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Go West - Reise duch die USA

Go West - Reise duch die USA

Titel: Go West - Reise duch die USA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rau Sandy und Gina
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die richtige Entscheidung gewesen waren.
    ***
    Den Rest des Wochenendes verbrachten wir damit, Liz beim Packen zu helfen und zu diversen Geschäften zu fahren. Lisa bestand darauf, dass sich ihre Tochter eine kleine Reiseapotheke zusammenstellen ließ. Liz nörgelte zwar herum, da sie der Meinung war, sie würde doch sowieso die meiste Zeit bei Verwandten und Bekannten wohnen, aber Müttern widerspricht man nicht. So kauften wir im drugstore Pflaster, Wundsalbe, Durchfallmittel, Kopfschmerztabletten und was weiß ich noch alles. Zum Schluss noch eine große Flasche Sonnenmilch mit hohem Lichtschutzfaktor. Schließlich hatte der Sommer mittlerweile richtig zugeschlagen, und die Hitze machte uns schon etwas zu schaffen. Übermütig kauften wir uns drei Sonnenhüte, mit denen wir aussahen wie drei junge ladies beim Pferderennen in Ascot. Liz wollte unbedingt in thongs fahren, das sind nichts anderes als Badelatschen. Aber dem schob George einen Riegel vor, denn zwar besitzen fast alle Autos in Amerika ein Automatikgetriebe, aber zum sicheren Autofahren sind feste Schuhe besser geeignet.
    Schließlich glaubten wir, alles zu haben. Wenn wir denn wider Erwarten doch mitfahren konnten, brauchten Gina und ich jedenfalls nichts mehr besorgen, denn all das, was Liz für sich eingekauft hatte, hatten wir ja schon aus Deutschland mitgebracht.
    Am Sonntagnachmittag veranstaltete die Familie ein großes barbecue , um Liz zu verabschieden. Freunde und Nachbarn waren eingeladen, George stand beinahe die ganze Zeit über am Grill und brutzelte gewaltige Steaks, Würstchen, Maiskolben und Hackfleischscheiben, die Lisa in ebenso gewaltige Hamburger verwandelte.
    Es war eine tolle Party. Wir fühlten uns wohl wie in unserer eigenen Familie. Jeder fragte uns aus, wie es in Deutschland sei, was wir vorhatten, wie wir Amerika fänden, und war mit einer Herzlichkeit bei uns, die ich mir vor unserer Abreise nicht hatte vorstellen können. Aber den ganzen Tag über ging uns der Gedanke nicht aus dem Kopf, ob wir mit Liz mitreisen konnten oder nicht.
    Um unsere Eltern schon mal vorzubereiten, riefen wir sie an und erzählten ihnen von dem Brand in der Schule und davon, was Liz vorhatte. Mein Vater war überhaupt nicht begeistert von der Vorstellung, dass seine Töchter nur von einer Einundzwanzigjährigen begleitet durch Amerika fahren wollten. Er sprach lange mit George, und das Gespräch schien ihn etwas zu beruhigen. Noch war es ja nicht sicher, und ich glaube, an dem Sonntag dachten unsere Eltern, das klappt sowieso nicht.
    Dann kam der Montag. Die Schulleitung telefonierte mit der Organisationsleitung, diese wiederum mit anderen Schulen, und dann mussten diverse Gespräche geführt werden, um die Eltern zu informieren. Die Zeitverschiebung zwischen Deutschland und New York beträgt sechs Stunden. Weil man nach Westen fliegt, stellt man die Uhr also sechs Stunden zurück. Daher war es bei uns schon Abend, als wir den entscheidenden Anruf erhielten.
    Vom späten Nachmittag an saßen wir in der Küche und fuhren jedes Mal auf, wenn das Telefon klingelte. Eigentlich warteten wir auf den Anruf des Direktors der Highschool, aber dann war es Herr Lange, der uns erlöste. Lisa ging ran und reichte Gina das Telefon.
    »Ja …? Das ist ja toll! Ich meine … das ist natürlich schade, aber wir haben schon etwas geplant. Ja, wir regeln das mit unseren Eltern. Keine Sorge.«
    Ich konnte an Ginas Gesichtsausdruck ablesen, dass es wohl nicht gelungen war, uns in einer anderen Schule unterzubringen. Sie hielt den Daumen in die Höhe.
    »Gut, Herr Lange. Wir wollen mit der Schwester von Trish eine Tour unternehmen. Sie müssen das noch abklären? Unsere Eltern wissen schon Bescheid. Könnten Sie mit Ihnen sprechen? Vielen, vielen Dank! Machen Sie sich keine Sorgen, wir kommen schon klar. Ja, danke, mach ich.«
    Sie legte auf und schaute mich grinsend an.
    »Sie kriegen uns nicht unter! Keine Schule kriegt das so schnell hin. Sie müssen jetzt mit allen Eltern reden. Herr Lange meint, wenn wir schon hier sind, sollten wir mindestens zwei Wochen bleiben. Die Gasteltern sind sicher nicht das Problem. Aber es gab Zuschüsse für den Austausch, und er ist nicht sicher, ob man das zurückzahlen muss. Also organisieren sie einen Rückflug.«
    »Wie schade!«, entfuhr es mir.
    »Dann kommt ihr mit mir mit?«, fragte Liz strahlend.
    Ich war furchtbar aufgeregt, aber so ganz konnte ich mich noch nicht freuen.
    »Herr Lange ruft jetzt unsere Eltern an und fragt, ob

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