Godspeed | Die Ankunft
dann tun?«
»Komm mit«, sage ich.
Bartie muss rennen, um mit mir mitzuhalten, während ich durch die Luke und zur Kontrolleinheit der Brücke rase. »Hier ist das Bedienfeld«, sage ich. »Damit fliegst du das Auto-Shuttle zurück.«
»Ich?« Bartie weicht zurück. »
Du
wirst das Auto-Shuttle fliegen!«
»Nein«, widerspreche ich. »Das werde nicht ich tun, sondern du. Und jetzt hör zu.«
Ich zeige ihm alles, während die Leute von der
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das Shuttle beladen. Ich erkläre ihm, wie die Systeme und das Funkgerät funktionieren. Es ist wirklich einfach, schließlich wurde das Auto-Shuttle extra so entworfen, dass es ohne menschliches Zutun fliegt. Nachdem ich mich überzeugt habe, dass Bartie weiß, was er zu tun hat, renne ich von der Brücke, vorbei an den Menschenmassen, die sich bereits vor den Transportboxen versammelt haben, und ein paar Stufen hinunter.
Die Fluchtkapsel, die Chris mir gezeigt hat, ist noch kleiner, als sie vom Boden aus wirkte. Ich muss mich durch die Luke zwängen und lande direkt auf dem Sitz. Die Instrumente sind dieselben wie auf der Brücke, nur dichter zusammengedrängt und mit einer zusätzlichen Handsteuerung, die aussieht wie ein Joystick. Ich finde das schlichte Design eher beunruhigend, aber es muss reichen.
Ich schalte das Kom-System ein und rufe Bartie, der direkt über mir auf der Brücke ist.
»Ja?«, antwortet er sofort. Er klingt ängstlich.
»Nur ein Test«, sage ich. »Ich wollte nur sichergehen, dass alles funktioniert.«
»Junior, das ist Wahnsinn«, ruft er. Seine Stimme klingt über die Sprechanlage ein bisschen blechern, aber ich kann ihn klar und deutlich hören.
»Ja«, bestätige ich. »Das ist es wohl. Aber es ist meine einzige Chance, Amy zu retten.« Ich kann zur Raumstation fliegen und die Waffe abfeuern. Ich werde Amy beschützen, koste es, was es wolle.
Ich beende die Kom-Verbindung mit Bartie und schalte um zur Kom-Zentrale auf dem Planeten. Ein rotes Blinklicht zeigt mir, dass meine Verbindung hergestellt wurde.
»Haltet diese Verbindung«, sage ich hastig ins Mikrofon.
»Und wieso?«, fragt eine Stimme, die ich nicht kenne.
»Ich befinde mich in der Rettungskapsel. Ich werde direkt zur Raumstation fliegen und dort andocken. Und ich werde die biologische Bombe eigenhändig zünden.«
»Junior, nein!«, schreit jemand im Hintergrund. Amy.
»Amy, was ist passiert?«
»Sie haben mich infiziert«, antwortet sie, doch dann wird ihre Stimme leiser. Es hört sich an, als würde sie weggezerrt.
»Was soll das heißen?« Keine Antwort. »Was geht da vor?«
»Amy wurde mit einer genverändernden Substanz behandelt. Die Biowaffe wird auch sie töten. Wir haben versucht, mit dem anderen Anführer, Colonel Martin, zu verhandeln. Die Verhandlungen sind beendet.«
»Lassen Sie mich mit Colonel Martin reden«, verlange ich.
»Er ist tot!«, schreit Amy aus dem Hintergrund. Ihre Stimme klingt rauer als sonst und vielleicht auch etwas tiefer. »Sie haben ihn umgebracht!«
Weitere gedämpfte Geräusche. Ich zweifle nicht daran, dass sie versuchen, Amy zum Schweigen zu bringen und sie vom Funkgerät wegzuzerren. Ich zweifle aber auch nicht daran, dass Colonel Martin wirklich tot ist. So etwas würde Amy nie sagen – und schon gar nicht in einem so verzweifelten Ton –, wenn es nicht wahr wäre.
Mir zittern die Hände. Ich hatte noch nie zuvor solche Angst.
Mir bleibt nur eine einzige Chance.
»Hier ist der Deal«, sage ich und hoffe nur, dass es sich überzeugend anhört. Wir haben den Hybriden kaum etwas entgegenzusetzen, aber wir besitzen etwas, das uns helfen könnte. »Wir haben die Formel für das Gegenmittel. Chris weiß, dass wir auch auf der
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Phydus hatten und wir ein Mittel haben, das die Wirkung der Droge aufhebt.«
Niemand sagt etwas dazu und so rede ich einfach weiter. »Mein Freund Bartie wird das Auto-Shuttle landen. Er hat die Formel für das Gegengift bei sich. Schießt ihr das Auto-Shuttle ab oder tötet meine Leute bei der Landung, verliert ihr die Formel.«
Diesmal antwortet jemand. »Wir werden das Auto-Shuttle nicht zerstören.«
»Ich werde die Biowaffe unschädlich machen. Wenn ich das getan habe, lasst ihr Amy und die anderen gehen«, verlange ich.
Das Lachen des Mannes lässt mir das Blut in den Adern gefrieren. »Es ist nicht nur die Bombe, die uns Sorgen macht«, sagt er. »Die FRX ist auf dem Weg hierher, und der einzige Mann, der sie zurückschicken könnte, ist tot. Wenn die FRX hier
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