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Goebel, Joey

Goebel, Joey

Titel: Goebel, Joey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heartland
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Eisenhower zwanzig G.I. -Joes. [179] Deshalb wollte ich, dass heute Abend alle den Namen eines unserer allerbesten Männer erfahren. Er war der amerikanische Soldat, dessen Geschichte ich Ihnen soeben erzählt habe, und sein Name war Tim Balsam.«
    John verstummte, und das Publikum spendete spontan Beifall. Er lächelte Josh Balsam und seiner Familie zu. Blue Gene johlte, nicht ein-, sondern zweimal.
    »Und nun«, fuhr John fort, als der Beifall verklungen war, »möchte ich unsere Ehrengäste vorstellen, die Familie, die Tim Balsam zurücklassen musste. Heute Abend unter uns sind Tims Sohn Josh, seine Tochter Tara und seine Frau Cindy.« Ein Scheinwerfer wurde auf die Balsams gerichtet, und der ganze Saal klatschte. »Josh, Tara und Cindy sind lebende Huldigungen an Tim Balsam, die ihn mit ihrem Stolz und ihrer Kraft angesichts dieses Opfers ehren.
    Und jetzt möchte ich Josh Balsam, Tims einzigen Sohn, bitten, ein Zeichen unserer tiefen Wertschätzung für den Dienst seines Vaters an unserem Land entgegenzunehmen. Kommen Sie rauf, Josh.«
    Der Scheinwerfer beleuchtete Joshs Hinterkopf. Josh drehte sich zu seiner Stiefmutter um; sie nickte ihm ermunternd zu. Mit dem schleppenden Gang eines Achtzehnjährigen begab er sich auf die Bühne.
    »Josh, im Namen von Westway International möchten wir Sie bitten, dieses Symbol unseres nationalen Dankes anzunehmen.« John griff in das Pult. »Leicht war es nicht, doch wir haben eine moderne Reliquie erworben, die unserer Nation heilig ist.« John hielt eine Fahne hoch, die ordentlich zu einem Dreieck gefaltet und in einen dreieckigen Glasbehälter gelegt worden war. »Diese amerikanische Flagge wurde [180] unter den Trümmern unseres eingestürzten World Trade Centers gefunden. An ihr finden sich Spuren von Blut, Ehre und Demokratie. Dafür hat Ihr Vater so heldenhaft gekämpft. Und Sie und Ihre Familie sollen sie bekommen. Ohne Männer wie Ihren Vater haben wir gar nichts.«
    Blue Gene spürte, wie eine Art Stromstoß seinen Körper durchfuhr. Voller Stolz beobachtete er, wie Balsam die Fahne von John entgegennahm und sie gründlich betrachtete. John schüttelte Balsams Hand, als Applaus und Blitzlichter einsetzten. Dann flüsterte John Balsam etwas ins Ohr, worauf dieser mit beiden Händen die dreieckige Fahne wie ein Wrestler hochhob, der soeben einen Meisterschaftsgürtel gewonnen hatte.
    Dieses Bild löste sofort ein Blitzlichtgewitter und tosenden Beifall aus. Einige Männer in schwarzen Seidenjacketts mit den Abzeichen des Marinekorps erhoben sich als Erste, und bald folgten alle Anwesenden ihrem Beispiel. Die Fotografen fotografierten die stehende Ovation und schossen noch mehr Bilder von dem Sohn des toten Soldaten und dem Politiker, die sich noch einmal die Hände gaben und direkt in die Kameras salutierten.
    Niemand im Ambassador Inn konnte sie hören, die Stimme, die am anderen Ende der Stadt zornig aus einem unterirdischen Raum drang. Halb schrie sie, halb sang die Stimme, die eine junge Frau aus ihrer Kehle hinausschleuderte. Die Frau hielt eine elektrische Gitarre. Ein düsterer Bass und ein treibendes Schlagzeug begleiteten ihre Worte, die sie so hastig von einem Spiralblock ablas, als sollte der Veranstaltungsort jeden Moment geschlossen werden:
    [181] »Eine Lesung aus dem Buch des Genozids. Früher einmal gab es nur sattes Grün und Löwenzahn, keine nennenswerten Heldentaten, sondern den Wind, der sanft vor sich hin blies. Großwildjäger waren die erste Störung, als sie haarige Elefanten über die Beringstraße trieben und den Mastodons folgten, deren stämmige Beine und helle Stoßzähne die ersten Straßen bahnten. An die Stelle von Jagen und Sammeln trat der Ackerbau. Die Haut wurde rauher und röter. Es waren schlichte Menschen, halbwegs friedlich und respektvoll gegenüber Frauen. Aber vereint waren sie nicht. Dann kam der abendländische Bazillus in das, was man für Asien hielt, öffnete die Neue Welt durch einen Schwerthieb. Die Mission eines Gauners. Die Sünde ist so Alte-Welt-mäßig, sagten sie. Hier gibt’s keine Sünden mehr. Wir sind doch alle Heilige. Dein Skalp würde sich bestimmt hübsch auf meinem Waschtisch machen. Was kochst du zum Abendessen? Das hat mich die Bibel gelehrt. Ja, das ist schon in Ordnung. Ich habe den einschlägigen Vers zweimal gelesen. Sie hatten es nicht anders verdient. Ich habe erkannt, dass es hier drüben doch funktionieren wird. Kommt also ruhig her. Bringt die Kinder mit. Und schickt ein paar Clowns. Wir

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