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Godspeed | Die Ankunft

Godspeed | Die Ankunft

Titel: Godspeed | Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Revis
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Kinder wie mich entdecken – die immun gegen Phydus geboren wurden –, bringen sie sie einfach um. Ich musste zusehen, wie sie meine kleine Schwester getötet haben. Sie haben ihr in den Kopf geschossen und sie auf der Straße liegen gelassen, und alle, die unter Phydus stehen, sind über ihre Leiche hinweggestiegen, bis sie verrottet war.«
    Ich schlucke trocken.
    »Ich wollte, dass Sie das sehen«, sagt Chris zu Dads Hinterkopf. »Ich wollte, dass Sie sehen, was für eine Organisation Sie unterstützen.«
    Dad fährt mit der Hand über den Touchscreen, der daraufhin dunkel wird.
    »Wenigstens leben sie«, antwortet er verbittert. »Anders als meine Maria. Ihr habt zu viele von meinen Leuten umgebracht, um noch Mitgefühl von mir zu erwarten.«
    Dads Hände bewegen sich flink. Er tippt Codes ein und ruft weitere Menüs auf.
    »Was machen Sie da?«, fragt Chris besorgt. Er macht einen Schritt auf Dad zu. Ich wedele mit meiner Waffe und er erstarrt.
»Was machen Sie da?«
, fragt er noch einmal und seine Angst ist nicht zu überhören.
    »Ich mache die Bombe scharf«, antwortet Dad ganz selbstverständlich.
    »Sie wollen sie auslöschen?«
    »Ich beschütze nur meine Leute«, erwidert Dad. »Zumindest, was noch von ihnen übrig ist, nachdem ihr versucht habt, sie alle umzubringen.«
    Auf dem Bildschirm piept etwas und Dad tippt weiter.
    An der Tür kracht es und ich fahre erschrocken herum. Diesen Moment nutzt Chris, meinen Arm zur Seite zu schlagen, und ich lasse vor Schreck die Achtunddreißiger fallen. Wir hechten beide darauf zu. Dad stürzt sich auf Chris und das rettet ihm das Leben. Eine Sekunde später zerplatzt das Fenster des Kommunikationszentrums, und drei Männer in Tarnanzügen – ich kann jetzt nicht mehr fassen, dass ich sie tatsächlich für schuppige grüne Aliens gehalten habe – springen herein. Sie treten auf die Kontrolleinheit, und ich kann hören, wie Junior verzweifelt meinen Namen schreit, bevor das rote Lämpchen ausgeht, das unsere Funkverbindung anzeigt.
    Ich frage mich, ob ich Juniors Stimme gerade zum letzten Mal gehört habe, ob jetzt der Moment gekommen ist, in dem ich sterbe.
    Einer der Männer reißt Dad von Chris herunter, und Chris springt auf – mit meiner Achtunddreißiger in der Hand, die er auf mich richtet. Die Männer sind alle groß, sogar größer als Junior und viel kräftiger, und ihre Muskeln zeichnen sich unter den hautengen Anzügen ab wie aus Stein gemeißelt. Aber Dad lässt sich davon nicht einschüchtern, und ich auch nicht.
    »Es endet hier«, sagt einer der Männer im Tarnanzug. Er richtet seine eigene Waffe auf Dad, eine schlanke leichte Waffe, geladen nicht mit Kugeln, sondern mit runden Scheiben. Er trägt weitere Munition um die Hüften – Reihen flacher Glasscheiben, die golden glühen. Ich betrachte sie entgeistert. Es ist eine Waffe, die noch mehr von dem explodierenden Glas verschießt, und diese Scheiben … haben genau dieselbe Größe und Form wie die vermeintliche Schuppe, die Junior im Tunnel gefunden hat. Und sie wird Dad nicht einfach nur töten – sie wird ihn in Stücke sprengen.
    Der Mann, der gesprochen hat, neigt mit gespielter Höflichkeit den Kopf vor meinem Vater. »Ich bin der Anführer der Immun-Hybriden.« Mir fallen seine kristallblauen Augen mit der ovalen Iris auf, die genauso aussehen wie die von Chris. Jetzt, wo ich sie bei einem Fremden sehe, erschüttert es mich umso mehr, dass mir nie wirklich aufgefallen ist, wie ungewöhnlich sie sind.
    Die beiden anderen Männer haben sich an den Seiten des Kommunikationszentrums aufgebaut und richten ebenfalls ihre Waffen auf uns.
    »Ich bin der Anführer der Leute, die ihr umbringen wollt«, antwortet Dad.
    Der Mann lacht auf. »Sie haben Mut, das muss ich zugeben. Es ist Pech, dass Sie gerade jetzt mit Ihrem Shuttle gelandet sind. Ein paar Jahrzehnte früher, und es hätte nicht so viele von uns gegeben. Ein paar Jahrzehnte später, und die Revolution wäre vorüber. Dann hätten wir sogar Freunde werden können. Aber jetzt? Jetzt gehören Sie der FRX an und das ist Ihr Pech.« Er grinst Dad spöttisch an. »Sie werden zwei Dinge für uns tun«, sagt er.
    »Lieber sterbe ich, als irgendwas für euch zu tun«, knurrt Dad.
    Der Anführer der Hybriden sieht zu Chris hinüber. Der tritt vor, bis sich die Mündung meiner Achtunddreißiger an meine Schläfe presst. Ich spüre, wie das Metall auf meinen Schädelknochen drückt, und kann das Waffenöl und die Pulverrückstände

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