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Gnadenlos (Sara Cooper)

Gnadenlos (Sara Cooper)

Titel: Gnadenlos (Sara Cooper) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Richartz
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Sohn Philip, der wahrscheinlich mal wieder dringend Geld brauchte.“
    Lilly setzte sich aufrecht hin. „Sie haben Philip erkannt? Das kann nicht...“
    Lydia unterbrach sie und blickte Lilly nun direkt an, Tränen zogen sich in zwei glänzenden Linien über ihre Wange. „Ich habe nur einen Schatten gesehen, aber von der Statur her könnte es hinkommen. Außerdem hat er mir nichts getan. Wer soll es sonst gewesen sein?“ Sie sah die Polizistin mit immer noch feucht schimmernden Augen an.
    Lilly atmete tief ein. „Hören Sie zu, Lydia. Philip kann es nicht gewesen sein.“
    Lydia hob den Kopf. „Wie bitte?“ Ihr trauriger Blick ruhte einen Moment auf Lilly, ehe er an ihr abglitt und durch den Raum wanderte.
    Lilly beugte sich vor. „Wir haben Philip sofort überprüfen lassen. Er war zum Zeitpunkt des Überfalls in einer Entzugsklinik. Nach unserem Besuch hat er sich selbst einweisen lassen. Seit drei Tagen liegt er dort.“

Kapitel 37
    Pacific Beach, San Diego
    Shawn kam zu sich, als ihm unsanft ein Eimer Wasser über den Kopf geschüttet wurde. Er schüttelte sich, hustete und blinzelte. Draußen war es dunkel, oder die Rolläden waren heruntergelassen. Vor ihm erkannte er drei Gestalten, zwei standen, eine saß ihm Gegenüber auf einem Stuhl. „Was soll das?“, fragte Shawn atemlos. Der Kerl vor ihm lachte so laut, dass es von den Wänden widerhallte. Das musste Sutton sein. Shawn überlegte fieberhaft, wie er aus dieser Situation wieder herauskommen konnte. Wo verdammt war Cruz? Der Mann rückte mit seinem Stuhl noch näher an Shawn heran. „Sie haben eine Minute, um mir zu erklären, warum Sie seit Stunden mein Haus beobachten und plötzlich in meinem Garten stehen, Detective O’Grady.“ Er hielt seine Marke in der Hand und Shawns Waffe lag auf seinem Schoß. Shawn hatte schreckliche Kopfschmerzen. „Hören Sie. Ich wollte nur mit Ihnen sprechen. Es geht um Claire Reynolds.“
    Suttons Miene versteinerte. Er stand auf und kippte dabei seinen Stuhl um, beugte sich über Shawn, während er weitersprach. „Claire! Was ist mir ihr?“, fragte er scharf.
    „Wissen Sie, wo sie ist?“, fragte Shawn.
    „Das würde ich gerne, glauben Sie mir. Die junge Dame hat mir ziemliche Scherereien bereitet.“
    „Scherereien nennen Sie das? Sie schicken Frauen auf den Strich und verticken nebenbei noch Drogen!“, blaffte Shawn ihn an.
    Sutton holte aus und traf ihn mit der Faust am Auge. Shawn hörte den Knochen splittern und war kurz benommen. „Sie hat nichts gegen ihren Willen getan, verstanden? Sie wollte ihrem Bruder helfen“, schrie der Mann über ihm.
    Shawn hustete, das Blut pochte in seinem Gesicht. Er fühlte, wie sein Auge zuschwoll. „Haben Sie jemanden auf Claire angesetzt?“, fragte er mit schmerzverzerrtem Gesicht.
    Sutton beugte sich zu ihm herunter und fixierte ihn mit einem kalten Blick. Er wollte gerade etwas sagen, da wurde die Tür eingetreten und mehrere Personen stürmten das Haus. Es wurde laut und Shawn begriff nur langsam - da war Cruz. „San Diego Police Department, Sie sind verhaftet.“ Sutton und seine Leute lagen sekundenschnell auf dem Boden, die Cops hatten sie überwältigt, ohne auf echte Gegenwehr zu stoßen. Cruz kniete sich vor Shawn hin und befreite ihn von seinen Fesseln. Hinter ihm baute sich Miller auf. „Cruz, du solltest alleine kommen“, fauchte Shawn seinen Kollegen an.
    „Keine Chance“, erwiderte Cruz und half ihm auf die Beine.
    „Keine Sorge, O’Grady. Die Sache ist jetzt offiziell unsere Angelegenheit“, entgegnete Miller sachlich. „Schafft die Typen aufs Revier. Wir verhören sie.“ Mit diesen Worten verabschiedete sich der Lieutenant und verließ das Haus.

Kapitel 38
    Bangkok
    Mia saß apathisch in der Ecke. Sie hatte die letzten Mahlzeiten ausgelassen und seit Stunden nichts getrunken. Das alles machte keinen Sinn. Als sie ein Geräusch in ihrer unmittelbaren Nähe vernahm, zuckte sie zusammen. Ein Schlüsselbund klirrte gegen die Gitterstäbe. Sie drehte sich ruckartig um, vor der Zelle zeichnete sich eine Gestalt ab, ein Mann. Intuitiv wich sie weiter zurück. Die anderen Frauen rührten sich nicht. Der Mann öffnete die Tür und kam direkt auf sie zu – da erkannte Mia ihn: Robert White, ihr Anwalt. Wütend rappelte sie sich hoch. „Was soll das?“, brüllte sie ihn an. „Wollten Sie mir einen Schrecken einjagen?“
    Er sagte nichts, kam immer dichter an sie heran. Da waren wieder seine dunklen Augen. Mia lief ein Schauer über den

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