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Go West - Reise duch die USA

Go West - Reise duch die USA

Titel: Go West - Reise duch die USA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rau Sandy und Gina
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in unheimlicher Umgebung am Rande Manhattans. Ich schloss die Augen. Mama war einige tausend Meilen weit weg. Wer weiß, was sie in meinem Alter so alles angestellt hatte!
    Dave stieß mich an und ich öffnete die Augen wieder.
    »Hier. Schieb mal rein!«
    Ich nahm die CD und führte sie in den Player ein, eines der Teile, die sicher nicht zum Originalzubehör gehörten. Mich irritierten die vielen Knöpfe und ich stellte eine entsprechende Frage.
    »Ja«, nickte Dave zufrieden. »Das ist eine Investition, die Elvis nicht tätigen konnte. Es gab damals nur Autoradios, allenfalls welche mit Kassettendeck.«
    »Dann ist der Player hier das Einzige, was nicht original ist?«, fragte Liz.
    »Nicht ganz.« Dave grinste. »Wir haben ein bisschen was am Fahrwerk und den Federn gemacht.« Er zeigte auf vier große Drehschalter über dem Player und tippte einen nach dem anderen an. »Links vorne, rechts vorne, links hinten, rechts hinten.«
    »Für die Lautsprecher?«, fragte Sandy.
    »Nein, Babe, die Dinger brauchen wir, damit unser Caddy rappen kann! Auf geht’s!«
    Nachdem der Player die CD eingelesen hatte und die ersten Takte des Titelsongs ertönten, begann Dave mit seiner Show. Was dann abging, war der Hammer! Als Invisible Dave zum Takt des eigenen Rapsongs den ersten von den vier Schaltern bediente, wurde ich aus dem Sitz gehoben! Der Caddy begann zu hüpfen und zu springen, ging hinten hoch und vorne runter, sprang in die Höhe, kippte zur Seite, nach rechts und nach links, vor und zurück! Der 74er Cadillac rappte! Sandy und Liz kreischten auf dem Rücksitz. Ich kam vor Schreck gar nicht dazu. Aber nach ein paar Sekunden hatten wir uns auf den kuriosesten Tanzrhythmus der Welt eingestellt und einen Heidenspaß! Irgendjemand hätte uns filmen müssen! Dann könnte ich euch heute den Clip vorspielen, damit ihr auch glaubt, was ich erzähle. Der alte Caddy legte einen superstarken Auftritt hin. Wir flogen in den Sitzen umher, ließen uns durchrütteln und herumstoßen. Bald hatten wir Mädchen den Refrain des Songs raus, und zu siebt brüllten wir ihn in die New Yorker Nacht hinaus. Ich fühlte mich frei, warf den Kopf hin und her, ließ meine Haare herumwirbeln und wurde Teil dieser verrückten Band.
    Doch leider konnten wir den Song nicht zu Ende hören. Gerade als es am schönsten war und wir alles um uns herum vergaßen, stoppte das grelle Licht eines Scheinwerfers unseren Spaß. Ich kniff die Augen zusammen und registrierte, wie Dave den Player ausschaltete und der Caddy zur Ruhe kam.
    »Das sind Jeff und Kirby«, knurrte er verärgert. »Die kommen immer im schlechtesten Moment.«
    Das Licht kam von einem Suchscheinwerfer, der wiederum auf ein Polizeifahrzeug montiert war, das langsam auf den Parkplatz einbog.
    »Ihr kennt die Polizisten?«, fragte ich ein wenig erleichtert. Ich sah mich schon die Nacht in einer Gefängniszelle verbringen.
    »Ja«, grummelte White Cake. »Nicht unbedingt Elvis-Fans.«
    Der Polizeiwagen stoppte, und einer der Insassen führte den Scheinwerfer so, dass wir nicht mehr geblendet wurden. Dann öffneten sich beinahe gleichzeitig die Vordertüren. Heraus stiegen zwei beleibte Uniformierte. Während der eine an der Beifahrertür stehen blieb und die Szene aufmerksam beobachtete, kam der zweite zu uns herüber.
    »Ihr schon wieder!«, kam als Begrüßung. »Hatten wir euch nicht unmissverständlich gesagt, dass ihr eure Show woanders abziehen sollt?«
    »Ja, Sir«, sagte Dave und zuckte entschuldigend die Achseln. »Aber heute ist ein besonderer Tag.« Er machte eine Geste zu uns Mädchen. »Die ladies wollten unseren neuen Welthit hören.«
    Der Mund des Cops verzog sich zu einem Grinsen. »Ich denke, dass es wohl eher so war, dass sich die jungen Damen euren Krach anhören mussten . Ich hätte gern eure Ausweise gesehen, Ladies .«
    Wir suchten sie heraus und reichten sie ihm. Er studierte sie eine Weile und gab sie uns dann zurück. »Miss«, wandte er sich an Liz, »Sie sind alt genug, um zu wissen, dass man um diese Zeit nicht unbedingt allein in dieser Gegend herumlaufen sollte.«
    »Wir sind nicht allein«, wandte Liz ein, aber der Cop ging nicht darauf ein, sondern sprach mich an. »Und ihr beiden seid erst siebzehn Jahre alt und wie ich sehe, gerade mal ein paar Tage in New York. Das hier ist kein Spaß, auch wenn diese … Rapper es euch vielleicht glauben lassen. Ihr solltet jetzt nach Hause gehen. Ich nehme an, ihr wohnt bei eurer Freundin?«
    Ich nickte mechanisch. Ich war

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