Godspeed | Die Ankunft

Titel: Godspeed | Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Revis

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zusammen mit weiteren Vorräten. Wir brauchen ihre Hilfe. Wir haben kaum noch etwas zu essen.«
    Alles, was wir hatten, war in unserem Shuttle.
    »Du willst das Auto-Shuttle nehmen?«, fragt Amy. »Was ist mit …« Sie schluckt, und als sie weiterspricht, zittert ihre Stimme. »Was ist mit den Leuten, die noch drin sind?«
    »Ich dachte …« Ich zwinge mich, ihr in die Augen zu sehen und dem Schmerz nicht auszuweichen, den ich dort zweifellos finden werde. Ich kann nichts tun, damit sie sich besser fühlt, aber zumindest kann ich versuchen, ihr ihren Seelenfrieden zurückzugeben. »Ich dachte, ich schicke sie zu den Sternen.«
    Amy beißt sich auf die Lippe und starrt auf den Boden, doch dann nickt sie.
    »Aber … wie willst du das Auto-Shuttle fliegen?«, fragt Chris.
    »Es funktioniert automatisch. Ich muss es nicht fliegen.«
    »Stimmt«, sagt Chris, »aber es ist darauf programmiert, zwischen hier und der Raumstation zu verkehren. Sonst nichts.«
    Ich nicke. »Ich hoffe, dass es mir gelingt, es umzuprogrammieren«, erkläre ich. »Da ist – wir haben hier ein Live-Video von der
Godspeed
gefunden. Wenn wir die Signale so manipulieren können, dass das Auto-Shuttle zur
Godspeed
fliegt statt zur Raumstation –«
    »Dann kannst du hinfliegen, die Informationen einholen, die du brauchst, und mit deinen Leuten zurückkommen«, sagt Chris, der sich jetzt richtig aufgeregt anhört. »Ja, das könnte klappen!«
    »Und Dad wird die Waffe nicht einsetzen, solange die Chance besteht, dass deine Informationen die Aliens aufhalten werden«, fügt Amy hinzu. Sie verstummt kurz und sieht zu allem entschlossen aus. »Wir werden nicht
zulassen
, dass er diese Waffe benutzt, jedenfalls nicht, bevor du zurück bist.«
    »Lass mich die Programmierung vornehmen«, sagt Chris und geht zur Kontrolleinheit. Wenige Momente später ist der Bildschirm erleuchtet und er tippt eifrig.
    »Wow, du bist echt gut«, bemerkt Amy.
    Chris unterbricht sein Tippen kurz, ohne die Finger von der Tastatur zu nehmen. »Ach, so kompliziert ist das nicht.« Kurz darauf tritt er zurück. »Okay, ich hab’s! Du solltest kein Problem haben, mit dem Auto-Shuttle die
Godspeed
zu erreichen.«
    Ich hole tief Luft. »Super. Dann los.«
    Amy sieht besorgt aus. »Was? Du willst das gleich jetzt tun?«
    Chris betrachtet uns beide. Obwohl er gerade triumphierend das Auto-Shuttle umprogrammiert hat und uns hilft, einen Weg zu finden, die Aliens zu stoppen, ohne sie mit irgendwelchen FRX -Bomben zu beschießen, sieht er aus, als hätte er eine Schlacht verloren. »Ich gehe und bereite das Shuttle auf den Start vor«, sagt er und lässt uns im Kontrollraum allein.
    Amy packt meine Hände und hält sie fest. »Du kommst zu mir zurück«, sagt sie eindringlich. »Du tust, was immer du tun musst, und dann kommst du zu mir zurück.«
    »Das werde ich.«
    »Es ist mein Ernst«, versichert mir Amy energisch. »Ich habe fast alles verloren, das ich liebe; ich kann dich nicht auch noch verlieren.«
    »Ich werde immer zu dir zurückkommen«, sage ich und ziehe sie an mich.
    Sie fängt an, mich zu küssen, und plötzlich schmecke ich Salz. Ich trete zurück und sehe, dass sie weint. Mit dem Daumen wische ich eine der Tränen weg und sie fährt sich verlegen mit dem Ärmel übers Gesicht.
    Wir gehen zum Shuttle, Amy ein paar Schritte hinter mir. Ich kann sie schniefen hören und merke, wie sie versucht, gegen die Tränen anzukämpfen, die trotzdem ihre Wangen hinunterlaufen.
    Chris drückt auf der in den Asphalt eingelassenen Kontrolleinheit einen Knopf, und die Transportboxen verschwinden unter Metallplatten, die sich mit einem Dröhnen über sie schieben. Dann winkt er mich zum Vorderteil des Shuttles, wo eine kleine Leiter zur Brücke hinaufführt. »Es sieht aus, als hättest du recht; alles sollte
automatisch
funktionieren«, stellt er fest. So, wie er es sagt, scheint er nicht daran zu zweifeln, dass ich in die Umlaufbahn fliegen kann; aber er klingt trotzdem besorgt und angespannt. »Auf der Brücke sind einfache Flugkontrolleinheiten und eine manuelle Steuerung, falls etwas schiefgeht.«
    Ich nicke und versuche, Zuversicht auszustrahlen. Auch das
Godspeed
-Shuttle sollte automatisch landen und dennoch hatten wir drei Tote.
    »Als ich mir die Brücke angesehen habe, fand ich das hier«, sagt Chris und zieht mich um die Spitze des Shuttles herum. »Eine Rettungskapsel. Es ist eine Rakete mit Platz für eine Person, für den Fall, dass mit dem Schiff etwas nicht