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Godspeed | Die Ankunft

Godspeed | Die Ankunft

Titel: Godspeed | Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Revis
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möchte, dass du zuerst die Stadt siehst«, sagt Zane dann zu mir. Ich antworte nicht, was ihn so verunsichert, dass er für den Rest der Fahrt nur noch aus dem Fenster starrt. Meine Anwesenheit macht ihn und Chris nervös – sie warten darauf, dass ich zusammenbreche.
    Aber das werde ich nicht.
    Nicht vor denen.
    Wir fahren um den See herum und auf einen der hohen zerklüfteten Berge zu. Noch während ich überlege, wie es ihnen gelungen ist, eine ganze Stadt in der Nähe unserer Kolonie zu verbergen, fällt mir auch auf, wie ungewöhnlich es ist, dass sich die Hybriden nicht weiter ausgebreitet haben. Ich nehme an, dass Phydus sie nicht nur dazu gebracht hat, der FRX zu gehorchen, sondern dass es auch ihre Abenteuerlust und ihren Entdeckergeist abgetötet hat.
    Auch als der Geländewagen durch einen langen dunklen Tunnel im Berg fährt und in einer belebten Region wieder herauskommt, sagt keiner von uns ein Wort. Außer unserem ist kein Fahrzeug unterwegs, aber überall sind Menschen und große Gebäude aus Glas und Stahl – vermutlich Fabriken, denn die Leute, die herauskommen, sind schmutzig und verschwitzt.
    Sie schlurfen stur geradeaus, den Blick unverwandt nach vorn gerichtet. Zwar sehen sie alle so aus, als hätten sie ein Ziel vor Augen, aber ihre Schultern hängen und die Arme baumeln schlaff an den Seiten. Sie sehen mehr nach Zombies aus als alle Monster, die ich aus Horrorfilmen kenne. Der Fahrer stoppt den Geländewagen mitten auf der größten Kreuzung der Stadt. Es sind so viele Leute unterwegs, dass ich mit entsprechendem Lärm rechne, als Zane die Tür öffnet, doch alles, was ich tatsächlich hören kann, ist das taktmäßige Tappen der Schritte auf dem Asphalt – sonst nichts.
    Etwas prallt gegen die Tür, die Zane immer noch aufhält. Eine Frau mit kurzen lockigen Haaren und leerem Blick – ihre Augen sind kristallblau und haben eine ovale Iris, und sie sind dennoch vollkommen ausdruckslos. Ihre Füße bewegen sich auf und ab, auf und ab, und sie scheint nicht zu merken, dass sie sich nicht vorwärtsbewegt. Anscheinend nimmt sie die Autotür, die ihr den Weg versperrt, überhaupt nicht wahr. Zane schlägt sie zu – niemand verzieht bei diesem unerwarteten Geräusch auch nur das Gesicht – und die Frau trottet weiter, als wäre nichts gewesen.
    »Warum zeigt ihr mir das?«, frage ich, aber meine Stimme ist kaum mehr als ein Flüstern.
    »Ich wollte, dass du siehst, wofür wir kämpfen«, sagt Zane. Seine Stimme ist weithin hörbar, aber niemand scheint seine Anwesenheit zur Kenntnis zu nehmen.
    Ich habe schon Leute gesehen, die unter Phydus standen. In der Stadt auf der
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habe ich sie gesehen, diese starren Blicke und leeren Gesichter.
    Aber hier ist es irgendwie schlimmer. Ich denke, es liegt am offenen Himmel über uns. Hinter den Stahlwänden des Schiffs hat der Älteste es beinahe geschafft, den Einsatz von Phydus zu rechtfertigen. Aber hier draußen, in einer Welt ohne Wände, ist es unverzeihlich.
    Zane sieht mich an und versucht, eine ebenso ausdruckslose Miene aufzusetzen, wie sie die Leute um uns herum zur Schau stellen, doch es gelingt ihm nicht. »Wusstest du schon, dass Phydus zum Teil das Ergebnis von Forschungen der ersten Kolonie auf diesem Planeten ist und dass es aus Pflanzen entwickelt wurde, die hier vorkommen? Ohne diesen Planeten gäbe es kein Phydus und doch hat es … all das hier verursacht.« Er hebt zögernd die Hände und deutet damit auf die Stadt.
    Ich schaue mich um und versuche zu schätzen, wie viele Leute in dieser weit ausgedehnten Stadt leben. Es müssen etliche Tausend sein.
    Zane beobachtet meine Reaktion, bevor er weiterspricht. »Sie haben Phydus – das sie vermutlich hier getestet haben, bevor sie es auf der Sol-Erde einsetzen konnten – mit genverändernden Substanzen vermischt.«
    Ich bin geschockt. Ich weiß nicht, was schlimmer ist – seine Annahme, dass ein Großteil der heutigen Erdbevölkerung genauso weggetreten sein könnte wie diese Zombies hier, oder seine Erwähnung genau der genverändernden Substanzen, an deren Entwicklung meine Mutter bereits mitgearbeitet hat, bevor sie jemals einen Fuß auf die
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gesetzt hat.
    »Diese Kombination wirkt auf die Hypophyse und die Nebennieren sowie auf die Sinneswahrnehmungen und dadurch beeinflusst Phydus dauerhaft die Reaktion des Körpers auf äußere Reize und schafft Passivität anstelle von eigenständigem Denken.«
    »Die ersten Menschen wurden schon vor vielen

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