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Goebel, Joey

Goebel, Joey

Titel: Goebel, Joey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heartland
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häufig unterbrochen (»Tonya, Leitung eins«), »Rosanna« von Toto gespielt wurde, erreichten Blue Gene und Bernice endlich die Obst- und Gemüseabteilung, wo sie ihn bat, eine Plastiktüte von einer Rolle abzureißen und mit nur zwei Äpfeln zu füllen. Anschließend holten sie Milch, Brot, Frühstücksflocken und Fleisch von der Frischetheke, wobei sie ständig in Erinnerungen schwelgten. Bernice erinnerte Blue Gene an Dinge, an die er seit Jahren nicht gedacht hatte, beispielsweise dazu, wie sehr er als Kind die Fernsehserie Ein Duke kommt selten allein und Countrymusik gemocht hatte, besonders Willie Nelson, Kenny Rogers und Alabama.
    Blue Gene und seine Eltern unterhielten sich fast nur [353] noch über Johns Wahlkampf, und Henry und Elizabeth hatten kaum Erinnerungen an Blue Genes Kindheit. Denn während Blue Gene gerade mal ein unschuldiges Kleinkind gewesen war, das das Lebensnotwendige lernte, war John ein Jugendlicher, der so viel trank, dass er auf dem Fußboden zu schwimmen versuchte. Wenn Elizabeth nicht ehrenamtlich in der Kirche tätig war, verbrachte sie viel Zeit damit, John an die Kandare zu nehmen. Unterdessen war Henry weiterhin beruflich sehr eingespannt und nur selten zu Hause, denn seine Firma erlebte in den achtziger Jahren einen eindrucksvollen Wachstumsschub. Zum Glück hatte Blue Gene von Anfang an ein besonders gutes Verhältnis zu seinem Kindermädchen. Selbst wenn man sie nicht darum bat, passte sie auf den Kleinen auf, und er spielte häufig auf dem Küchenfußboden, um in ihrer Nähe zu sein.
    Bernice sagte, vor dem langen Rückweg zur Kasse müsse sie sich noch mal setzen. Sie nahmen in dem McDonald’s im hinteren Bereich des Wal-Mart Platz, wo Blue Gene eine Tasse Kaffee holte.
    »Geht es?«, fragte er.
    »Ja, Schatz. Ich wäre wohl besser nicht hergekommen. Ich werde nie genug Energie haben, um so einen Laden zu durchqueren. Wenn man diesen Laden leer räumen würde, könnten sie hier Autorennen veranstalten. Er ist zwar toll und alles, trotzdem würd ich jederzeit die kleinen Krämerläden von früher diesem Laden vorziehen.«
    »Und doch bin ich froh, dass du heute hergekommen bist.«
    »Oh, das bin ich auch, Schatz. So hab ich’s nicht gemeint.« Sie nahm seine Hand. »Du hast mir so gefehlt. Du weißt gar [354] nicht, wie sehr.« Sie betrachtete seine Hände und fing an zu weinen, ihre ohnehin traurigen blauen Augen füllten sich mit noch mehr Trauer.
    »Was ist denn?«
    »Och, gar nichts.«
    »Moment.« Blue Gene ging hinüber zum Tresen und holte eine Serviette mit dem McDonald’s-Logo drauf. »Hier. Hab ich was Falsches gesagt?«
    »Nein.«
    »Warum weinst du dann?«
    »Es liegt an deinem Finger. Er ist gelb geworden.«
    Blue Gene hielt den rechten Zeigefinger hoch, der tatsächlich gelb war. »Das kommt doch nur vom Rauchen.«
    »Ich weiß, woher es kommt.«
    »Ich hatte schon Angst, du glaubst, ich hätte ihn mir in den Hintern gesteckt oder so was.« Bernice lachte. Sie schniefte und zerknüllte die Serviette.
    »Warum weinst du, weil mein Finger gelb geworden ist?«
    »Weil es so aussieht, als würdest du mal genau wie ich enden.« Sie hielt ihren eigenen zittrigen Finger hoch, der ebenfalls gelb war, aber vermischt mit hellblau und lila, wie ein seltsamer Regenbogen aus Fleisch. Seit der Jugend hatte sie immer geraucht, und wenn Blue Gene sich Bernice vorstellte, dann nie ohne eine Zigarette mit langem Filter im Mund.
    »Ich hatte so große Hoffnungen in dich gesetzt. Nach dem Tod meiner Tochter warst du so was wie mein Ersatzkind. Ich dachte, aus dir würde mal mehr werden als aus uns.«
    »Du redest, als wär ich ein Landstreicher. Mir geht’s gold.«
    [355] »Bestimmt hast du keine hundert Dollar auf der Bank.«
    »Hab ich wohl. Aber wen juckt’s, wie viel Geld ich verdiene? Geld ist nicht alles.«
    »Ist es doch. Aus dir sprechen deine Eltern, denn die einzigen Menschen, die sagen, Geld sei nicht alles, sind die, die es haben. «
    »Ich sage ja nur, man kann auch ohne Reichtum glücklich sein. Es gibt noch andere Dinge im Leben.«
    »Du musst noch ein wenig erwachsener werden.«
    Blue Gene schnaubte, schluckte dann den Schleim hinunter und zog den Schirm seiner Mütze so tief wie möglich ins Gesicht.
    »Sieh mich an, Schatz.«
    Er legte den Kopf in den Nacken, um sie anzusehen.
    »Ich möchte nur nicht, dass du mal so im Elend endest wie ich. Aber vielleicht kommst du wirklich zurecht, denn du bist ein Mann. Wenigstens den Vorteil hast du.«
    »Weißt du, es

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