Go West - Reise duch die USA

Titel: Go West - Reise duch die USA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rau Sandy und Gina

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sauer, dass die beiden uns den Spaß verdarben. Aber ich war auch wütend, dass er Dave und seine Band falsch einschätzte.
    »Diese Jungs sind okay«, sagte ich bestimmt.
    »Ob sie okay sind, weiß ich nicht«, erwiderte der Cop ungerührt. »Ich weiß nur …«, er beugte sich dicht zu Dave hinüber, »… dass ich euch der ladies wegen noch ein letztes Mal davonkommen lasse. Das nächste Mal wird es teuer für euch.«
    »Danke, Sir«, sagte Dave. Man sah ihm aber an, dass er etwas ganz anderes dachte.
    »Wie kommt ihr nach Hause?«
    »Ein Freund von mir holt uns am Times Square ab«, antwortete Liz.
    »Wir können euch mitnehmen.«
    »Nein, vielen Dank, Sir.« Liz blickte dem Polizisten selbstbewusst in die Augen. »Es ist nicht weit, und wir haben jemanden, der auf uns aufpasst.«
    »Das ist eure Entscheidung. Ihr habt kein Verbrechen begangen. Ich war auch einmal jung und bin herumgezogen. Aber ihr müsst euch vorsehen, in welcher Gesellschaft ihr herumzieht.«
    »Das ist genau die richtige«, bekräftigte Liz und legte eine Hand auf Daves Arm. »Sie sind wirklich in Ordnung, Officer.«
    Der Cop holte tief Luft. »Na gut.« Dann warf er einen langen Blick auf die Jungs der Band. »Wie gesagt, das war das letzte Mal. Einmal noch, und es wird teuer.«
    Weil niemand antwortete, gab es der Cop schließlich auf, wandte sich um und stieg gemeinsam mit seinem Kollegen wieder in den Wagen. Langsam setzte das Fahrzeug zurück und verschwand.
    »Tja, schade«, sagte Don sichtlich enttäuscht. »Aber heute Nacht werden sie auf der Hut sein.«
    »Es war trotzdem super!«, rief Sandy.
    »Und eins stimmt auf jeden Fall«, sagte Liz und hob Dave ihre Handfläche hin. »Nämlich, dass ihr okay seid.«
    Dave klatschte sie ab und lächelte breit. Dann zog er eine Karte hervor und reichte sie unserer Freundin. »Unsere Website, unsere Mailadresse und meine Nummer. Wenn ihr mal wieder Lust auf Carjumping habt, ruft einfach an.«
    Liz nahm die Karte und legte mir einen Arm um die Schultern. »Danke, das machen wir bestimmt. Die Mädels hier sind ja noch für ein paar Monate hier.« Sie sah auf die Uhr. »Aber wir müssen jetzt sowieso gehen. Wir müssen um zwölf am Times Square sein.«
    Dave hielt den Kopf schief, um auf Liz’ Uhr schauen zu können. »Das schafft ihr nie zu Fuß. Kommt, wir fahren euch hin. Dann seid ihr genau rechtzeitig da.«
    »Okay«, kam es von Sandy, Liz und mir wie aus einem Mund. »Danke!«
    Das Gefühl war unbeschreiblich, in diesem Wagen zu sitzen, der wie auf Wolken dahinzuschweben schien. Wir fühlten uns nicht nur wohl zwischen den vier Muskelpaketen, sondern waren für diese Minuten Teil ihrer Gang und sangen ihre Songs. Als wir die weniger belebten Teile Manhattans verlassen hatten und schließlich wieder auf den Broadway einbogen, genossen wir die Blicke der Passanten, die das nächtliche New York bevölkerten. Noch gestern wären wir es gewesen, denen ein Lächeln auf dem Gesicht gelegen hätte, wenn wir solch einen Wagen samt der lustigen Insassen gesehen hätten. Aber heute waren wir ein Teil des verrückten Amerikas und fühlten uns frei wie noch nie in unserem Leben.
    Schließlich setzte uns Dave am Times Square ab, und wir schafften es, alle zu umarmen und uns herzlich voneinander zu verabschieden, ehe Jeff und Kirby oder andere Cops uns vertreiben konnten.
    Etwas wehmütig sahen wir dem rosa Caddy hinterher, als er sich wieder in den Verkehr einreihte und schließlich unseren Blicken entschwand. Nie werde ich den Anblick der vier winkenden schwarzen Arme vergessen, die zu Menschen gehörten, die dabei waren, ihren Traum zu verwirklichen.
    Liz gab mir einen Klaps. »Da ist Justin! Besser hätten wir es nicht hinkriegen können.«
    Wir quetschten uns in Justins Wagen, der mir im Vergleich zu Elvis’ Caddy wie ein Mini vorkam, und Liz’ Freund fuhr uns zurück nach Newark.
    Müde, aber aufgekratzt wie nie zuvor kamen wir zu Hause an. Da wir noch nicht schlafen konnten, holten wir uns etwas zu trinken und setzten uns ins Wohnzimmer, wo wir noch eine Stunde lang unsere Erlebnisse diskutierten. Lisa und George waren schon im Bett, aber das war auch ganz gut so, denn ihnen hätten wir wohl eine ganz andere Version unserer Abenteuer erzählt. Doch irgendwann fielen uns dann die Augen zu, und als ich im Bett lag, stellte ich mir vor, dass es die Rückbank des Cadillacs wäre und ich mit Elvis zusammen auf einem highway in die unendliche Weite des Westens fahren würde. Ich fand, dass die ersten