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Godspeed Bd. 1 - Die Reise beginnt

Godspeed Bd. 1 - Die Reise beginnt

Titel: Godspeed Bd. 1 - Die Reise beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Revis
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Junior, aber ich bringe ihn mit meinem Blick zum Schweigen.
    Ich trete zurück und betrachte meine Arbeit.
    »So«, sage ich und überfliege mein Kunstwerk, »wo ist die Verbindung? Wieso sollte jemand uns beide umbringen wollen?«
    Schweigen.
    »Wir übersehen irgendetwas«, sage ich und fahre mit beiden Händen durch meine Haare. »Es muss eine Verbindung geben. So kommen wir auf jeden Fall nicht weiter. Lasst uns in die Kryo-Kammer hinuntergehen und sehen, ob wir etwas finden.«
    »Wir sollen da hingehen?«, fragt Junior verblüfft.
    Ich nicke. »Vielleicht finden wir irgendwelche Hinweise.«
    Harley lacht, als wäre das Ganze ein Spiel. »Hinweise?«
    Ich sehe ihn nur an und sein Lachen verstummt.
    »Okay«, sagt Junior.
    »Okay?«, frage ich.
    »Gehen wir.«

30
    Junior
    Auf dem Weg zum Fahrstuhl ignoriert Amy die eisigen Blicke der Leute im Gemeinschaftsraum. Ich beiße die Zähne zusammen. Daran ist nur der Älteste schuld.
    Der Fahrstuhl macht ping , als die Türen im vierten Stock aufgleiten.
    »Habt ihr das gehört?«, fragt Amy auf dem Weg durch den leeren Flur.
    »Was gehört?«, fragt Harley.
    Amy schüttelt den Kopf. »Nichts. Wahrscheinlich habe ich es mir nur eingebildet.« Trotzdem sieht sie die Türen misstrauisch an.
    Ich öffne die Tür am Ende des Gangs – sie ist immer noch unverschlossen – und steuere den zweiten Fahrstuhl an. Die kaputte Alarmanlage ist verschwunden. Wahrscheinlich hat der Älteste sie den Technikern zur Reparatur gegeben.
    »Und wonach suchen wir?«, fragt Harley, als wir mit dem Fahrstuhl nach unten fahren.
    »Ich bin nicht sicher.« Amy verlagert ihr Gewicht. »Nach einem Hinweis. Irgendwas.«
    Ich denke daran, als ich das letzte Mal in der Kryo-Abteilung war. Der einzige Beweis für einen Mord, den ich da gesehen habe, war die Leiche von Mr William Robertson. Da gab es keine anderen Hinweise.
    Aber das sage ich Amy nicht.
    Die Fahrstuhltüren öffnen sich. Harley steigt aus und sieht sich interessiert um. Amy und ich folgen ihm.
    »Wo ist die Luke mit den Sternen?«, fragt Harley neugierig.
    Amy tritt vor. Sie zupft an meinem Ärmel, bis ich mich zu ihr umdrehe. »Wo sind meine Eltern?«, fragt sie ganz leise.
    »Ich weiß es nicht«, sage ich. »Aber ich kann nachsehen.«
    Amy beißt sich auf die Lippe und schüttelt den Kopf. »Nein … schon okay.« Sie sieht sich mit großen ängstlichen Augen um. »Nicht … diesmal. Vielleicht später.«
    »Können wir zuerst die Sterne ansehen?«, drängelt Harley.
    »Da hinten ist eine Luke«, beginne ich zu erklären, aber noch bevor ich weitersprechen kann, stürmt Harley bereits in die Richtung, in die ich gezeigt habe. Ich sehe Amy an. »Aber er kennt nicht den Code, der die Tür öffnet.«
    Sie lächelt mir halbherzig zu. »Das wird er schon merken. Lass uns nachsehen, ob wir etwas finden, das uns weiterhilft. Kannst du mir zeigen, wo Mr Robertson war?«
    Wir gehen den Gang mit den Nummern 75 –100 hinunter und bleiben vor der Kryo-Kammer 100 stehen.
    Amy streckt mit zitternden Fingern die Hand nach dem herausziehbaren Metallgestell aus. Doch bevor sie es berührt, zieht sie die Hand hastig zurück und presst sie an sich.
    »Was sollen wir tun?«, frage ich, um sie abzulenken.
    Amy tritt zurück und schaut nach unten. Ihr Blick wandert über den kahlen, klinisch reinen Boden.
    »Ich weiß nicht, was ich zu finden gehofft habe«, sagt Amy. »Ich dachte wohl, dass das hier so was wie ein Fernsehkrimi ist und dass ich herkommen und eine Kleidungsfaser finden würde, die zum Hemd des Ältesten passt oder einen Blutstropfen, den wir einem DNA-Test unterziehen könnten, obwohl ich nicht einmal weiß, ob ihr hier DNA-Analysen machen könnt.«
    »Die biometrischen Scanner lesen DNA«, unterbreche ich sie, aber sie hört mir nicht zu.
    »Oder vielleicht einen dicken, fetten Fingerabdruck … Harleys Malsachen«, sagt sie und sieht mir direkt ins Gesicht. »Harleys Malsachen!«
    »Was?«
    »Harley hat Pinsel. Und er hat eine Kohlezeichnung gemacht, bevor er angefangen hat, mich zu malen. Er hat alles, was ich brauche.«
    »Ich weiß nicht, wovon du redest!«, sage ich.
    »Harley!«, ruft sie durch den Gang. »Harley!«
    »Kom-Verbindung: Harley«, sage ich und aktiviere meine Dra-Kom.
    »Was ist?«, meldet sich Harley ungeduldig.
    »Hol deine Malsachen.«
    »Wo ist die Luke mit den Sternen? Hier sind haufenweise Türen und Luken, aber sie sind alle abgeschlossen.«
    »Hol uns erst deine Malsachen her.«
    »Wenn ich das mache,

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