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Goebel, Joey

Goebel, Joey

Titel: Goebel, Joey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heartland
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Schauspieler auch, und die Köche. Wir haben hier alle möglichen Arbeitsplätze geschaffen. Und alle kriegen von mir einen Einheitslohn.«
    »Warum das denn?«
    »Das war Jackies Vorschlag. Sie hat gesagt, wenn man unterschiedliche Löhne zahlt, entzweit das die Leute nur, weil alle um die besseren Jobs kämpfen. So wie wir’s jetzt machen, find ich’s nur gerecht.«
    »War Jackie die junge Frau, die vorhin neben dir saß?«
    »Ja.« Bei den Meetings saßen sie immer nebeneinander. Offenbar hatte dieses Projekt Jackie ungeahnte neue [519] Energien verliehen. Tag für Tag traf sie früh im Center ein und ging spät, ständig auf der Suche, was man noch besser machen könnte, ständig begeistert und high von Koffein.
    »Aber es kommt kein Geld herein, stimmt’s? Weil alles gratis ist?«
    »Das stimmt. Kein Profit.«
    »Und alles hier wird nur durch dein Erbe ermöglicht, oder?«
    »So isses.«
    »Was passiert, wenn das Geld alle ist?«
    »Dann müssen wir den Laden wohl dichtmachen. Doch bis dahin ist einem Haufen Leuten geholfen.«
    »Warum machst du das alles?«
    »Weil ich das Geld habe.«
    »Ich finde es gut, dass du anderen Menschen hilfst, wirklich. Doch wenn ich sehe, dass du alles, was du hast – alles, was dein Großvater und dessen Vater und dessen Vater verdient haben –, diesen Menschen gibst, einfach so«, sagte sie und schnippte mit den Fingern, »und die nehmen es, einfach so« – wieder ein Fingerschnippen –, »dann fällt mir unwillkürlich der Satz ein: Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott.«
    »Ich glaube, Gott wäre es lieber, wenn jemand so etwas wie das hier macht als das, was John gerade macht, nämlich rumzulaufen und Wählerstimmen einzusammeln, nur damit er die Leute später alle verarschen kann.«
    » Gene. Eines Tages wird John den Massen helfen. Er wird dafür sorgen, dass alles ins Lot kommt. Du weißt doch, was ich in meinen Visionen gesehen habe.«
    »Ich glaube nicht mal, dass du diesen Traum wirklich hattest.«
    [520] »Natürlich hatte ich ihn!« Elizabeths Gesicht lief vor Pein puterrot an.
    »Das habt ihr euch ausgedacht, genau wie alles andere aus meiner Lebensgeschichte. Woher weiß ich, dass du dir deinen Traum nicht nur ausgedacht hast?«
    »Mein Traum ist wahr, ich schwöre es. Sag mir, dass du nicht wirklich glaubst, ich würde dich deswegen belügen. Du weißt, wie wichtig der Traum für uns ist.«
    »Mittlerweile weiß ich überhaupt nichts mehr.«
    »Ich schwöre, dass ich diesen Traum hatte, und nur du kannst verhindern, dass er wahr wird, indem du das hier machst. Warum willst du Johns Chancen schmälern?«
    »Dieses Projekt hier hat rein gar nichts mit John zu tun. Ich will die Leute nur glücklich machen. Mich inbegriffen.«
    »Es ist nett von dir, dass du die Leute glücklich machen willst, Gene«, sagte Elizabeth. »Ich will nur nicht, dass man dich ausnutzt.«
    Blue Gene schüttelte den Kopf und verdrehte die Augen.
    »Was ist?«, fragte sie.
    »Wenn sie mich nicht ausnutzen würden, würdet ihr’s tun. Untersteh dich also, dazusitzen und mir was von ausnutzen zu erzählen.«
    »Warum bist du bloß so bockig!«, sagte sie.
    »Wenn wir darüber reden wollen, wie man Leute ausnutzt, warum fängst du dann nicht bei John an? Bei seinen großen Worten über Amerika und wie toll es ist und wie er die Leute dazu bringt, ihn zu wählen, doch wenn er dann seinen Posten hat, kümmert er sich nicht um Amerika, wie du sehr gut weißt. Du weißt genau, um wen er sich dann kümmert.«
    »Weshalb bist du plötzlich so ein Zyniker geworden?«
    [521] »Was glaubst du denn? Wenn dich jemand nur lange genug anlügt, glaubst du ihm kein einziges Wort mehr.«
    Elizabeth nahm ihre Handtasche und stand auf. »Es tut mir leid, Gene. Es tut mir leid, dass du es auf diese Weise erfahren hast, und es tut mir alles so leid. Ich habe gebetet, dass du uns vergibst, merke aber, dass du noch nicht so weit bist. Ich werde weiter für dich beten.«
    »Is okay.«
    »Wenn du das Gebäude schon nicht schließt, sorgst du dann wenigstens dafür, dass niemand mehr festgenommen wird?«
    »Dazu habe ich heute Morgen schon eine Durchsage gemacht. Ich hab ihnen gesagt, sie sollen alles zu Hause lassen und nichts mit herbringen.«
    »Begleitest du mich wenigstens nach draußen?«
    »Klar. Moment mal. Wie geht’s Arthur?«
    »Ihm geht es gut. Er fragt oft nach dir.«
    »Was sagt ihr ihm denn so?«
    »Dass du in Florida Urlaub machst.«
    »Hey, ich will dir für ihn ’n paar Sachen mitgeben. Wir

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