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Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition)

Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition)

Titel: Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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geholt.«
    »Nee.« Sie winkte ebenso enthusiastisch zurück und brachte das Kanu dazu, sich zu neigen. »Doch nicht bei Dogburt.«
    »Sitz still, sonst bringst du uns noch zum Kentern. Reiß dich zusammen, es wird eine Weile dauern.«
    Selbst in der Wildnis des Regenwaldes war mit Geld alles möglich. Acadia hatte den Jungen kurz nach ihrem Sieg beim Pokern in der Missionsklinik getroffen. Der Junge war da, um seinen Hund zu holen. Acadia war mit roten Wangen und umwerfend schön hereingesprungen gekommen und hatte den Jungen unglaublich überrascht, als sie ihre Taschen voller Bargeld vor ihm geleert hatte.
    Es war wie eine Vorsehung gewesen. Der Cousin zweiten Grades vom Bruder des Onkels des Jungen – er war sicher, dass ihm bei der umgangssprachlichen Übersetzung etwas durch die Lappen gegangen war – hatte ein Boot. Und keine Angst vor dem Polizeichef, den Acadia um seine Kohle erleichtert hatte.
    Als sie so dastand, mit geröteten Wangen und funkelnden Augen und bergeweise Geld in den Händen, da sprach Zak nicht darüber, dass er sich vor Angst fast in die Hosen machte, dass Piñero sie doch noch aufspüren könnte. Er wollte, dass sie von hier verschwanden, und zwar sofort. Zak ignorierte Schwester Clemencias Ermahnungen, dass es ihm noch nicht gut genug ginge, um abzureisen. Er war fast gestorben , ermahnte sie ihn. Mehrmals. Gott hatte einen Plan für ihn.
    Ja, und zwar, seinen Bruder zu treffen. Aufzudecken, für wen die Entführer arbeiteten, und in sein Leben zurückzukehren. Es war ein toller Plan. Aber er konnte Acadia nicht das Wasser reichen – diese Frau plante alles bis auf den letzten Peso. Er wünschte, er hätte sie sehen können, wie sie gegen den betrügerischen Polizeichef und seine Kumpane gepokert hatte.
    Sie war eine aufregende Frau.
    »Was denkst du, ist aus Piñero und ihren Männern geworden?« Acadia starrte ihn an, als wolle sie in seinen Kopf blicken. Nein, danke. Da war es überhaupt nicht aufgeräumt.
    Der alte Mann und sein Enkel paddelten sie in die Mitte des Flusses, wo das Wasser klar und tief war und die Strömung half, sie flink voranzubringen. »Vielleicht hat sie ja aufgegeben.«
    Sie schnaubte und rutschte hin und her, um es sich auf der harten Bank ihm gegenüber bequem zu machen. »Wenn sechzig Millionen Dollar zum Greifen nah sind? Niemals.«
    Loida Piñero hatte nicht aufgegeben. Und wenn sie nicht aufgegeben hatte, wo war sie dann? Zak suchte die üppige Vegetation an beiden Ufern des Flusses ab, als könnte die Guerilla-Zicke urplötzlich wie ein Springteufel zwischen den Bäumen auftauchen.
    Obwohl ihn nicht das übliche Jucken im Nacken plagte, wenn sich etwas zusammenbraute, so hatte er doch ein eindeutiges Gefühl, dass der zweite Schuh kurz davor war, auf den Boden zu fallen, und das lag ihm wie ein Stein im Magen. Sechzig Millionen US-Dollar waren extrem viel Geld, um es einfach aufzugeben. Und Piñero hatte auf Zak nicht wie eine Frau gewirkt, die so leicht aufgab, wenn überhaupt. Nein, sie war sicher hinter ihnen her.
    Sie hatte sich nur bisher nicht auf sie gestürzt. Noch nicht.
    Oder Piñero hatte Gideon geschnappt und wollte ihn als Köder benutzen, um an Zak zu kommen. Doch diese Möglichkeit wollte er sich lieber nicht ausmalen. Aber Gideon war klug und erfindungsreich, dieses Szenario war also ebenso unwahrscheinlich wie unerwünscht.
    »Was werdet ihr nun tun?«, fragte Acadia. »Du und Gideon?«
    »Den Spieß umdrehen und die Zicke jagen. Wir wollen ein paar Antworten von ihr haben, und ich habe nicht die geringste Lust, mich ständig verfolgt zu fühlen. Irgendwas sagt mir, dass sie die Entführung nicht selbst angezettelt hat. Aber ich verwette meinen Arsch, dass sie weiß, wer es war. Gideon und ich sind Profis darin, auf den Busch zu klopfen.«
    »Ihr könntet doch einfach heimkehren nach …?« Sie ließ es so stehen und wartete auf ihn.
    Die Muskeln um seinen Kiefer spannten sich an. »Seattle«, teilte er ihr mit, »und das könnten wir nicht einfach. Auf gar keinen Fall. Nicht, bevor das vorbei ist.«
    »Na gut.« Sie ließ einen Finger durch das Wasser gleiten. »Wirst du dich körperlich erholen, bevor du diesen abenteuerlichen Plan in die Tat umsetzt? Oder hoffst du dich durchzuschlagen, bis du richtig krank bist, und …« Er merkte, dass sie sich fing, bevor sie ihn wieder fragte, ob Gideon recht hatte und Zak wirklich sterben wollte.
    »Bis du nichts mehr machen kannst, außer im Bett zu liegen und hin und her zu zappeln wie ein,

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