Go vegan!: Warum wir ohne tierische Produkte glücklicher und besser leben (German Edition)
Kichererbsensalat mit Pistazien und Datteln zum Beispiel oder indische Dhal-Suppe mit selbst gemachten Chapatis, aber auch Kamut-Spaghetti mit Rucolapesto, Austernpilzen und gefüllten Zucchini oder ganz herzhaft: bayerischer Selleriebraten mit Blaukraut, Kartoffelbrei und Kohlrabigemüse – all das funktioniert wunderbar auch ohne Fleischersatz.
Beim Kochen gilt das Gleiche: nicht alles so wie immer machen, sondern einfach mal ausprobieren. Man kann Gemüse unterschiedlich schneiden: dünne Scheiben, dicke Scheiben, quer, längs, aushöhlen und füllen, Würfel, Streifen, Stifte, spiralisiert oder geraspelt oder im Ofen gebacken ... Jedes Mal sind die Garzeiten anders und das Gemüse schmeckt anders, bleibt mal saftiger oder wird knuspriger.
Der Zubereitung von Tofu – wenn man ihn denn verwenden will – sind keine Grenzen gesetzt. Ich habe viel mit Tofu experimentiert und für mich funktioniert er in Kombination mit Sojasoße am besten. Auch hier sollte man beim Einkauf unbedingt auf gute Qualität achten. Billiger Tofu hat einen sehr hohen Wasseranteil, ist also genau genommen eine Mogelpackung. Auch Sojasoße sollte man unbedingt in Bioqualität kaufen, denn die konventionelle steckt voller Chemie!
Den Tofu also einfach in Scheiben schneiden, in der Pfanne anbraten und mit Sojasoße ablöschen, bis er am Boden der Pfanne anzukleben beginnt. Dann wieder mit einem Schuss Soße ablöschen, bis er sich vom Pfannenboden löst, ohne auseinanderzufallen, und so weiter, bis der Tofu einen Großteil des Wassers verloren und den Geschmack der Sojasoße angenommen hat. Diese Prozedur lässt sich beliebig variieren, je nachdem, wozu der Tofu später passen soll. Die Sojasoße kann auch wunderbar mit Rot- oder Weißwein kombiniert werden, mit Orangen- oder Apfelsaft, mit Kurkuma oder Kardamom oder mit frischen Gewürzen wie Rosmarin oder Thymian.
Das Spannende an der veganen Küche ist ja, dass sie noch nicht eingefahren ist, einfach weil sie sehr jung ist und es noch keine Traditionen gibt. Man muss nicht erst aus alten Gewohnheiten ausbrechen, um kreativ zu sein.
Surdham Göb, Jahrgang 1976, wuchs praktisch in der Küche auf. Mit 19 Jahren wurde er Küchenchef im Osho-Tao-Meditationszentrum München, mit 25 Jahren führte er seinen eigenen veganen Imbissstand auf dem Tollwood, einem alternativen Festival in München. Ab 2005 baute er als Küchenchef das »Zerwirk«, Deutschlands erstes veganes Restaurant, mit auf. Darauf folgten viele weitere Stationen in veganen Restaurants in Stuttgart, München, Paris, San Francisco, Hawaii und New York. Heute ist er Kochbuchautor, Caterer, Gastronomieberater und gibt Kochkurse.
Das sagt
der Arzt
A ls ich 1993 wider Willen meinen Hund Felix bekam, habe ich zum ersten Mal Empathie für Tiere entwickelt. Durch diesen Prozess stellte sich für mich auch die Frage, ob ich überhaupt Tiere essen sollte. Ich fragte mich: »Warum esse ich andere Tiere?«, und dann auch: »Warum gebe ich Felix andere Tiere zum Essen?« Ausgehend von diesen Fragen habe ich mich besonders intensiv in die ernährungswissenschaftliche Literatur eingearbeitet und mich mit ernährungswissenschaftlichen Studien auseinandergesetzt.
Dazu muss man wissen, dass das Thema Ernährung im Medizinstudium, wenn überhaupt, nur eine sehr marginale Rolle spielt. Die Kenntnisse eines Mediziners zur Ernährung gehen also in der Regel nicht weit über das Wissen des Normalbürgers hinaus.
Das ist auch nicht weiter verwunderlich, denn das Geschäftsmodell der Medizin beruht ja eben nicht auf der Verhütung von Erkrankungen, sondern auf deren Therapie. Natürlich sind nicht alle Ärzte reine Geschäftsleute. Das muss an dieser Stelle betont werden. Es gibt auch viele Kollegen, die sich der Gesunderhaltung der Menschen verpflichtet haben. Dennoch ist unbestritten, dass Kliniken, Ärzte und die Pharmaindustrie nur dann Geld verdienen, wenn Krankheiten existieren. Daher liegt es in der Natur der Sache, dass überwiegend zur Heilung von Erkrankungen geforscht wird – weitaus mehr als dazu, wie diese Erkrankungen vermieden werden können. Ein sehr unglücklicher und moralisch verwerflicher Weg, der viel Leid bei den Menschen verursacht.
Als ich mich in das Thema Gesundheitsprävention durch Ernährung tief einarbeitete, war ich sehr erstaunt über das, was ich in der ernährungswissenschaftlichen Literatur und in den ernährungswissenschaftlichen Studien fand: nämlich das exakte Gegenteil von dem, was die meisten
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