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Godspeed | Die Ankunft

Godspeed | Die Ankunft

Titel: Godspeed | Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Revis
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stimmt. Sie hat nur zwei Andockstationen – entweder an der Raumstation oder hier. Wenn etwas schiefgeht, steig in das Ding und komm zurück.«
    Ich betrachte die Rettungskapsel. Sie ist so eng, dass man Platzangst darin bekommen kann, und im Vergleich zum Shuttle wirkt sie wie ein Papierflieger. Sie ist kaum mehr als eine Mini-Wölbung unter der Brücke, und ich kann mir nicht vorstellen, dass das mickrige Ding den Start vom Auto-Shuttle überlebt – geschweige denn einen Flug durch den Weltraum.
    Chris zieht sich zurück, damit Amy und ich etwas Privatsphäre haben.
    »Versprich es«, verlangt Amy und schlingt ihren kleinen Finger um meinen. »Schwör, dass du zurückkommst.«
    Ich sehe ihr direkt in die Augen. »Ich schwöre.«

[zurück]
53 Amy
    Voller böser Vorahnungen sehe ich zu, wie das Auto-Shuttle mit Getöse zum Leben erwacht und losschießt. Ich fühle mich innerlich leer. Ich versuche, meine Ängste abzuschütteln, aber ein Gedanke drängt sich immer wieder in den Vordergrund: Ich werde Junior nie wiedersehen.
    »Colonel Martin wird bald hier sein«, sagt Chris. »Das kann er unmöglich übersehen haben.«
    »Lass ihn kommen«, sage ich. Es ist zu spät. Junior ist weg. Ich gehe zurück ins Kommunikationszentrum, um darauf zu warten, dass Junior sich über Funk meldet. Chris hält am Fenster Wache.
    Früher als erwartet meldet er: »Da ist Colonel Martin.«
    Ich spähe durch die Scheibe, kann aber nichts erkennen.
    »Da.« Chris zeigt hinaus, aber ich sehe nur Dunkelheit.
    Ich konzentriere mich wieder auf die Kontrolleinheit. Über der Kom-Verbindung mit dem Auto-Shuttle blinkt jetzt ein Warnlämpchen: UMLAUFBAHN ERREICHT . Ich will Junior nicht ablenken, solange er sich um den Flug des Shuttles kümmern muss.
    Ich werfe noch einen Blick aus dem Fenster, und jetzt sehe ich, worauf Chris gezeigt hat. Dad und etwa zehn andere Männer, die mit automatischen Gewehren auf uns zurennen.
    »Na, super«, murmele ich.
    Einen Moment später höre ich Dad so laut brüllen, als wären kein Glas und keine Mauer zwischen uns. »Sofort rauskommen!«, befiehlt er. »Das Gebäude ist umstellt!«
    »Er weiß nicht, dass wir es sind«, sagt Chris und in seiner Stimme ist echte Angst. Der Glaswürfel beleuchtet immer noch den Raum, aber durch die Schatten, die er erzeugt, kann Dad vermutlich nicht hineinsehen. Ich gehe zur Tür und reiße sie auf. Für den Bruchteil einer Sekunde höre ich nichts außer dem metallischen Rattern von rund einem Dutzend Waffen, die auf mich gerichtet sind.
    »Dad, kannst du die Waffe wegnehmen und leise sein?«, verlange ich ungeduldig.
    »Amy?«
    »Ja. Und jetzt nehmt die Waffen runter und kommt rein, bevor die Aliens euch hier draußen entdecken!«
    Dad flucht herzhaft und er und seine Männer drängen sich ins Kommunikationszentrum. »Brauchst du all diese Leute?«, frage ich. »Wäre es nicht besser, wenn sie die Kolonie bewachen?«
    Dad gibt seinen Leuten entsprechende Befehle. Ein Mann und eine Frau bleiben auf der Anlage, während der Rest in die Siedlung zurückkehrt. »Amy«, sagt Dad dann zu mir, »was zum Teufel tust du hier? Wohin ist das Auto-Shuttle geflogen?« Er starrt Chris an, und es ist eine solche Wut in seinen Augen, dass ich fürchte, Dad könnte ihn schlagen – oder Schlimmeres. »Was hast du ihr erzählt? Was hast du getan?«
    »Es war Juniors Idee, Dad. Chris hat damit nichts zu tun.« In mir erwacht der Kampfgeist. Auch wenn es Dad nicht passt – auch Junior ist ein Anführer und in diesem Fall ist er im Recht. Wir sollten uns nicht auf die Waffen der FRX verlassen. Natürlich wird Dad nie zugeben, dass Junior vielleicht in der Lage sein könnte, uns zu retten, aber ich glaube an diese Möglichkeit.
    Dad sieht sich um. »Wo ist Junior?«
    Ich zeige aus dem Fenster zu den Sternen, die hoch oben am Nachthimmel funkeln. Und obwohl ich in diesem Moment stolz auf Junior bin, wird mir erst jetzt klar, wie weit er wirklich weg ist. Dad braucht einen Augenblick, um zu begreifen, was Sache ist.
    »Ist er losgeflogen, um die Waffe zu zünden?«, fragt er. »Das ist idiotisch! Wir können sie direkt hier auf der Anlage fernzünden. Ich wollte nur ein paar Waffenspezialisten hinschicken, damit sie sich vorher ansehen, worum es sich handelt.«
    »Nein«, sage ich und richte mich auf. »Er fliegt zurück zur
Godspeed

    »Was? Wieso?!«
    Ich bemühe mich nach Kräften, ihm alles über den letzten Hinweis zu erklären und dass die Leute auf dem Schiff gerettet werden

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