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Gnosis

Gnosis

Titel: Gnosis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Fawer
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Wellenlängen und Frequenzen. Mobilfunksignale. Gedanken. Sie waren überall, umgaben ihn mit Wellen – zu lang, um sie mit dem bloßen Auge zu erkennen.
    Das Telefon klingelte. Einmal. Zweimal.
    «Komm schon. Geh ran», murmelte Elijah.
    Dreimal. Vier-
    «Hallo?»
    «Hey, ich bin’s!», schrie Elijah gegen die wummernde Musik am anderen Ende der Leitung an.
    «Scheiße, Mann! Was ist passiert?»
    «Kann ich jetzt nicht erklären. Wo bist du?»
    Elijah rollte bei der Antwort mit den Augen. «Bleib, wo du bist! Wir holen dich ab!»
    «Wer war das?», fragte Winter, als Elijah auflegte.
    «Erinnerst du dich an meinen Cousin Stephen Grimes?»
    «Stevie, der Quatschkopf?»
    «Genau», sagte Elijah. «Ich glaub, der kann uns helfen.»
    «Okay», sagte Winter langsam. «Wo ist er?»
    Statt zu antworten, winkte Elijah ein Taxi heran. Er hielt Winter die Tür auf und stieg nach ihr ein.
    «16th Street zwischen First und Second», sagte Elijah.
    «Zum Stripclub?», grinste der Taxifahrer.
    «Ja», seufzte Elijah und wich Winters Blick aus. «Zum Stripclub.»
     
    Elijah wurde rot, als er die viele nackte Haut sah.
    «Siehst du ihn?»
    «Nein», sagte Winter. «Die vielen Brüste versperren mir die Sicht.»
    Elijahs Gesicht war so heiß, dass er schon fürchtete, gleich würde er in Flammen aufgehen. Er sah sich um und entdeckte Stevie zwischen zwei sich windenden Pamela-Anderson-Klonen.
    «Da ist er», sagte Elijah.
    Er versuchte, vorwärts zu kommen, wurde aber von einer großen Asiatin aufgehalten – Tia Carrere aus Wayne’s World. Sie schlang die Arme um seinen Hals.
    «Zieh Leine, Schwester», sagte Winter und machte die Frau von Elijah los. «Der gehört mir.»
    Winter nahm Elijah bei der Hand und schob sich energisch durch den Pulk von Stripperinnen und Bikini-Kellnerinnen, bis sie bei Stevie waren. Obwohl sie direkt vor ihm standen, bemerkte Stevie sie nicht. Elijah räusperte sich, was bei der wummernden Musik allerdings nicht zu hören war.
    «Stevie!», schrie er schließlich.
    Stevie blickte auf, grinste Elijah breit an und winkte ihn heran.
    «Setz dich hin! Ich hab uns ein Doppelpack bestellt!», rief er und zeigte auf die Baywatch- Zwillinge.
    Winter legte den Frauen eine Hand auf die Schulter. «Der Tanz ist aus, Ladys.»
    Eilig sammelten die beiden ihre Paillettenkleider vom Boden auf und traten den Rückzug an. Sie hatten genug erzürnte Ehefrauen erlebt, um zu wissen, dass es am besten war, sich zu verkrümeln, wenn eine vollständig bekleidete Frau vor ihnen stand.
    «Was soll das werden?»
    Elijah und Winter ignorierten Stevies Gejammer und setzten sich.
    «Und wer ist das Geschoss hier?», fragte Stevie mit Blick auf Winter.
    «Du erinnerst dich an Winter Xu?»
    «Das Mädchen, in das du so verknallt … autsch!» Elijah trat seinem Vetter hart ans Schienbein. Ohne weiter darauf einzugehen, drehte sich Stevie zu Winter um und musterte sie von oben bis unten – bis sein Blick auf ihren Brüsten ruhte.
    «Ich fass es nicht! Wow!» Dann drehte er sich wieder zu Elijah um. «Das war auf dieser Schule, auf die Mr. Kuehl euch gebracht hat, stimmt’s?»
    «Stimmt», sagte Elijah. «Wir stecken in der Klemme und brauchen deine Hilfe.»
    «Ich bin ganz Ohr», sagte Stevie, zog einen Zwanziger aus seiner prallen Brieftasche und steckte ihn ins Strumpfband einer vorbeistöckelnden Tänzerin.
    «Hey … woher hast du das ganze Geld?»
    «Ich hab im Hotel ein paar von deinen Karten gefunden», sagte Stevie ungerührt. «Mann, du solltest nie deinen Geburtstag als PIN-Nummer nehmen – man wird dich noch ausrauben.»
    «Super, danke für den Hinweis.»
    «Klar. Wozu hat man Vettern?» Stevie lächelte. «Also: Was ist so wichtig, dass ihr dafür meinen Lapdance stören musstet?»
     
    «Leck mich am Arsch!», rief Stevie, als Elijah die ganze Geschichte erzählt hatte.
    «Wir müssen also Valentinus finden», sagte Elijah. «Irgendeine Idee?»
    Stevie starrte eine brünette Tänzerin an, während er überlegte. «Hm … es gibt da so eine New Yorker Bloggerin. Sie nennt sich SpyGurl und lässt sich ständig über Valentinus aus. Wenn jemand was weiß, dann die.»
    «Großartig», sagte Winter. «Wo können wir sie finden?»
    «Überhaupt nicht», sagte Stevie. «Sie hält ihre Identität geheim.»
    «Elijah sagt, du bist ein genialer Hacker», sagte Winter. «Und du kannst das nicht rausfinden?»
    «Hör zu, Winny: Ich hab nicht gesagt, dass ich es nicht rausfinden kann. Ich hab gesagt, dass ihres nicht

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