu wissen, wie sehr diese angeknackste Rippe sie behindern würde. »Tu peux courir?«
Wenn Gid nicht rennen konnte, würden sie sich einen Plan B, C und D ausdenken müssen. Denn Zak befürchtete, dass sich nicht besonders viele Fluchtgelegenheiten bieten würden, bevor diese Schlägertypen merkten, dass kein Lösegeld kommen würde.
»Oui« , versicherte ihm sein Bruder. »Dire le mot.« Sag das Wort.
Er verstand, was Gid meinte. Als der am leichtesten Verletzte von den
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