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Goebel, Joey

Goebel, Joey

Titel: Goebel, Joey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heartland
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meines Großvaters sogar noch mehr florierte. Dadurch schuf er Hunderte neuer Arbeitsplätze für die Bürger von Commonwealth County [190] und Umgebung. Seine Großzügigkeit und seine Führungsqualitäten haben ihn im Lauf der Jahre zu einer Institution werden lassen, und ich kann mich glücklich schätzen, ihn Dad nennen zu dürfen.«
    Das Publikum klatschte. Blue Genes Herz klopfte heftig. Er war wütend auf sich. Er dachte, es sollte ihm gleichgültig sein, ob John ihn erwähnte oder nicht. Noch vor einem Monat hatte er überhaupt keinen Kontakt zu seiner Familie gehabt.
    »Und nicht zuletzt wird mich auf dieser Reise mein kleiner Bruder Blue Gene begleiten.« Blue Gene blinzelte in das Scheinwerferlicht. »Blue Gene ist ein echter Mann des Volkes, und er hat mir so viel beigebracht, dass man meinen könnte, er wäre dreizehn Jahre älter als ich und nicht umgekehrt.«
    Blue Gene spürte, wie eine Hand seinen Rücken tätschelte, und als er sich umdrehte, stellte er verblüfft fest, dass die Hand seinem Vater gehörte.
    »Ohne meine Familie bin ich gar nichts, und ich freue mich darauf, nach meiner Wahl ein Teil Ihrer Familien zu werden. Noch einmal danke ich Ihnen, dass Sie heute Abend gekommen sind und Tim Balsam und seiner Familie diese Ehre erwiesen haben. Und ich danke Ihnen, dass Sie mir zugehört haben, weil jetzt auch mein Abenteuer beginnt. Der Familie Balsam möchte ich sagen, dass es mir eine Ehre war, in ihrem Namen zu sprechen, so wie es mir eine Ehre sein wird, für die Menschen dieses Wahlbezirks zu sprechen, von Commonwealth bis Braden County, von Wells County bis Alexander County und für all die anderen Countys dazwischen.
    Ich werde meine Aufgabe erfüllen. Ich will nichts [191] sehnlicher als die Stimme der Sprachlosen sein, das Augenlicht der Blinden und die Macht der Machtlosen, und natürlich auch ein echter Freund von Handel und Industrie. Ich danke Ihnen, und möge Gott die Vereinigten Staaten von Amerika segnen, jetzt und immerdar, Amen.«
    Hunderte von Händen klatschten Beifall, einschließlich derer Blue Genes, und bald gesellte sich eine Instrumentalfassung von »My Country ’Tis of Thee« dazu.
    »Du hast damit angefangen, › USA ‹ zu skandieren, nicht wahr?«, fragte Henry, der immer noch neben Blue Gene stand. Wie üblich wusste Blue Gene nicht, ob Henry zufrieden oder verärgert war.
    »Ja. Er ging da oben vor die Hunde.«
    Henry klopfte Blue Gene erneut auf die Schulter, diesmal fest genug, dass er ein paar Zentimeter nach vorn ruckte. »Gute Arbeit, Eugene. Das war blitzschnell kombiniert. Ich bin froh, dass du gekommen bist.«
    »Danke.« Mit einem steifen Nicken ging Henry davon. John blieb noch auf der Bühne, lächelte und winkte in den Saal, während im Hintergrund ein bombastisches Feuerwerk in die Luft ging und zur Freude des Publikums pittoresk über dem Fluss explodierte. Blue Gene genoss diesen Augenblick intensiv und brüllte »Wu-hu!«. Ausnahmsweise fühlte er sich nicht müde.
    »Bist du das, Blue Gene?«
    Blue Gene, der an einem der Panoramafenster an der Längsseite des Saales stand, wandte sich von dem Feuerwerk ab und sah seinen besten Freund aus Kindheitstagen vor sich stehen. »Ja.«
    [192] »Ich dachte mir, dass du das bist. Ich bin Mitchell Gibson.«
    »Ich weiß, wer du bist.«
    Mitchell gab Blue Gene die Hand. Wie von Blue Gene vermutet, hatte er einen schlaffen Händedruck.
    »Schön, dich zu sehen. «
    »Gleichfalls.«
    »Wow, dein Bruder hat es wirklich weit gebracht.«
    »Stimmt.« John stand vor der Bühne und sprach mit einigen Reportern.
    »Ich weiß noch, wenn ich früher bei euch zu Hause war – da habe ich zum ersten Mal aus nächster Nähe einen Betrunkenen erlebt. Und weißt du noch, wie er uns in seinem Wagen mitgenommen hat? Er fuhr immer dermaßen schnell, und ich hatte immer solche Angst.«
    »Ja. Heutzutage fährt er nicht mehr so.«
    Die beiden begannen sich zu erzählen, was in ihrem Leben seit ihrer letzten Begegnung alles passiert war. Blue Gene gab sich höflich, schaute sich aber immer wieder um, um zu sehen, ob jemand beobachtete, wie er sich mit dem schmächtigen Mann unterhielt, der die kuriose Angewohnheit hatte, die Wangen einzusaugen wie ein Fisch. Wie sich herausstellte, war Mitchell nach dem Tod seines Vaters aus New York wieder zurück nach Bashford gezogen, um in der Nähe seiner Mom zu sein. Blue Gene wollte Mitchell gerade fragen, ob er sich erinnerte, wie sie früher zwei Betten zusammengeschoben und so getan

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